Königsnase bei den Schrammsteinen

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Karte:
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Dauer:
ca. 2,00 h
Entfernung:
ca. 5,50 km
Höhenunterschied:
ca. 214 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
leicht
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Bad Schandau;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

B172 - Gutes Bier - Bier Wände - Gutebierborn - Elbleitenweg - grüner Punkt - Obrigensteig - gelber Strich - Königsnase - Postelwitzer Steinbrüche - Gute Ader Wand - Gute Bier Wände - Gedenktafel 1862 - B172

Beschreibung:

Die Wanderung Königsnase bei den Schrammsteinen ist ein netter kleiner Bogen, der eigentlich ziemlich einfach, aber auch ein bisschen mehr als ein Spaziergang ist. Also bitte keine Birkenstocks, sondern schon ordentliche Wanderschuhe anziehen. Der Startpunkt ist der vollkommen vergammelte Campingplatz zwischen Bad Schandau (Postelwitz) und Schmilka. Der Campingplatz ist beim Hochwasser 2002 zerstört worden und seltsamerweise seit jetzt mehr als 20 Jahren eine hässliche Ruine. Ich finde es immer wieder verwunderlich, wie so ein hässlicher Fleck mit dem Argument des Privatbesitzes bestehen bleiben darf. Besonders erstaunlich sind die beiden Reklametafeln, die auf einen Immobilienmakler hinweisen, der angeblich alle Immobilien kauft. Tja, nur leider nicht den Campingplatz. Wenn man von Bad Schandau kommt, befindet sich hinter der Ruine eine Abfahrt hinunter zum Elberadweg. Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der B172 führt ein Trampelpfad den Hang hinauf. Insgesamt geht es 100 Höhenmeter aufwärts, bis man die Ebene der Postelwitzer Steinbrüche erreicht. Rastplatz_Gute_Bier_Waende_kleinDie Wanderung geht nach links weiter und der Weg ist auch ohne jegliche Markierungen sehr gut zu erkennen. Gleich mehrere Bänke laden zum Verweilen ein und auf so ziemlich jeder hat man einen schönen Blick auf oder über die Elbe. Sehr schön ist auch, dass alle Rastplätze genauso wie alle Bergsteigerhäuschen perfekt gepflegt sind. Berghuette_Zum_Guten_Bier_klein width=Das größte Haus hier oben (es müsste das dritte Haus auf der Wanderung sein), ist die ehemalige Berghütte „Zum Guten Bier“. Sie ist auch heute noch mit einer Seilbahn für den Warentransport ausgestattet.

Gleich hinter der Berghütte „Zum Guten Bier“ geht es in einem Grund zwischen den Steinbruchwänden aufwärts. Der Weg ist sehr angenehm und man hält sich an der ersten Gabelung links. Der Pfad ist ein bisschen matschig, aber sehr einfach zu bewältigen. Gute_Bier_Born_kleinDas Wasser, das hier im Grund abwärts läuft, stammt aus der Gutebierquelle bzw. die offizielle Bezeichnung ist Gutebierborn. Netterweise gibt es gleich zwei Auffangbecken und mindestens in dem abgedeckten Becken ist glasklares Wasser drin. Bitte unbedingt den Deckel nach einem neugierigen Blick hinein auch wieder schließen. Die Wanderung führt weiter den Grund aufwärts und auch wenn mal der Pfad verloren kommen sollte, geht es einfach immer weiter aufwärts, bis man den Elbleitenweg erreicht hat. Diesem gut ausgebauten Waldweg folgt man nach links auf der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt. Die südlichsten Ausläufer von Torstein bzw. Schrammtor werden umrundet und man erreicht eine Waldwegekreuzung mit mindestens fünf Wegen und einer großen Informationstafel. Hier biegt man nach links auf die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich ab. Der sogenannte Obrigensteig läuft sehr angenehm flach parallel zur Felskante an der linken Wegseite. Noch bevor die erste Treppenstufe runter in den Zahnsgrund betreten wird, befindet sich auf der linken Wegseite ein Besucherlenkungszaun. Schoene_Aussicht_Koenigsnase_Schrammsteine_kleinUngefähr 70 Meter hinter der Besucherlenkung befinden sich gleich mehrere Aussichtspunkte, die sich alle lohnen zu besuchen. Man braucht sich keine Gedanken wegen des Verlassens des Wanderweges machen. An dieser Stelle befindet man sich zwar im Nationalpark, aber nicht in der Kernzone und so darf man alles betreten, was nach einem Weg aussieht. Das ist bei dem Zugang zur Aussicht Königsnase ganz eindeutig gegeben. Von den Aussichten kann man auf die gegenüberliegende Elbseite mit den Tafelbergen blicken, das Elbtal in beide Richtungen bestaunen und das Dorf Krippen auf der gegenüberliegenden Elbseite. Ein sehr nettes Plätzchen.

Nachdem man sich satt gesehen hat, geht es wieder zurück auf den markierten Wanderweg Abstieg_Zahnsgrund_klein(gelber Strich gelber Strich) und dann die Treppenstufen runter in den Zahnsgrund. 30 Meter bevor man die Straße erreicht steht auf der linken Wegseite eine Buche, die sich schon nach einem Meter in zwei mächtige Baumstämme spaltet. Abbiegen_auf_Haldenweg_kleinGenau hier biegt ein unscheinbarer Pfad ab, der aber mit zunehmender Strecke immer besser sichtbar wird. Es geht wieder in die Postelwitzer Steinbrüche. Zum Teil sind das gewaltige Felswände, die ganz gerade und glatt für viele Meter aufsteigen. An mehreren Stellen sind auch noch Bohrlöcher zu sehen. An der Breite zwischen den Felswänden und dem abfallenden Hang kann man erahnen, Postelwitzer_Steinbrueche_kleinwieviel Material an Sandstein hier abgetragen wurde. Der Pfad ist angenehm zu wandern und eine auffällige Stelle ist der lange Schutzwall. Hier sollte verhindert werden, dass abbrechende Massive_Schutzmauer_kleinFelsen ins Elbtal hinunter kullern. Das ist 1936 ziemlich eindrucksvoll passiert. Der riesige Klotz liegt heute noch knapp neben der B172 und hat bei seiner Rutschpartie den Hang hinunter ein Haus so gravierend zerstört, dass es danach abgerissen werden musste.

Die Wanderung geht noch weiter auf der Steinbruchebene bis ganz kurz vor die schon bekannte Berghütte „Zum Guten Bier“. Davor liegt ein sehr großer, kantiger Felsklotz und an den Seiten Richtung Berghütte und Felswand sind Inschriften und eine Tafel angebracht. Inschrift_Gute_Bier_Waende_1862_kleinBeide erinnern an ein Unglück, einen Abbruch der Felswand am 25. Januar 1862 mit 24 verschütteten Steinbrechern. Die Verschütteten konnten aber alle unverletzt nach 56 Stunden gerettet werden. Die komplette Inschrift ist: Zur Erinnerung an die glückliche Rettung der 24 Verschütteten 1862. 1912 und 1937 (das waren 50. und 75. Jahrestag). Von dem Felsen führt rechts das letzte Stück der Wanderung in einem wilden Zickzack den Hang hinunter. Damit ist eine nette, ruhige Runde zu Ende gegangen, die durch den Haldenweg zu einer besonderen Art an Wanderung geworden ist. Hier kann man bei sonst voller Sächsischer Schweiz in aller Ruhe wandern gehen. Interessant wäre, was für ein Betrieb hier oben während der Steinbruchtätigkeiten geherrscht haben muss.

Download file: KOENIGSNASE_SCHRAMMSTEINE_AGZ.GPX

Ein Gedanke zu „Königsnase bei den Schrammsteinen“

  1. Tolle , ruhige Wanderung abseits aller Schrammsteintouristen…
    Allerdings sollte man sich mehr als 2h Zeit nehmen , um die schönen Felsen und Steinbrüche zu genießen.
    Ausserdem kann man vorm Schrammtor auch noch paar Kletterabstecher machen .
    Dort ist ebenfalls niemand !!!

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