schwarzes Tor

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 4,50 h
Entfernung:
ca. 18,00 km
Höhenunterschied:
ca. 490 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
nicht im Winter
Schwierigkeitsgrad:
leicht
lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Hinterhermsdorf und die Schleusen;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Warnung:

Achtung diese Tour lässt sich im Moment so nicht durchführen, weil:
der Hintere Brückengrund, der Zugang zum Schwarzen Tor (Rotes Floss), der Pohligsgrund und der Untere Weg am Käs und Brot durch querliegende Fichten versperrt sind

Kurzbeschreibung:

Hinterhermsdorf - Buchenparkhalle - grüner Punkt - Höllstraße - Alte Böhmer Straße - Kirnitzschtal - Grenzübergang Hinterdittersbach - grüner Strich - Jankenwaldweg - Jungferntanne - blauer Strich - Brückengrund - Unterer Weg - Wolfstafel - Grenzübergang Hinterdaubitz - gelber Strich - Liebschenräumicht - Hinterdaubitzer Straße - Hinterhermsdorf - Neudorf - Neudorfstraße - gelber Punkt - Birkenweg - Heideweg - Seligtweg - Buchenparkhalle

Schwarzes Tor

Nachdem ich jetzt schon einmal mit dieser Wanderung reingefallen bin, aber davon ausgehe, dass das Grundkonzept der Wanderrunde ganz in Ordnung ist, habe ich sie dann doch noch mal versucht. Die Ursprungsversion (Eiswanderung) habe ich um einen weiteren Abstecher verbessert und hier kommt die Beschreibung:
Die Wanderung habe ich zum Männertag 2005 durchgeführt. Der Termin war ganz bewusst so gewählt gewesen, da man an dem Tag gar nicht erst versuchen sollte in die beiden Teile des Nationalparks zu gehen, da dann Horden an Wanderern unterwegs sind. Wirklich erschrocken war ich, als ich am Parkplatz von der Buchenparkhalle ankam. Um kurz nach 10:00 war der Paktplatz schon zu 2/3 gefüllt und ich habe das erste Mal einen Stau am Parkscheinautomaten gesehen. Ich befürchtete schlimmstes im Bezug auf eine ruhige Wanderung.
Schwarzpulverhoehle_draussen_kleinDie Wanderung startet man nach rechts auf dem breiten Forstweg, der vor dem Parkplatz entlanggeht und mit dem grünen Punkt grüner Punkt markiert ist. Vom Parkplatz geht es ca. 400 Meter bis zur ersten Abzweigung. An dieser Stelle verlässt man den markierten Weg und es geht nach links den Berg herunter. Schwarzpulverhoehle_drinnen_kleinDa dieser Weg auch von Forstfahrzeugen benutzt werden könnte, geht es in einem angenehmen Gefälle ins Kirnitzschtal herunter. Kurz bevor es nach rechts auf den Hollweg weiter zur Kirnitzsch geht, kann man in der rechten Felswand eine Holztüre sehen. Bei der Wanderung stand diese Türe tatsächlich mal offen und ich konnte sehr gut sehen, wie eine alte Schwarzpulverkammer von innen aussieht. Früher wurde in dieser Kammer das Schwarzpulver aufbewahrt, um auch noch Wurzel aus dem gerodeten Wald zu entfernen. Eine weitere dieser Kammern gibt es im Großen Zschand.
An der Kirnitzsch angekommen geht es nach links auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich. Auch wenn der markierte Wanderweg nach ein paar Metern nach links verschwindet, geht es weiter geradeaus, genau auf den neuen Wanderergrenzübergang. Der Name des Grenzübergangs scheint noch nicht so richtig festgelegt zu sein. Bis jetzt habe ich die Varianten Rabenstein und Hinter-Dittersbach gehört. Mir selber würde die Variante Hinter- Dittersbach besser gefallen, auch wenn es diese Ortschaft nicht mehr gibt, aber als kleines Gedenken an die Ortschaft wäre der Name schon ganz nett. Gleich hinter dem Grenzübergang geht der Wanderweg nach links weiter. Leicht irritierend ist, dass hier der Weg durch eine Schranke versperrt wird, obwohl der Weg mit dem grünen Strich grüner Strich markiert ist. Vermutlich soll die Schranke aber eher irgendwelche Autofahrer am Weiterfahren hindern. Der Weg geht über ein normales Gefälle den Berg hoch.
Die grüne Wanderwegmarkierung führt die nächsten 3,3 Kilometer sehr angenehm ruhig durch den Böhmischen Wald, bis die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich erreicht wird. Auf ihr geht es nach links weiter, wobei man gut auf den Streckenverlauf achten muss. Der Wanderweg geht nicht wie man annehmen könnte auf dem breiten Forstweg weiter, sondern geht schräg links in den dichten Wald. Die Wegmarkierung ist im Frühjahr 2005 sehr schwer zu finden, aber wenn man weiß, dass es nicht auf dem Forstweg, sondern auf dem Pfad weitergeht, dann sollte man den Eingang finden. schwarzes_Tor_kleinDem Pfad folgt man den Hang runter, durch eine enger werdende Schlucht, bis der  breite Weg im Tal erreicht ist. Der kleine Bach in dem Tal heißt Rotes Floß. An dem Bächlein läuft man jetzt talwärts (also nach links), durch ein nettes schmales Tal mit einer ungewöhnlichen Natur, bis zum Schwarzen Tor. Da ich zum Anfang überhaupt nicht wusste, was das schwarze Tor ist und mir aber dachte, der Name hört sich interessant an, bin ich durch das Tal gewandert und habe die ganze Zeit Ausschau gehalten nach einem möglichen schwarzen Tor. Im Nachhinein gesehen, so viel Mühe hätte ich mir nicht machen müssen. Hinter-Dittersbach-heute_kleine_Bruecke_kleinDas Schwarze Tor ist ein unübersehbares Tor, da es sich quer über den Weg spannt. Wenn man durch das Tor durchgegangen ist, erreicht man dahinter gleich die Kirnitzsch. Über den Fluss ist an der Mündung des Tals früher die Schönlinder Brücke gewesen. Heutzutage sieht man davon nur noch die beiden Brückenauflager, aber die eigentliche Brücke ist nicht mehr vorhanden. Ganz schwer verwundert war ich, dass mir auf der gesamten Wanderung höchstens 10 Wanderer begegnet sind, nur im Bereich des Schwarzen Tors schätzungsweise 50 Leute unterwegs waren. Es waren unterschiedlichste Gruppen und sie machten auch nicht den Eindruck, als wenn sie durch die kalte Kirnitzsch gewatet wären. Entweder war es ein dummer Zufall, oder es gibt noch irgendwo eine Brücke, die zwar kein offizieller Übergang ist, aber trotzdem die Kirnitzschüberquerung ermöglicht.
Um die Wanderung auf legale Weise fortzusetzen, geht es wieder durch das Tal zurück, bis zur ersten Möglichkeit nach links abzubiegen. Quelle_Hadi_Pramen_kleinAuf diesem Pfad geht der blau markierte Weg den Berg hoch. Der markierte Wanderweg schlängelt sich erst auf einem schmalen Pfad entlang, um zuerst an der Quelle Hadi Pramen vorbei zu führen und dann aber auf einem breiten Forstweg bis an den Grenzübergang weiterzulaufen. Wenn man den Grenzübergang in Sichtweite hat, dann weißt eine alte Steintafel an einem Felsbrocken auf die Wolfsjagd hin. Denkmal_Todesmarsch_kleinKurz vor dem Grenzübergang, sieht man an einem Weg, der nach rechts geht, eine in Stein gefasste Quelle und wenn man diesen Weg reingehen würde, dass Resultat von ein paar Idioten. Bis vor ein paar Jahren stand an der Stelle ein Denkmal, das den Opfern des Todesmarsches vom April 1945 gewidmet war. Leider ist es inzwischen abgesägt und es ist nur noch der ein Fundament und ein Pfosten zu sehen. Meiner Ansicht nach, muss so etwas nun wirklich nicht sein.
Vom Grenzübergang Hinter-Daubitz (Zadni Doubice) geht es wieder zurück nach Deutschland. Die ersten paar Meter (500 Meter) verläuft die Wanderung an der Kirnitzsch entlang, um dann auf die Wanderwegmarkierung roter/gelber Strich roter Strich zu treffen. Auf dieser Wanderwegmarkierung geht es jetzt die nächsten 150 Meter nach rechts, um dann aber auch schon wieder nach links den Berg hoch nach Hinterhermsdorf zu gehen. Der breite Forstweg führt an einer lang gezogenen Waldwiese vorbei und geht mit einer mäßigen Steigung in den Ortsteil Neudorf. Im Neudorf angekommen biegt man die erste Möglichkeit nach links wieder ab. Der Weg ist mit dem gelben Punkt gelber Punkt markiert. Zuerst geht es am Forstamt von Hinterhermsdorf vorbei und danach unterhalb der Kleingartenanlage. Am Ende des Weges erreicht man die Straße zur Buchenparkhalle und nach den letzten 100 Metern auf dieser Straße ist der Ausgangspunkt dieser Wanderung wieder erreicht.
Was mich an dieser Wanderung wirklich verwundert hat, ist die schöne Ruhe, obwohl unwahrscheinlich viele Menschen unterwegs gewesen sind. Der Parkplatz war bei meiner Rückkehr bis zum Rand voll, aber anscheinend sind alle entweder zu der oberen Schleuse gegangen oder haben die Richtung Nationalpark eingeschlagen. Außerdem habe ich mich über die Runde jetzt doch gefreut, dass sie gar nicht so schlecht ist, wie ich sie das erste Mal empfunden hatte.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Buchenparkhalle
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

Sebnitz – Nixdorf

Der Weg beginnt unterhalb der Gaststätte Waldhaus. Der unangenehmste Teil dieser Wanderung sind die 300 Meter auf der asphaltierten Straße Richtung Sebnitz. Am Waldhaus folgt man dem Waldweg nach rechts. Ausgeschildert ist er mit den Worten Tomášov (Thomasdorf) und dem gelben Strich gelber Strich. Der Hügel hinter dem Gaststättengelände ist eine alte Müllhalde, die heutzutage mit mehreren Schichten abgedeckt ist und eigentlich nur noch durch den Zaun und den fehlenden höheren Bewuchs auffällt. Auf dem weiteren Weg passiert man gleich zweimal Stellen, die nach links einen schönen Blick in Richtung Sebnitz bzw. auf Hertigswalde ermöglichen. Nach einer Strecke von etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Grenze, die zwar hier immer noch sehr gut gegen Fahrzeuge gesichert ist, aber als Wanderer kommt man heutzutage sehr angenehm rüber. Es geht noch ½ Kilometer weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung, bis man die kleine Siedlung namens Tomášov (Thomasdorf) erreicht. Gaststaette_Thomasdorf_kleinKapelle_Thomasdorf_kleinGleich hinter der kleinen Kapelle auf der rechten Seite befinden sich eine Gaststätte und eine Ferienhaussiedlung. Die Wanderung verlässt die gelbe Wanderwegmarkierung nach links auf dem ersten ernstzunehmenden Weg und man wandert einen sehr gut ausgebauten Waldweg entlang. Der Weg führt einmal ¼ um den Tanečnice (Tanzplan) herum, um dann nach 2 Kilometern auf eine Kreuzung mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich zu stoßen. Nach links würde es nach Sebnitz hinunter gehen, aber das nächste Ziel ist der Gipfel des Tanečnice (Tanzplans) und deshalb wandert man nach rechts weiter. Dafür, dass der Berg mit 597 Metern höher ist als der höchste Berg der Sächsischen Schweiz (Großer Winterberg mit 556 Metern), kommt man überraschend angenehm hinauf. Ein bisschen muss man aufpassen, dass man nach einem ¾ Kilometer nicht übersieht, dass es nach rechts auf einem Pfad hoch zum Gipfel geht. Die Markierung zeigt es zwar an, aber sie ist ziemlich unauffällig und der Weg geradeaus sehr verführerisch. Die letzten 30 Höhenmeter sind dann auch schnell geschafft und auf Tanzplan_Turmdem Gipfel befindet sich eine Gaststätte mit sehr angenehmen Preisen und super freundlichen Bedienungen. Gleich daneben steht der 26 Meter hohe Bismarckturm. So richtig hinter die Öffnungszeiten der Gaststätte bin ich noch nicht gekommen. Im Moment scheinen es nur die Tage zwischen Mai und September zu sein. Auch Tanzplan_Restaurantwenn die 15 Kronen Turmbesteigungsgebühr (Stand Winter 2016/17) in der Gaststätte bezahlt werden sollen, darf man in der kalten Jahreszeit den Turm auch ohne Eintritt besteigen. Ohne den Turm steht man in einem dicht gewachsenen Wald ohne Aussicht da und so ist der Aufstieg selbstverständlich und auch wirklich lohnenswert.

Vom Tanzplan geht man die Fahrstraße den Berg wieder hinunter. Nach ein paar Metern stellt man fest, dass man auch bis fast zum Gipfel mit dem Auto fahren könnte, da ein Parkplatz auftaucht. Aber wer will schon mit dem Auto auf einen Berggipfel fahren. Also weiter die Straße runter. Giebel_Kirche_Nixdorf_kleinAm Ende des Weges geht man nach links Richtung Mikulášovice (Nixdorf). Auch wenn die Straße auf Wanderkarten nach einer echten Straße aussieht, ist sie doch nur eine Innenraum_Kirche_Nixdorf_kleinZufahrtsstraße und deshalb nicht besonders stark befahren. Nach 2 Kilometern erreicht man die Hauptstraße von Mikulášovice (Nixdorf) und wandert diese nach rechts. Wenn man sich die Gebäude ansieht, dann kann man sehr gut sehen, Nixdorf_schoenes_Hausdass diese Stadt/Dorf irgendwann mal reich gewesen ist. So ist die Kirche ein Augenschmaus und einige Häuser werden auch wieder schön hergerichtet. Auf der nächsten Straße nach rechts (wieder Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich) geht es schon wieder aus Nixdorf hinaus. Man folgt der Beschilderung Hinterhermsdorf/alte Nixdorfer Straße. Nixdorf_Schwimmbad_3Einen Kilometer nach Verlassen der Hauptstraße kommt man an das gut gepflegte Natur-Freibad von Nixdorf. Hier ist es bestimmt im Sommer sehr gut auszuhalten. An der Weggabelung geht es nach links. Nixdorfstrasse_BlitzopferMan folgt der alten Nixdorfer Straße, vorbei an einem Grabstein, der an ein Blitzschlagopfer erinnert, bis an die Grenze. Sehr interessant sind die Erklärungstafeln über die Berge, die umliegenden Dörfer und die Wege. Vom Grenzübergang geht es zum Weifberg. Von dem 32 Meter hohen Weifbergturm_2Aussichtsturm hat man eine wunderschöne Aussicht über die ganze hintere Sächsische Schweiz. Der Ausblick ist beeindruckend und auch von nicht ganz so geübten Wanderern gut zu erreichen. Das einzige kleine Hindernis könnte die Windempfindlichkeit des Turmes sein. Bei stärkerem Wind bewegt sich der Turm in der Spitze schon ziemlich hin und her. Vom Weifberg geht es ein paar Meter den Weg wieder zurück und vor dem Wald nach links auf den Prof. Meiche-Weg. Auf diesem sehr ruhigen Weg geht es so ziemlich über Stock und Stein die 5 Kilometer zum Parkplatz zurück. Der Weg ist die ganz Zeit mit dem blauen Strich ausgeschildert. Aussicht_vom_Wachberg_Saupsdorf_kleinZwischendurch kann man noch eine Rast auf dem Wachberg machen. Der Wachberg ist der Hausberg von Saupsdorf und mit einer Gaststätte auch für das leibliche Wohl seiner Besucher zuständig. Auch auf diesem Berg hat man einen schönen Blick über Saupsdorf und Teile der hinteren Sächsischen Schweiz. In die Böhmische Schweiz kann man von diesem Berg nicht sehen. Vom Wachberg wandert man die Reststrecke bis zum Parkplatz immer am Wald entlang.

Download file: SEB_NIXDORF.TRK.GPX

Aldringen Stein

Die Wanderung zum Aldringen Stein ist dadurch entstanden, dass Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) den Felsen in seinem Buch Heimat- und Naturgeschichte der Sächsischen Schweiz Band 3 sehr interessant beschrieben hat und so etwas gleich mal in der Natur angeschaut werden muss.
Der Startpunkt zu dieser Wanderung liegt in der Ortschaft Mezní Louka (Rainwiese) auf dem großen Parkplatz hinter dem Hotel. Von hier geht es auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich von der Straße in Richtung Ziegenrücken bzw. Gabrielensteig. Noch in der Ortschaft passiert man die Touristeninformation auf der linken Wegseite. Sehr nett sind die neue_Ferienhaeuser_Rainwiese_kleintollen Landschaftsfotos an den riesigen Fenstern. Auf der rechten Wegseite befinden sich ein paar Ferienhäuser, die im Frühjahr 2013 nagelneu waren. Ziemlich schön sehen auch die hoelzerner_Jaeger_Rainwiese_kleinBilder auf der Webseite (www.uforta.cz) vom Inneren der Häuser aus. Dann geht es aus der Ortschaft Mezní Louka (Rainwiese) auf dem Ziegenrücken heraus. Der Waldweg steigt langsam an; es handelt sich um einen wirklich uralten Verbindungsweg nach Deutschland. Heutzutage geht es leider nur noch bis zum Gabrielensteig, aber das reicht für diese Wanderung auch.
Der Schwarze Grund, in dem sich der Aldringen Stein befinden soll, fällt deutlich sichtbar gegenüber des Großen Zschand- Zugangs ab. Blöderweise befindet sich der nette Sitzplatz aber in einem anderen, steinerner_Wegweiser_Gabrielensteig_Grosser_Zschand_kleinkleineren Ausläufer des Schwarzen Grundes und deshalb habe ich insgesamt 4 Anläufe gebraucht, den Stein zu finden. So wandert man ein paar Meter weiter in Richtung Prebischtor. Den Abzweig in den Großen Zschand passiert man an der Sandsteinsäule und folgt von der steinerneren Hinweissäule dem Gabrielensteig ¼ Kilometer. Den kleineren Ausläufer in den Schwarzen Grund erreicht man genau vor den ersten künstlichen Holzstufen. Aldringen_Stein_Vorderseite_kleinHier geht es sehr unscheinbar nach links in den Grund hinein und dann entdeckt man nach 60 Metern die beiden mannshohen Felsen mit dem eingearbeiteten Sitzplatz. Wenn man den richtigen Einstieg zum Schwarzen Grund gefunden hat, dann ist auch der Aldringen Stein sehr einfach zu finden. Rechts neben dem eigentlichen Sitzplatz ist in den Felsen die Inschrift „Graf Aldringen Stein“ eingearbeitet. Rueckseite_Aldringen_Stein_kleinEs war schon ein ziemlicher Glücksmoment, endlich den steinernen Sitzplatz gefunden zu haben. Der Schwarze Grund ist ein wirklich gut überschaubares Tal und dann ist es wirklich ärgerlich, immer wieder unverrichteter Dinge umzukehren. Vermutlich war ich einfach nur zu dämlich, den Text in Axel Mothes Buch richtig zu deuten. Zum Glück war der Aldringen Stein aber auch noch auf einer Wanderkarte (Hinterhermsdorf 1:16.666 Meinhold) aus dem Jahre 1913 eingezeichnet und ein netter Mitmensch hat mich darauf aufmerksam gemacht.
Natürlich könnte man nach dem Finden des Aldringen Steins sofort wieder zum Ausgangspunkt zurück gehen, aber wenn man schon in dieser Ecke der Böhmischen Schweiz ist, dann kann man hervorragend noch bis zum Prebischtor wandern. Dazu geht es aus dem Schwarzen Grund aufwärts bis zum Gabrielensteig mit der bekannten Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Dem Gabrielensteig folgt man nach links. Der Pfad schlängelt sich auf gleichbleibender Höhe am Felsfuß entlang. An mehreren Stellen werden mit sehr schönen Informationstafeln Besonderheiten des Elbsandsteingebirges erklärt. Nach ein paar hundert Metern auf dem Gabrielensteig steigt der Weg ein paar Stufen hoch und hinter diesen Stufen kann man sehr Grafenkrone_Aldringen_kleineinfach auf der rechten Felswand eine Krone entdecken. Diese Krone sieht ein bisschen wie die Grafenkrone des böhmischen Fürstengeschlechts Clary und Aldringen aus. Vermutlich könnte das Wappen aber auch hunderte andere Wappen, in denen vier Felder enthalten sind, darstellen. Auf jeden Fall ist es ein Wappen und ganz bestimmt nicht erst in den letzten Jahrzehnten angebracht worden.
Die Wanderung über den Gabrielensteig ist wirklich angenehm, aber nur im Winter kann man auch ein bisschen in die Landschaft blicken. In den Jahreszeiten mit Laub auf den Bäumen ist der weitläufige Blick nur an einem, höchstens zwei Punkten möglich. Dafür wandert man an so einigen hohen Felswänden entlang, die immer wieder unterschiedliche Formen aufweisen. Zum Teil ist die Zersetzung der Felsen durch große Sandflächen unterhalb der Felsen zu erkennen Hoehlenbaum_Gabrielensteig_kleinund an mehreren Stellen kann man durch hoch stehende Wurzeln erahnen, dass so manche Sandschicht von den Besuchern abgetragen worden ist. An mehreren Stellen werden Ausläufer bzw. winterlicher_Zuckerhut_am_Gabrielensteig_kleinEinschnitte der Felsen durch Bögen umwandert und diese können schon ganz schön imposant aussehen. So kann man beim Umrunden des Becksteins zum böhmischen Zuckerhut hoch blicken, der ganz besonders auffällig mit einer Schneeschicht aussieht. Natürlich ist die große Felswand am Gabrielensteigturm auch ein Hingucker.
Nachdem man 3,5 Kilometer auf dem Gabrielensteig gewandert ist, wird noch ein kleinerer Felsenausläufer des Prebischtors umrundet, bei dem man von beiden Seiten das größte natürliche Felsentor von Europa entdecken kann. Blick_vom_Garbielensteig_zum_Prebischtor_kleinObwohl ich die Strecke über den Gabrielensteig schon sehr häufig gegangen bin, ist mir dies tatsächlich erst mit dieser Wanderung aufgefallen. Vermutlich liegt es daran, dass man eher in die Weite der Landschaft blickt, als nach vorne den Felsen hoch. Das Prebischtor ist ein zweischneidiges Schwert, da einerseits wirklich sehr viele Besucher hier oben herumlaufen, aber andererseits ist der Blick schon wirklich etwas Besonderes. Deshalb sollte man den kurzen Abstecher bis hoch zum Felsentor unbedingt unternehmen, aber es ist besser, die Wanderung bzw. den Zeitpunkt so legen, dass man nicht in der Hauptwanderzeit unterwegs ist. Ein weiteres ungewöhnliches Manko des Prebischtors ist, winterlicher_Bogen_Prebischtor_kleindass man einen kleinen Obolus als Eintritt bezahlen muss. Im Frühjahr 2013 waren es 3 € für Erwachsene und 1 € ermäßigt. In den Wintermonaten ist das Prebischtor geschlossen und höchstens am Wochenende (dann aber kostenlos) betretbar. Von den westlichen Aussichten hat man einen wirklich fantastischen Ausblick auf die böhmische Landschaft, die Felsen der Langgrundwände und natürlich das eigentliche Prebischtor. Gleich neben dem Prebischtor befinden sich auch mehrere Möglichkeiten, das Verhungern oder die Unterhopfung zu verhindern.
Der Abstieg vom Prebischtor erfolgt wieder auf dem gleichen Zickzackweg wie auf dem Hinweg und am Ende geht es nach rechts auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich weiter. Der Weg erfolgt mit einem angenehmen Gefälle durch den Langen Grund bzw. der Weg wird auch Pelagiensteig genannt und endet auf der Straße zwischen Rainwiese und Herrnskretschen. Diese Straße muss nur überquert werden und auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich wieder aufwärts. Die Steigung hoch nach Mezná (Stimmersdorf) ist sehr angenehm und es fällt fast nicht auf, Wasserwerke_im_Lange_Biele_kleindass man 3 Kilometer auf dem Mlýnská cesta (Mühlweg) unterwegs ist. Zwischendurch kann man im Tal der Dlouhá Bělá (Lange Biele) so einige umzäunte Gebäude entdecken. Dabei handelt es sich um Wasserwerke, die das Grundwasser anzapfen und damit die Bewohner der Böhmischen Schweiz versorgen. Fast am Ende des Mlýnská cesta (Mühlweg) hat man noch mal einen schönen Blick rüber auf die Felsen rund um das Prebischtor tolles_Wandgemaelde_Stimmersdorf_kleinund dann geht es in die Ortschaft hinein. Hier ist wirklich jedes Haus auf hungrige und durstige Touristen eingestellt und man kann relativ günstig einkehren. Auf der rechten Straßenseite kann man in den wärmeren Zeiten sehr nett draußen auf der Terrasse sitzen und mit einer Stärkung winterlicher_Zufahrt_Stimmersdorf_kleinden Blick in die Landschaft genießen. Die letzten Meter (1 ½ Kilometer) führen dann über die einzige Zufahrtsstraße der Ortschaft zum Ausgangspunkt zurück. Dadurch, dass Mezná (Stimmersdorf) nur aus den paar Restaurants und Häusern besteht, hält sich der Verkehr so einigermaßen in Grenzen und man kann auch hier noch mal den Blick auf die Felsen genießen. Auf halber Strecke erinnert ein Gedenkstein an die im Krieg gefallenen Soldaten und netterweise sind die Namen in den letzten Jahren wiederhergestellt worden. Dadurch, dass es sich mehrheitlich um deutsche Namen gehandelt hat, waren diese kurz nach dem Krieg entfernt worden. Am Ende der Straße wird wieder die Ortschaft Mezní Louka (Rainwiese) erreicht und damit ist eine nette Runde durch die Böhmische Schweiz geschafft. Wir haben die ersten drei Wanderungen im Winter unternommen und es war mit der Ausnahme von glatten Wegen eine sehr angenehme Runde. Nur die letzte Erkundungstour fand im Mai statt und deshalb sind auch die Bilder vom Aldringen Stein ohne Schnee.

Download file: ALDRINGEN_STEIN.TRK.GPX

Balzhütte

Nachdem ich mit der Wanderung Rudolfstein festgestellt hatte, wie schön die Gegend nördlich von Jetřichovice (Dittersbach) ist, sollte es diesmal eine größere Runde werden. Die Runde, wie ich sie gelaufen bin und jetzt hier beschreibe, ist ziemlich genau so auch in dem erstklassigen Wanderführer Böhmische Schweiz von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de) beschrieben. Die Wanderung startet im Zentrum von Jetřichovice (Dittersbach). Hier befindet sich gleich eine ganze Ansammlung von Parkplätzen. Es gibt den einen offiziellen Parkplatz rechts neben der Kirche und noch eine ganze Ansammlung im Bereich vor dem Kindererholungsheim bzw. den Gaststätten. Von allen Ausgangspunkten geht es auf jeden Fall nach links auf der Wanderwegmarkierung Kindererholungsheims_in_Dittersbach_kleingelber Strich gelber Strich aus der Ortschaft heraus. Nach wenigen Metern erreicht man das riesige Gelände des Kindererholungsheims mit dem prächtigen Gebäude. Im Gegensatz zur Wanderung Rudolfstein geht es diesmal aber rechts an dem Grundstück entlang, weiterhin auf dem markierten Weg. Die Wanderung passiert noch ein paar kleinere Hütten, die rechts hinten im Grundstück des Kindererholungsheim stehen und dann geht es ins Harový dùl (Stammbrückental) hinaus. Nach wenigen Metern kann man auf der linken Wegseite die deutlichen Spuren des Waldbrandes im Sommer 2006 sehen. Im Jahre 2008 konnte man schon wieder die ersten kleinen Pflänzchen erkennen, die als Pionierpflanzen den Vorreiter für einen neuen Wald spielen. Bis aber diese Narbe wieder zugewachsen ist, werden noch einige Jahre vergehen. Auch wenn es hier durch einen Grund geht, so steigt der Weg mit der Zeit an und erreicht kurz vor der Balzhütte den höchsten Punkt der Wanderung. Hier wechselt man auch auf die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich und folgt dieser Markierung nach links.
Balzhuette_Restaurant_kleinObwohl die Balzhütte ein ganzes Stück von der nächsten Parkmöglichkeit bzw. Zivilisation entfernt ist, ist hier an schönen Tagen schon einiges los. Dass die Balzhütte so weit von jeglichen Ortschaften entfernt ist, liegt an der Geschichte der Siedlung. Im Ursprung ist hier ein Rastplatz für Jäger des Fürsten Kinsky gewesen. In den Wäldern um die Balzhütte wurde Jagd auf Waldvögel und insbesondere auf balzende Auerhähne betrieben und daraus resultiert auch der Name. Schwimmbad_Balzhuette_kleinHeutzutage befindet sich hier eine Gaststätte mit relativ angenehmen Preisen und lädt zum Verweilen ein. Was mir persönlich gut gefällt, ist die Farbe der Gebäude. Dadurch, dass die vier Gebäude schwarz gestrichen sind, passen sie sich ganz gut in den Wald ein und wirken nicht wie ein störender Farbklecks in der Natur. Der einzige leuchtende Farbklecks in diesem Bereich ist das blau gestrichene Schwimmbecken, welches aber nur sichtbar wird, wenn man links auf den Felsen hochsteigt. In den Kopf des Felsen ist eine richtige große Wanne für ein Schwimmbecken eingebaut. Auf dem markierten Weg wird die Siedlung nun wieder verlassen.

Jetzt beginnt ein längeres Stück Waldwanderung, das mit einer überraschenden Ruhe aufwartet. Hubertusbuche_kleinDer gut ausgebaute Waldweg schlängelt sich am Felsfuß der Hohen Wand entlang und ist sehr angenehm zu wandern. Hubertusbuche_Gemaelde_kleinNach etwas mehr als 2 Kilometern auf diesem Weg steht auf der rechten Wegseite die Hubertusbuche mit einem Gemälde in ca. 4 Meter Höhe. Auf dem Bild ist deutlich zu sehen, dass genau diese Buche dort gemalt ist. Das Gemälde der Hubertusbuche (buk sv. huberta) ist mit sehr kräftigen Farben gemalt und sieht so aus, als wenn es entweder in der letzten Zeit erst erstellt oder restauriert wurde. Die Wanderung geht weiter auf dem blau markierten Wanderweg bis zur sogenannten Jungferntanne. Im Bereich dieser Wegkreuzung soll in weit vergangenen Zeiten ein Mädchen vor einem Jäger bei einem Köhler Unterschlupf gefunden haben. Zum Andenken neue_Jungferntanne_kleindaran hat an der dicken Tanne in der Mitte der Kreuzung ein Bild gehangen. Ein renoviertes Bild ist von dem inzwischen abgestorbenen Baum weiter an eine Buche gewandert. Auch diesem Baum geht es nicht so richtig gut und ihm ist ein dicker Teil abgebrochen. Dafür steht gleich daneben eine neugepflanzte Tanne mit einem Zaun drum herum. Schild_am_Jungferntanne_kleinAn dem Zaun befindet sich ein geschnitztes Schild mit der Geschichte des Mädels. Der Text steht dort in Tschechisch und Deutsch, wobei leider der deutsche Text beschädigt ist. Er lautete: „An dieser Stelle stand vor Jahren die sog. Jungfertanne. Ein mächtiger Sturm, der hier am 08. Sep.1932 tobte, riss die trockene Krone des damals schon drei Jahre abgestorbenen Baums zu Boden. Der Rest des Stamms blieb damals noch für einige Zeit stehen. Ein Teil des Holzes wurde zum Schmücken der herrschaftlichen Balzhütte verwendet. An der gleichen Stelle pflanzten Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz am 31. Okt. 2011 eine neue Jungfer Tanne. Die sechs Jahre alte Pflanze wuchs aus im Nationalpark gewonnen Samen auf.“

 Die Wanderung verlässt die blaue Markierung und biegt nach links auf die grüne Markierung grüner Strich ab. Auch dieser Weg führt ziemlich einsam durch den Wald und spätestens hier weiß man, dass es gut ist, wenn man keine Kinder mit bei der Wanderung dabei hat. So ein Weg, der einfach nur durch den ruhigen Wald führt, ist überhaupt nicht das richtige für das wandernde Jungvolk. Selbst mir wurde dieses Teilstück schon ein wenig langweilig, da ich diese Wanderung alleine unternommen hatte. Auf dem Stück ging mir schon durch den Kopf, mit wie viel Sternchen ich die Wanderung bewerten wollte und das Ergebnis war nicht wirklich positiv, aber es sollte noch anders kommen. Was die Meinung zu dieser Wanderung hier noch verschlechterte, war, dass mich ein übelster Regenschauer erwischt hatte und jetzt noch ein körperliches Unwohlsein dazu kam. Nach einer Strecke von 3 Kilometern erreicht man die Kirnitzsch bzw. den Grenzübergang rüber nach Hinterhermsdorf. Hier hat bis nach dem 2. Weltkrieg die Ortschaft Zadní Jetřichovice (Hinterdittersbach) gestanden. Es gibt einige Webseiten (z.B. www.hinterdittersbach.de), auf denen alte Bilder dieser Siedlung zu sehen sind. Anscheinend haben hier unten im Kirnitzschtal bis kurz nach dem 2. Weltkrieg 7 größere Häuser gestanden. Im Ursprung ist sogar die Planung gewesen, dass die Kirnitzschtalbahn bis hier hinten fahren sollte. Das wäre dann eine Straßenbahnstrecke von insgesamt 20 Kilometer geworden und damit das dreifache von der heutigen Strecke. Ob diese Ausbaustufe der hinteren Sächsischen Schweiz gut getan hätte, bezweifele ich, zumindest wären damit die Besucherzahlen im hinteren Kirnitzschtal viel höher geworden. Bis 1945 führte die Böhmerstraße quer zwischen den Häusern hindurch und außerdem kreuzten sich hier gleich mehrere Wanderwege, so dass früher in diesem tiefen Tal weitaus mehr Betrieb geherrscht hat als jetzt. Heutzutage kann man von dieser ehemaligen Siedlung nur noch kleine unauffällige Spuren erkennen.

Von hier geht es auf den Rückweg. Die nächsten paar Meter vom Grenzübergang wieder zurück ins Böhmische sind weiterhin mit dem grünen Strich markiert. Nach einer Strecke von einem ¾ Kilometer biegt der markierte Wanderweg nach rechts ab, die Wanderung bleibt aber noch ein kleines Stück auf dem breiten Weg im Tal. Teich_am_Muellergrund_kleinDie nächsten 400 Meter geht es auf dem Waldweg, der auch als einer der gut ausgebauten Radwege markiert ist, weiter, bis gegenüber des Tümpels der Mlýnská rokle (Müllergrund) abbiegt. Eine kleine Schranke dient zur Besucherlenkung, vermutlich soll aber nur verhindert werden, dass durch den Grund Radfahrer oder andere Fahrzeuge fahren. Es ist aber erlaubt, die Strecke zu Fuß zu bewältigen und wirklich lohnenswert. Muellergrund_aufwaerts_kleinDer Mlýnská rokle (Müllergrund) ist ein wunderbar natürlicher Weg mit einer extremen Ruhe. Auf der linken Wegseite befinden sich gleich einige Brücken, die zwar so gebaut sind, als wenn hier Forstfahrzeuge drüber fahren sollten, aber inzwischen sehen die Brücken eher so aus, dass man auch als Fußgänger lieber außen herum geht. Seitental_Muellergrund_kleinAber die Wanderung führt sowieso nur den Mlýnská rokle (Müllergrund) weiter aufwärts. Auf der rechten Seite zweigen mehrere romantische Gründe ab, die aber auch alle so aussehen, als wenn sie ins Nichts führen. Der Weg durch den Grund steigt kaum merklich 100 Höhenmeter an, bis wieder ein markierter Wanderweg erreicht wird. Dieser roten Wanderwegmarkierung roter Strich folgt man nach links. Hier erreicht man nach ein paar Metern einen asphaltierten Waldweg. Warum auch immer dieser Waldweg so luxuriös ausgebaut ist, auf jeden Fall führt er leicht ansteigend bis zum Kleinen Prebischtor. Das Kleine Prebischtor ist sehr leicht auf der rechten Seite zu erreichen und es ist im Gegensatz zum Großen Prebischtor sogar erlaubt, oben auf den Felsbogen drauf zu steigen.

Von hier geht es weiter, jetzt aber abwärts, auf der roten Wanderwegmarkierung zum nächsten Ziel, dem Hohenleipaer Raubschloss. Dieses Raubschloss auf dem Saunstein ist immer wieder einen Aufstieg wert. Die einzigen beiden Gründe dagegen wären besonders große Besuchermassen, die im schmalen Aufstieg fest hängen, oder dichter Nebel. Zu allen anderen Zeiten sollte man unbedingt durch die Felsspalte auf den Felsen hoch kraxeln. Vom Saunstein geht es weiter den Berg hinunter, bis zur alten Hohenleipaer Straße bzw. später wechselt der Straßenname in Böhmerstraße. Die Wanderung folgt dieser Straße nach links, weiterhin mit der roten Wanderwegmarkierung. Heutzutage ist die Straße für den Verkehr gesperrt, aber man kann deutlich dem Untergrund ansehen, dass es sich früher um eine normale Verbindungsstraße gehandelt hat. Dieser Straße folgt man ein kleines bisschen mehr als 1 Kilometer, um dann mit der Wanderwegmarkierung nach rechts abzuzweigen. Jetzt geht es noch die ersten paar Meter auf einem angenehmen Waldweg entlang, der aber bald über ein paar ausgewaschene Stufen aufwärts strebt. Der Aufstieg wird aber bald belohnt, da es am Fuße des Koliště (Golischt) über den Jubiläumsweg mit einer sehr netten Aussicht entlang geht. Nach einer Strecke von 1 ½ Kilometern verlässt die Wanderung die rote Wanderwegmarkierung und biegt nach rechts auf die grüne Markierung grüner Strich ab. Jetzt kommt das letzte Stück der Wanderung und dazu muss man natürlich wieder den Hang absteigen. Dieses erfolgt über einen sehr angenehmen Forstweg, an dem man deutlich erkennen kann, dass es relativ viel Arbeit war ihn anzulegen. Nachdem man fast im Tal angekommen ist, wandert man ein paar Meter über einen Waldweg mit einer richtig hohen Sandschicht, die von den Forstfahrzeugen immer mal wieder umgepflügt wird. Kurz hinter diesem großen Sandkasten müssen die letzten 10 Höhenmeter überwunden werden und dann erreicht man eine Marienfelsen_von_unten_kleingroße Wiese mit einem sehr guten Blick von unten auf den Mariina skála (Marienfelsen). Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie die Hütte auf diesen Felsen gebaut wurde. Die Wanderung erreicht die Ortschaft Jetřichovice (Dittersbach) wieder am Kindererholungsheim und damit ist eine ganz nette Runde zu Ende gegangen. Das erste Stück war durch den riesig langen Waldweg ein wenig langweilig (zumindest Besucher der Sächsischen Schweiz sind solche langen Waldwege ohne Aussicht nicht gewohnt), aber dafür wurde das zweite Stück umso besser und damit ist dann doch noch eine richtig hochwertige Wanderung entstanden.

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Belvedere

Nachdem uns die Runde am Rosenkamm sehr gut gefallen hat, sollte jetzt noch eine Wanderung oberhalb der Böhmischen Elbe stattfinden. Die Grundidee zu dieser Wanderung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern eine Wanderempfehlung von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de). Diese Wanderung ist im Wander- und Naturführer Böhmische Schweiz von Dr. Rölke enthalten. Was uns als erstes bei der Beschreibung von Hr. Rölke verwundert hatte, war, dass er den Startpunkt auf einen Miniparkplatz hinter der Ortschaft Hřensko (Herrnskretschen) gelegt hatte. Uns hatte es verwirrt, dass man erst von dem Elbetal durch eine Klamm hochsteigen soll. Aber wenn man die Runde gewandert ist, dann versteht man warum.
Also wie schon gesagt, ist der Startpunkt 700 Meter hinter dem Ortsausgang von Hřensko (Herrnskretschen). In den Karten von Dr. Böhm ist an dem Ende der wilden Dürrkamnitzschlucht eine Gaststätte eingezeichnet. Duerrkamnitzschlucht_kleinDas ist sehr nett gemeint, weil eigentlich müsste eher eine rote Laterne dort eingezeichnet sein. Der Parkplatz fasst nur 5 – 7 Autos, aber wenn ich das richtig gesehen habe, dann kann man auch auf der Straßenseite zur Elbe sein Auto abstellen. Der Aufstieg durch die wilde Dürrkamnitzschlucht ist mit dem roten Strich roter Strich markiert. Nach wenigen Metern durch die Schlucht weiß man, warum Dr. Rölke diesen Weg gewählt hat. Dies ist eine der ganz besonders schönen Schluchten der Sächsischen bzw. hier der Böhmischen Schweiz. Links und rechts des Weges stehen sehr abwechslungsreiche Felswände und es ist immer wieder verwunderlich, wie der Minibach Namens Suchá Kamenice (Dürrkamnitz) solch eine Schlucht fräsen kann. Gleich im unteren Teil liegen riesige Felsmurmeln, die irgendwie von größeren Wassermassen hier runter transportiert worden sind, so dass man anscheinend in anderen Größenordnungen als dieses Rinnsal denken muss. Wenn man von unten aus Bunker_Duerrkamnitzschlucht_von_unten_kleindem Elbetal die Schlucht hoch wandert, dann muss man schon die Augen gut aufmachen, um auf der linken Seite den Bunker_Duerrkamnitzschlucht_von_oben_kleinBunker zu sehen. Am Hang im unteren Teil der Schlucht steht ein kleinerer Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Da dieser Bunker aber ausreichend stabil gebaut worden ist, wird er vermutlich viel länger stehen bleiben als die zwei Mühlen, die in der Schlucht früher gestanden haben. Heutzutage kann man nur noch das Stauwehr im Bachlauf entdecken. Faszinierend finde ich, mit was für riesigen Blöcken man das Ding gebaut hat und dass diese Felsklötze selbst in den letzten 100 Jahren weggespült wurden. Wenn man dann weiter dem Bach entgegen wandert, kommt man an einer steinernen Steinere_Bank_Duerrkamnitzschlucht_kleinBank am rechten Felsen vorbei. Diese in den Felsen geschlagene Bank hängt heute in reichlich einem Meter Höhe. Wir gehen davon aus, dass die Bank früher auf Bodenniveau gestanden hat, und da oberhalb die Jahreszahlen 1848-1908 eingeschlagen sind, so kann man gut sehen, dass innerhalb von einem Jahrhundert das Bachtal um einen Meter abgetragen worden ist. Der Aufstieg geht weiterhin durch das wildromantische Tal. Nach ungefähr 1,7 Kilometern biegt der rot markierte Weg nach rechts in die Richtung Belveder ab. Der Waldweg ist im Winter 2006/2007 grundlegend überarbeitet worden. Im Frühjahr 2007 sah er noch ziemlich zerwühlt aus. Aber das richtet die Natur schon wieder. Nach noch einem kleineren Stück den Hang hoch, erreicht man die Ortschaft Labská Stráň (Elbleiten). Hier hat man das erste Mal einen erstklassigen Ausblick zu den Felsen des Prebischtors. Wenn so einigermaßen schönes Wetter bzw. Sicht ist, dann kann man auch das rote Dach der Gaststätte am Prebischtor als Anhaltspunkt in der Felswand finden. Wenn man hinweg über das ganze Elbetal blickt, sieht man den anscheinend kleinen Zirkelstein. Die Wanderung geht quer durch die Ortschaft auf der roten Markierung entlang und vom Ortsausgang bis zum Namensgeber der Wanderung ist es dann nur noch ½ Kilometer. Vom Fels aus sieht man schon die Gaststätte Belvedér.
Panorama_Belveder_klein
Die Aussicht ist im 18. Jahrhundert vom Fürst Franz-Karl Clary-Aldringen angelegt worden. Damals ist die Aussicht auch für Theateraufführungen genutzt worden. Deshalb befindet sich auch diese Belvedere_Felsnische_kleinNische an der Felswand und die ungewöhnliche Stufenanordnung an der Ebene. Gleich neben der Aussicht befindet sich eine größere Gaststätte mit einer schönen großen Belvedere_Aussichtsplattform_kleinBelvedere_Aussicht_kleinTerrasse. Die Gaststätte ist bei Deutschen sehr beliebt, da man auch mit dem Auto bis an die Aussicht bzw. Gaststätte fahren kann und die Preise in einem sehr angenehmen Rahmen liegen. Zwischen der Aussicht und dem ehemaligen Schloss Binsdorf (leider 1790 abgebrannt) gibt es eine schnurgerade ehemalige_Allee_Schloss_Binsdorf_kleinAllee, auf der die Wanderung weiter verläuft. Eigentlich stimmt die Bezeichnung schnurgerade nicht ganz, da die Strecke nur auf der Wanderkarte schnurgerade ist. In der Realität geht es kurz hinter der Aussicht Belvedere einen Hügel hoch und damit bekommt die Schnur einen Höhenkomponente. Durch diesen Hügel bietet sich aber nochmal eine super Panoramaaussicht an. Nachdem man fast bis zur Spitze des Hügels hoch gewandert ist, sollte man sich umdrehen und den Blick in die Landschaft genießen.
Panorama_Elbleiten_klein
Der Weg ist sehr angenehm zu gehen. Ein bisschen komisch sind die bearbeiteten Felsbrocken links und rechts des Weges. Es sind Klötze, die so ungefähr alle 50 Meter aufrecht in der Erde gesteckt haben. Heutzutage fehlen ein paar oder sind umgestürzt, aber trotzdem kann man deutlich den alten Zustand sehen. Vom Ortsausgang Labská Stráň (Elbleiten) geht es 1,6 Kilometer auf der ehemaligen Allee entlang. Ich weiß, dass es für Wanderer ohne Navigationssystem bzw. irgendeinem anderem Wegmesser schwierig ist, 1,6 Kilometer abzuschätzen, aber irgendwie bietet sich kein besseres Erkennungszeichen an. Vielleicht hilft es, dass ein durchschnittlicher Wanderer die Stelle nach ca. 20 Minuten erreicht haben sollte. An der Stelle verlässt man auf jeden Fall den markierten Weg nach links. Der Weg biegt im spitzen Winkel ab. Nach kurzer Strecke gabelt sich der Weg noch mal und es geht nach rechts weiter, bis an den Waldrand. Genau am Waldrand biegt nach rechts der so genannte Arnsdorfer Panoramaweg ab. Im Winter 2006/2007 ist der Weg vollständig untergepflügt worden, aber schon im Frühjahr 2007 sind so viele Traktoren über den Feldrand gefahren, dass es auch für Wanderer kein Problem mehr ist, auf den Traktorspuren bis Arnoltice (Arnsdorf) zu finden. Ganz witzig sieht der Blick nach Arnoltice (Arnsdorf) zum Anfang aus. Kirche_Arnsdorf_kleinBlick_vom_Panoramaweg_Kirche_Arnsdorf-Rosenberg_kleinDa die Ortschaft in einer Senke liegt, kann man erst nur den leuchtend weißen Kirchturm sehen. Auf die Kirche steuert man auch die ganze Zeit drauf zu. Leider ist es wie mit sehr vielen Kirchen in Tschechien so, dass je näher man kommt, desto schlimmer sieht sie aus. Auch der Kirchengemeinde von Arnoltice (Arnsdorf) fehlt das nötige Geld, um diese riesige Kirche zu erhalten, und so sind die Standbilder zerfallen, der Putz in großen Teilen abgeblättert und das Dach hat im Kirchenschiff ein Loch. Aber vermutlich ist das auch kein Wunder, da sich die Bewohnerzahl der Gemeinde Arnoltice (Arnsdorf) innerhalb von 45 Jahren (von 1961 zu 2006) um 75 % (von 896 Bewohner auf 224) reduziert hat.
Auf der rechten Seite der Kirche (von vorne gesehen) geht die Wanderung auf dem blau markierten Weg blauer Strich weiter. Zuerst geht es noch ein Stück durch die Ortschaft, aber schon nach ½ Kilometer erreicht man die ersten Ausläufer des Baches Suchá Kamenice (Dürrkamnitz). Der blau markierte Weg führt durch den oberen Teil der Dürrkamnitzschlucht und endet genau an der Stelle, an der man mit der roten Markierung aus der Schlucht in Richtung Belvedere abgebogen ist. Die Schlucht wird anscheinend sehr häufig zum Freiübernachten benutzt. Ich habe noch nie auf so kurzer Strecke solche Mengen Boofen gesehen. Auf einer Strecke von einem Kilometer sind mindestens drei ordentlich eingerichtete Boofen am Bachlauf zu sehen. Die letzten Meter der Wanderung gehen jetzt auf der roten Markierung roter Strich den schon bekannten Weg durch die Schlucht wieder hinunter.
Damit ist eine sehr schöne Wanderung zu Ende gegangen, die gleich mehrere schöne Aussichtpunkte geboten hat, eine Stückchen Historie gezeigt hat, zu allein Zeiten angenehm ruhig war und eine beeindruckende Schlucht beinhaltete.

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Bielhorn

Auch wenn ich schon häufiger auf Karten der Böhmischen Schweiz die Aussicht oberhalb von Hřensko (Herrnskretschen) gesehen habe, kam mir nie die Idee, mal dorthin zu gehen. Nachdem aber das Stiegenbuch zur Böhmischen Schweiz im Heimatbuchverlag (www.heimatbuchverlag.de) herauskam und dort das Bielhorn auch erwähnt wurde, musste doch mal eine Erkundungstour unternommen werden. Kleine_Kapelle_Janov_kleinDer Startpunkt liegt in Janov (Jonsdorf) am Golfplatz. Hier befinden sich an dem Altersheim bzw. der Stadtverwaltung einige Parkplätze, die perfekt als Startpunkt funktionieren. Kleine_Kapelle_Janov_Innenseite_kleinVon dort geht es erstmal bis zur Hauptstraße zurück. Dabei passiert man eine nette Sandsteinplastik von zwei Kindern, die hier vor einem ziemlich heruntergekommenen Haus steht. An der Kreuzung mit der Hauptstraße befindet sich die frisch sanierte Kapelle Johannes des Täufers. Hier geht es nach rechts auf der Hauptstraße weiter. Der Verkehr hält sich sehr in Grenzen und ist nicht besonders unangenehm. Nach 100 Metern biegt nach rechts die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich ab. Die ersten paar Meter führen noch durch bebautes Gebiet und dann geht es in einem Bogen um den Golfplatz. Es ist immer wieder interessant, den Golfspielern zuzusehen und selbst wenn keine Kinder mit bei der Wanderung dabei sind, reizt es, nach einem Golfball außerhalb des Golfplatzes zu suchen.
Nachdem man ¼ Kilometer zwischen dem Golfplatz und dem Wald entlang gewandert ist, biegt die Wanderung an der ersten Möglichkeit links in den Wald ab. Hier wandert man 100 Meter in den Wald, um dann wiederum nach links abzubiegen. Der Waldweg ist sehr gut zu erkennen und verläuft ziemlich parallel zum Waldrand. Nach 400 Metern kommt die einzige schwierige Stelle auf der Wanderung. Hier geht es nach rechts den Hang hinunter. Der Weg geradeaus sieht wirklich verführerisch schön aus, aber leider endet er nach etwas weniger als ½ Kilometer im Nichts. Spätestens dann müsste man (wie wir es angestellt haben) kreuz und quer über den Hang absteigen. Deshalb ist es sinnvoller, hier schon den Weg hinunter zu gehen. Nach ein paar hundert Metern leichtem Abstieg erreicht man eine Wegkreuzung, auf der es nach links auf gleichbleibender Höhe weiter geht. Der Weg ist ein Pfad, der aber gut zu riesiges_Rohr_Jonsdorf_kleinerkennen und leicht zu wandern ist. Nach etwas mehr als einem Kilometer wird der Pfad nach links im spitzen Winkel verlassen. Bunker_bei_Jonsdorf_Bielhorn_kleinDie Stelle kann man kaum übersehen, da genau vor einem ein mächtiges Rohr am Hang den Weg versperrt. Der Waldweg steigt durch seine Schräge angenehm an und nach ¼ Kilometer erreicht man eine kleinere Wiese. Hier geht es nach rechts weiter und schon nach ganz wenigen Metern fällt ein ungewöhnlicher Fremdkörper im Wald auf. Hier steht einer der vielen Bunker der Schöberlinie knapp neben dem Waldweg. Diese Ungetüme werden noch viele Jahrhunderte dort verrotten und an einen wirklich schlechten Teil der Geschichte erinnern.
Die Wanderung geht über einen gut sichtbaren Pfad auf dem Grat in Richtung Bielhorn. Knapp vor der Aussicht fällt auf der linken Seite ein mächtiges Geländer auf, das hinunter zur Fahrstraße führt. Blick_vom_Bielhorn_auf_Herrnskretschen_kleinZuerst geht es aber bis vor zu Aussicht. Das Bielhorn ist ein wirklich schöner Platz, von dem man hinunter auf den Trubel von Hřensko (Herrnskretschen) blickt, dabei aber hier oben in angenehmer Ruhe sitzt. Die Aussicht am Bielhorn besteht aus einem Rastplatz mit einer Bank und einem gepflegten Geländer. Auffällig an der Aussicht sind Bügel am Felsen, an denen man sehr gut erkennen kann, dass hier früher ein massives Geländer gestanden hat und rechts neben der eigentlichen Aussicht noch ein weiterer Felsen mit Aussicht vorhanden ist.
Jetzt geht es den Zickzackweg mit dem gewaltigen Geländer abwärts. Der Abstieg ist ziemlich schnell geschafft und dann steht man auf der Straße zwischen Janov (Jonsdorf) und Hřensko (Herrnskretschen). deutscher_Grabstein_oberhalb_Herrnskretschen_kleinHier befinden sich gleich einige interessante Stellen. Zuallererst fällt natürlich der Friedhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf. Dieser Friedhof war über Jahrzehnte zugewuchert und einfach in Vergessenheit geraten, aber netterweise wurde er Johann_Christoph_Hiebel_Bilder_kleinAnfang 2014 komplett freigeschnitten und damit hat man wieder einen freien Blick über die Gräber. Zunächst soll die Wanderung aber ein paar Meter nach links die Straße hoch gehen. Knapp oberhalb der kleinen Kapelle sind in der linken Felswand die verschnörkelten Initialen JG und die Jahreszahl 1883 mit den Buchstaben LR zu entdecken. Auch wenn diese Jahreszahl schon relativ alt ist, so gibt es nur ganz wenige Meter weiter unter dem Felsüberhang die noch viel ältere Jahreszahl 1737. Die Stelle ist gleich mit vier Gemälden und Ornamenten geschmückt und durch die Inschrift „Johann Christoph Hiebel Anno 1737“ gekennzeichnet. Johann Hiebel (geboren 1681 in Ottobeuren, gestorben 15.06.1755 in Prag) war Kirchenmaler und hat einige Kirchen in Tschechien mit Wand- und Deckengemälden verschönert. Ganz besonders viele Gemälde hat Herr Hiebel in der Jesuitenkirche Maria von Litoměřice (Leitmeritz) erstellt.
Von dieser Stelle wandert man die Straße wieder abwärts. Zuerst passiert man natürlich wieder den Friedhof und dann erreicht man in der nächsten Kurve Baenke_Unteres_Bielhorn_kleindas Untere Bielhorn. Dort fallen die beiden großen steinernen Bänke und die große Gedenksäule auf. Das Denkmal sollte eigentlich an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnern, aber hier sind die ursprünglichen Tafeln verloren gekommen. Von dem massiven Sandsteingeländer hat man einen sehr netten Blick in das Tal von Hřensko (Herrnskretschen) und den Bachlauf der Kamenice (Kamnitz). Es ist schon ganz schön faszinierend, dass dieses Mini- Bächlein aus dem gewaltigen Bachbett ausbrechen und den größten Teil der Ortschaft überfluten kann. Das kann man sehr gut auf der Informationstafel neben der linken Bank erkennen.
Kapelle_oberhalb_Herrnskretschen_kleinDie Wanderung führt wieder auf der Straße ein paar Meter hoch bis zu dem kleinen Parkplatz bzw. der Treppe zum Friedhof. Von den meisten Gräbern sind nur noch die Umrandungen vorhanden, aber auch ein paar Grabsteine stehen und liegen herum. Die Familiennamen, die wir mehrmals auf den Grabsteinen gelesen haben, sind Richter, Fischer und Ettrich. Der Weg über den Friedhof endet auf einem Waldweg mit großen Sandsteinplatten. Auch wenn eigentlich die Wanderung bergab gehen sollte, so weckt eine sehr gut erhaltene Kapelle oberhalb des Friedhofes das Interesse. Wir glauben, dass die Kapelle aus einer späteren Zeit als der Friedhof stammt, da ihr Zustand viel besser ist, aber seltsamerweise kann man keinerlei Namen lesen. Sehr ungewöhnlich ist auch, dass die massive Platte auf der Gruft immer noch unbeschadet aussieht.
Die Wanderung steigt nach diesem überraschenden Platz weiter hinunter ins Tal. Ziemlich am Ende Haus_zur_Acetylenherstellung_Herrnskretschen_kleindes Grundes erreicht man ein sehr ungewöhnliches Gebäude. In dem Komplex wurde Anfang des 20. Jahrhundert Acetylen für die Beleuchtung hergestellt. Dabei wurde Calciumcarbid und Wasser gemischt und daraus entstand das sehr explosive Gas. Damit die Bevölkerung nicht schon bei der Produktion gefährdet wurde, hatte man damals dieses ungewöhnliche Haus in der Schlucht errichtet. Die Beleuchtung ist natürlich durch Strom ersetzt worden und so kann man das Gebäude heutzutage als Ferienhaus mieten. Ganz schön lustig sehen die ganzen Trolle aus, die aus allen möglichen und unmöglichen Felsspalten vor dem Haus herausblicken.
Die Wanderung führt die paar Meter bis zur Hauptstraße in Hřensko (Herrnskretschen) hinunter. Hier geht es nach links das Tal der Kamenice (Kamnitz) abwärts. Die Straße rechts vom Bachlauf ist viel interessanter, da dort so einige Restaurants und Verkaufsstände ihre Waren anbieten. Die Straße endet an der Elbe und hier geht man ganz wenige Meter nach links bis zum Ende der Verkaufsstände (ca. 50 Meter). Dort steigt eine hölzerne Treppe aus dem Elbtal hinaus. Obwohl er ein gekennzeichneter Wanderweg gelber Strich ist, ist der Pfad ist im Sommer häufig ziemlich zugewuchert, aber normalerweise kommt man trotzdem ganz gut aufwärts. Blick_Elbeabwaerts_vom_Elisalexfelsen_kleinNach ein paar hundert Metern Wanderweg und 35 Höhenmetern Blick_vom_Elisalexfelsen_ins_Kamnitztal_kleinerreicht man den Elisalexfelsen, auf dem mal eine Burg in Planung war. Eigentlich ist es wirklich schade, dass vor der Realisierung das Geld knapp geworden ist, aber so darf wenigsten jeder die Aussicht auf die Elbe und das Treiben in Hřensko (Herrnskretschen) genießen. Der Platz ist ganz hervorragend geeignet, nach den ersten paar Höhenmetern eine Verschnaufpause einzulegen. Auch ist es ganz lustig, die Aussicht auf dem Bielhorn zu suchen. Der Platz müsste eigentlich von hier zu sehen sein, aber in der Praxis versteckt er sich ganz hervorragend.
Danach geht es weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung. Hinter der Aussicht verläuft der Weg zuerst noch ein kurzes Stück auf dem verwachsenen Pfad, aber dann geht es immer angenehmer weiter in Richtung Janov (Jonsdorf). tolle_Flaschenbruecke_Jonsdorf_kleinZwischendurch passiert man an einer Wegkreuzung einen der historischen Wegweiser, der ganz bestimmt schon so manches miterlebt hat. So steht auch hier knapp oberhalb der Sandsteinsäule wieder mal einer der Bunker am Hang. Der Wald wird mit zunehmender Nähe zur Ortschaft lichter und der Wanderweg wird breiter. Gleich am Ortsrand steht zwischen ein paar hohen Bäumen der Grundkörper einer Windmühle,  aus der, nachdem sie lange als Ruine herumstand, jemand ein sehr ansehnliches Gebäude gemacht hat. Gleich neben der Windmühle befindet sich ein Teich, der mindestens im Sommer mit einer super interessanten Brückenkonstruktion ausgestattet wird. Die Brücke bzw. der Steg führt quer über den Teich und erhält seinen Auftrieb aus ganz vielen Plastikflaschen. Diese Konstruktion haben wir jetzt schon im zweiten Jahr gesehen und zumindest an heißen Sommertagen ist sie ein willkommener Spielplatz für Kinder.
Die gelbe Wanderwegmarkierung erreicht die Hauptstraße ziemlich in der Mitte des Orts und hier geht es nach rechts auf dem bekannten Weg bis zum Ausgangspunkt. Es war mal wieder ziemlich überraschend, dass man nach so vielen Wanderungen in der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz noch so einen netten Platz wie das Bielhorn und so interessante Stellen wie den deutschen Friedhof entdecken kann. Das einzige wirklich Schwierige an der Runde ist, den Weg zwischen dem Golfplatz und dem Gratweg zu finden. Hier sollte man sich wirklich nicht von dem schicken Weg am Waldrand verführen lassen, sondern wie erwähnt den Abstieg nehmen.

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Böhmisches Tor

Ich habe schon einige Male auf der Rückseite des Großen Zschirnsteins ein Hinweisschild zum Böhmischen Tor gesehen, aber irgendwie konnte ich mir nichts darunter vorstellen. Auf einer Webseite von Fahrradfahrern hatte ich ein Bild des Böhmischen Tors gesehen und dieses so gedeutet, dass es sich dabei um einen Felsgrund handeln müsste. So etwas muss natürlich untersucht werden und das geht nun mal mit einer Wanderrunde am Besten. Mir ist kein besserer Startpunkt als die Miniortschaft Reuterhof für diese Wanderung eingefallen und von hier geht es erstmal auf dem Gelobtweg in Richtung Grenze. Die ersten Meter führen durch eine Kleingartenanlage mit schon ziemlich großen Gartenhäuschen und dann verlässt die Wanderung das bewohnte Gebiet und folgt dem Forstweg. Nach ein paar Metern überquert man die Wanderwegmarkierung gelber Strich. Es wäre zwar auch möglich, dieser Markierung nach rechts zu folgen, aber ich empfinde den Geradeausweg als viel schöner. Das einzige Manko daran ist, dass der Rückweg dann auf dem gleichen Waldweg erfolgt. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Der Wanderweg führt weiterhin auf einem gut ausgebauten Waldweg mit einer fast gleichbleibenden Höhe Miniziskaquelle_kleinbis zur Ziskaquelle. Auch wenn die Wanderung an dieser Quelle noch weiter auf dem Waldweg entlang geht, so verführt doch ein kleines Schild mit der Inschrift: „Ziskaquelle; Trinkwasser; Nimm dir einen frischen Trunk – bleibst ewig jung.“ Damit die Wirkung schon am Anfang der Wanderung einsetzen kann, habe ich gleich mal eine Handvoll zu mir genommen und bin daraufhin weiter in Richtung Grenze gewandert. Die Wanderung erreicht bald den Gelobtbach und damit die Grenzmarkierungen auf der linken Wegseite. Jetzt steigt die Wanderung auf dem Forstweg leicht an bis auf den höchsten Punkt der gesamten Wanderung. Hier biegt nach links der neu markierte Wanderweg grüner Strich grüner Strich ab. Grenzuebergang_Boehmisches_Tor_kleinAusgeschildert ist hier schon das Böhmische Tor bzw. Niedergrund. Nach ungefähr hundert Metern erreicht man das Česká brána (Böhmische Tor). Mann, war ich enttäuscht. Das Böhmische Tor ist nichts anderes als der Grenzübergang. Es ist weit und breit kein imposanter Felsen zu sehen, der dem mächtigen Namen entspricht. Der Grenzübergang sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher Wandergrenzübergang.
In der ersten Planung sollte die Wanderung dann in einem riesigen Bogen südöstlich des Böhmischen Tores weiter gehen, da aber der Weg ziemlich zugewuchert war, habe ich diese Idee schnell verworfen und bin weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung weiter marschiert. Nach ungefähr 1,2 Kilometern erreicht man einen größeren Platz, der anscheinend sogar mit einer Feuerstelle ausgestattet ist. Hier weisen gleich mehrere unterschiedliche Hinweisschilder die Richtungen. Jetzt folgt man dem Weg nach links der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich nach. Ausgeschildert ist ein Rastplatz namens Kamenka bzw. das Fernziel Dolní Žleb (Niedergrund). Dieses abfallende Tal ist mal mehr, mal weniger feucht und so fließt ein Bächlein mit dem Rastplatz_Kamenka_kleinNamen Dolnožlebský (Lehmischbach) immer parallel zum Wanderweg. Zwischendurch wird das Bächlein an dem besagten Rastplatz Kamenka zu einem kleinen Teich gestaut. Obwohl der Teich nur wenige Quadratmeter umfasst, so befinden sich einige gut sichtbare Fische in ihm und es stehen unterschiedlichste Sitzmöglichkeiten auf der einen Teichseite. Die Wanderung geht weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung hinterher. Zwischendurch gabelt sich der Weg, hier hält man sich rechts, um weiter ins Elbetal abzusteigen. Bodenbelag_Lehmischbachweg_kleinGanz besonders auffällig ist der Untergrund des Weges. Einerseits kann es ziemlich feucht und ein wenig matschig werden, aber komischerweise ist der Weg mit richtig aufwändigen Sandsteinklötzen gepflastert. Zum Teil sind die Platten nur längs des Weges verlegt, zum Teil aber auch im Fischgrätenmuster. Das sieht sehr nett aus und es wäre schon sehr interessant herauszufinden, wie uralt dieses Pflaster ist. Ich glaube nicht, dass sich noch irgendjemand in der Neuzeit solch eine riesige Mühe geben würde. In den letzten Jahrzehnten würde so ein Waldweg eher betoniert oder asphaltiert.
Die Wanderung führt immer weiter runter ins Elbetal. Zwischendurch biegt der markierte Wanderweg nach links ab und fällt für einen so breiten Waldweg schon relativ steil ab. Ein paar Meter vor den ersten Häusern von Dolní Žleb (Niedergrund) Quelleneinfassung_oberbalb_Niedergrund_kleinbefindet sich auf der linken Wegseite eine seltsam eingemauerte Quelle. Dadurch, dass ein paar Ziegel in der Einmauerung fehlen, kann man anhand des Rauschens ganz gut erahnen, wie hoch die Schüttung der Quelle ist. Anscheinend wird das Quellwasser auch noch irgendwie in der untenliegenden Ortschaft verwendet, da ein Rohr aus der Ummauerung herausführt. Als erstes erreicht man am Dorfrand die elenden Reste einer Mühle. Diese passiert man und steigt weiter runter zur Elbe bzw. dem Weg neben der Bahnlinie.
Ab der Kirche bieten sich zwei unterschiedliche Wege an. Einerseits kann man auf dem Elberadweg zurückwandern oder ein paar Meter oberhalb der Bahnlinie. Welche Variante man auswählt, würde ich davon abhängig machen, welcher Wochentag bzw. wie viel Verkehr auf dem Radweg ist. Bei vielen Fahrradfahrern würde ich immer den Weg am Hang benutzen. Der Weg oberhalb der Bahnlinie ist sehr nett, aber im Sommer schon ziemlich zugewuchert und damit wird einem der dauerhafte Blick auf die Elbe verwehrt. tolle_Baenke_am_Elberadweg_kleinDieses Problem hat man auf dem Elberadweg natürlich nicht. Hier bieten sich auch noch sehr auffällige Bänke für eine kleine Rast an. Nach ungefähr der halben Strecke (ca. 1 Kilometer) Biberspuren_an_der_Elbe_kleinbis zur Grenze kann man rechts oben an der Felskante des Elbetals die Gaststätte Belveder und die Aussichtsplattform sehen. Wenn man die Sträucher und kleineren Bäume an der Wasserkante beobachtet, dann kann man deutlichste Spuren von Bibern erkennen. Ich glaube zwar nicht, dass diese interessanten Tierchen es schaffen werden, die Elbe zu stauen, aber irgendetwas müssen sie ja auf der Durchreise fressen.
Die Wanderung erreicht den ungewöhnlich stabil gesicherten Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien. Gleich hinter dieser Grenzbarriere geht es nach links unter der Bahnstrecke hindurch. Auf der rechten Seite des steilen Aufstiegs steht die ehemalige Gelobtbachmühle. Wenn man nach ein paar Metern Aufstieg über den Schuppen sehen kann, dann stellt man fast, dass sich dahinter ein sehr nett gepflegtes Wohngebäude befindet. oberer_Wasserfall_Grenzsee_kleinAn dieser Stelle stößt auch wieder der Weg von oberhalb der Bahntrasse auf den Gelobtbach. Nach den ersten paar schon ziemlich steilen Aufstiegshöhenmetern erreicht man den Grenzsee und die beiden dazugehörigen Wasserfälle. Grenzsee_Gelobtbachmuehle_kleinWenn der Gelobtbach weniger Wasser führt, dann leuchtet das künstlich angelegte Staubecken richtig schön blau. Die Farbe weist aber auch darauf hin, dass selbst im Sommer mit richtig kalten Wassertemperaturen zu rechnen ist. Komischerweise hat schon mehrmals ein längerer Stock neben dem Becken gelegen. Mit diesem Stock kann man sehr gut untersuchen, wie tief das Becken ist und mit Überraschen feststellen, dass selbst an der Felswandseite immer noch eine Wassertiefe von fast 3 Metern erreicht wird.
Die Wanderung führt weiter durch das Gelobtbachtal nach oben. Der Weg ist relativ schmal, schlängelt sich DDR_Grenzstein_kleinmehrere Male über den Bach und passiert mehrere Grenzsteine. Einer von den ersten Grenzsteinen hinter dem Grenzsee fällt besonders auf, da hier tatsächlich noch die DDR überlebt hat. Eigentlich sind auf allen Grenzsteinen die drei Buchstaben der DDR zugespachtelt und durch ein einfaches D ersetzt worden. Entweder hat sich hier jemand die Mühe gemacht, die Vergangenheit wieder hervorzukratzen oder dieser Grenzstein hat sich einfach in der Umstellungsphase gut versteckt. Der Aufstieg am Gelobtbach ist zwar anstrengend, aber man wird durch dieses sehr nette Tal doch reichlich entschädigt. Nach einem Gesamtaufstieg von ziemlich genau 200 Höhenmetern und ungefähr 1,5 Kilometern erreicht man die schon bekannte Ziskaquelle. Ob es was hilft, hier noch einen weiteren Schluck aus der Quelle zu nehmen, weiß ich leider nicht, nur, dass die Wanderung nach rechts oberhalb der Quelle weitergeht. Man folgt dem breiten Forstweg bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Damit ist eine ganz nette Runde zu Ende gegangen, die mich am Böhmischen Tor zwar enttäuscht hat, aber dann doch noch durch das Tal des Dolnožlebský (Lehmischbach) und den Gelobtbach richtig nett geworden ist.

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Christianenburg/Schneeberg

Diese Wanderung ist durch ein paar Reklametafeln an der Straße von Děčín (Tetschen) nach Sněžník (Schneeberg) entstanden. Auf diesen großen Tafeln wird für eine Gaststätte namens Kristin Hrádek (Christianenburg) geworben. Der Name Christianenburg hörte sich interessant an und die Lage mitten im Wald machte mich neugierig. Also habe ich gleich mal eine Erkundungswanderung gestartet, die wie folgt aussieht:

Der Startpunkt der Wanderung ist der kleine Parkplatz auf der Rückseite des Schneebergs. Dieser Parkplatz ist nicht gerade groß, Christianenburg_Zufahrt_kleinaber bis jetzt war immer noch ein Plätzchen frei, da die meisten anderen Besucher des Schneebergs von der Vorderseite kommen. Vom Parkplatz startet die Wanderung über die Straße zwischen Děčín (Tetschen) und Sněžník (Schneeberg). Direkt auf der dem Parkplatz gegenüberliegenden Straßenseite geht eine schmale, aber asphaltierte Straße in den Wald hinein. Auch wenn es sich um eine Fahrstraße handelt, Christianenburg_Hotel_kleinso muss man keine Befürchtungen wegen des Verkehrsaufkommens haben, da es sich nur um die Zufahrt zur Gaststätte und dem Hotel handelt. Insgesamt verläuft die Straße 2 Kilometer in den Wald hinein bis zum Namensgeber der Wanderung. Das Jagdschloss Christianenburg wurde vor 200 Jahren als ein Privatdomizil der Fürstenfamilie Thun aus Tetschen errichtet. Zwischendurch ist es einmal komplett abgebrannt und die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen ist auch nicht spurlos vorbeigegangen. Aber seit ein paar Jahren hat sich wieder jemand des Anwesens angenommen und so ist es heute ein sehr nett aussehender Gebäudekomplex. Christianenburg_komplett_kleinHeutzutage befindet sich in dem schönsten Haus auf der linken Seite das Hotel, in dem größten Haus ist in der unteren Etage ein Restaurant und in dem rechten Haus sind noch ein paar sehr geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer untergebracht. Zu dem Hotel gehört eine riesige Wildwiese und ein Freizeitbereich. Alles ist in einem ziemlich guten Zustand. Wirklich überrascht waren wir von der Speisekarte. Da die Christianenburg (www.kristinhradek.cz) im Ursprung ein Jagdschloss gewesen ist, hat man sich im Restaurant an diese Historie erinnert und so werden unterschiedlichste Wildspezialitäten angeboten. Sehr ansprechend ist der eigentliche Gastraum mit seinen großen Gewölben. Hier kann man mit Genuss die böhmische Küche genießen. Ein kleines Manko ist, dass sich die Preise im Verhältnis zu vergangenen Tagen an die deutschen Restaurantpreise angenähert haben.

Von diesem Teilziel geht die Wanderung dann wieder ein paar Meter auf der Straße zurück. Von dem Bereich der Christianenburg geht es ein paar Höhenmeter (höchstens 10 Meter) herunter, bis rechts ein Trafohaus auftaucht. Vor dem Häuschen biegt nach rechts ein Waldweg ab, dem die Wanderung jetzt folgt. Nach 300 Metern steht auf der linken Seite diesmal ein Haus im Wald, das als Kennzeichen für eine Richtungsänderung hilft. An dieser Wegkreuzung biegt man nach links ab und jetzt geht es auf einem dieser typischen Forstwege durch den Böhmischen Wald. Der Weg ist sehr angenehm zu wandern, da fast kein Höhenmeter überwunden werden muss. Der ganze Bereich im Wald ist sehr ruhig und man trifft nur selten andere Mitmenschen. Auf unserer Wanderung waren es nur ein paar Pilzsammler kurz vor der Fahrstraße. Auch wenn alle Wanderkarten für diesen Bereich ein paar Wege eingezeichnet haben, so ist der Streckenverlauf sehr einfach zu finden und man muss nur einmal an einem etwas größeren Holzsammelplatz, der nach ca. 1,3 Kilometern erreicht wird, nach links abbiegen. Auf diesem gut ausgebauten Waldweg wandert man 200 Meter, bis der breite Weg nach links abbiegt, aber geradeaus ein schönerer Waldweg weiter führt. Auf dem breiten Weg könnte man auch weiter gehen, aber dann müsste man ½ Kilometer auf der Landstraße entlangwandern. Deshalb der Weg über den grasbedeckten Waldweg, dem einfach immer weiter in südliche Richtung gefolgt wird. 

Der Wanderweg endet auf der besagten Landstraße und man muss nur ganz wenige Meter nach rechts bis zur Bushaltestelle wandern. Gleich an der Bushaltestelle steigt ein kleinerer, aber gut sichtbarer Waldweg den Hang des Schneebergs hoch. Vogelbaum_Birken_Schneeberg_kleinZwischendurch muss man noch einen etwas steileren Hang mit ein paar Sandsteinfelsen erklimmen. Oben angekommen, erreicht man den Querweg, der ebenfalls auf allen Wanderkarten eingezeichnet ist. Hier sollte man nicht hoffen, dass man einen gut ausgebauten Waldweg findet, aber wenn man sich an den weißen Strichen an den Bäumen orientiert, dann findet man den Weg. Je länger man auf diesem Pfad unterwegs ist, desto deutlicher wird er sichtbar. Der Weg führt eigentlich die ganze Zeit parallel zum Fuße des Schneeberges entlang und trotzdem ist der Berg nur selten auf der linken Seite zu sehen. Das ist irgendwie besonders verwunderlich, da man nicht durch einen dichten Wald wandert, sondern es eher durch eine lockere Ansammlung von Birken und Vogelbeerbäumen (Eberesche) geht. Nachdem man mehr als ¼ des Schneeberges umrundet hat, erreicht man die Fahrstraße hinauf auf den Schneeberg. Auf diesem angenehmen Aufstieg geht es jetzt endlich rauf auf den Berg. Ausblick_Schneeberg_Richtung_Saechsische_Schweiz_kleinDer weitere Weg ist mit dem roten Strich roter Strich markiert. Wirklich toll ist die Stelle, an der die Straße auf einmal den Blick in die Landschaft freigibt. An dieser Stelle stehe ich immer und freue mich über die uneingeschränkte Fernsicht. Schneeberg_Aussichtsturm_kleinNachdem man auch die letzten paar Meter auf den Schneeberg geschafft hat, bietet sich gleich auf der linken Seite ein Aussichtspunkt an. Erst auf hier fällt einem auf, wie riesig hoch (über 700 Höhenmeter) man jetzt eigentlich ist und warum man den Schneeberg von so ziemlich überall in der Sächsischen Schweiz aus sieht. Von dieser Aussicht geht es über den asphaltierten Weg bis zum Aussichtsturm bzw. der Gaststätte. Ich glaube nicht, dass man unbedingt auf den Turm steigen muss, da es einige Aussichtspunkte auf dem Schneeberg gibt und auf der noch kommenden Runde über den Schneeberg ein Blick in alle Himmelsrichtungen möglich ist. Gleich an der Gaststätte befindet sich einer dieser Aussichtspunkte, der netterweise mit einer großen Kupferplatte über die böhmischen Berge informiert.

Von diesem Zwischenstopp geht es an der südlichen Kante des Schneeberges auf dem rot markierten Weg weiter. Auf diesem Pfad kommt man an mehreren schönen Aussichten vorbei, die alle einen netten Ausblick auf den Böhmischen Wald und die Stadt Děčín (Tetschen) bieten. Ausblick_Schneeberg_Richtung_Zschirnstein_kleinAm hinteren Ende (östliche Seite) des Schneeberges steigt man wieder von dem Berg ab. Auch hier kommt noch eine nette Aussicht, an der man rüber zum höchsten Felsen der Sächsischen Schweiz, dem Großen Zschirnstein, blicken kann. Der Abstieg geht über einige Steine und einen ziemlich unebenen Weg nach unten. Nachdem man den Abstieg erfolgreich gemeistert hat, biegt nach links die grüne Wanderwegmarkierung grüner Strich ab. Auf ihr geht es jetzt die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Damit endet eine Runde, die von der Streckenführung nicht ganz so einfach zu finden war, aber wenn man sich mit einer einigermaßen ordentlichen Wanderkarte ausrüstet, dann ist der Weg zu finden. Die Mühe für diese Streckenfindung lohnt sich auf jeden Fall, da es sonst nur den Weg über die Fahrstraße gibt und das macht nun mal überhaupt keinen Spaß. Die Christianenburg hat mich erfreut und inzwischen verstehe ich auch ganz gut, warum vom Fuchsteich ein Trampelpfad über die Grenze zur Christianenburg führt.

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Donnerberg

Nachdem ich Anfang dieses Jahres die Erkundung des Karlshauses veröffentlich habe, hat mich ein netter Leser darauf hingewiesen, dass man vom Karlshaus auch noch ganz hervorragend über den Donnerberg weiter wandern kann. Außerdem stand im neuen Buch (Geheimnisvolle Wege im Sandstein und anderswo Band I) von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) ein Hinweis auf einen Gedenkstein ganz in der Nähe des Karlshauses, der ja auch gleich mit der Wanderung besucht werden könnte. Also geht es nach relativ kurzer Zeit ein weiteres Mal in Richtung Karlshaus.
Der Startpunkt liegt in Mezní Louka (Rainwiese). Von hier geht es auf der dem großen Hotel gegenüberliegenden Straßenseite los. Hier befindet sich ein Campingplatz, auf dem auch noch einige kleine Hütten stehen. Links am Rand stehen ein paar neue moderne Ferienhäuser, die auch sehr beliebt sind. Der Weg quer durch das Gelände ist mit dem grünen Strich grüner Strich gekennzeichnet. Gleich hinter dem Campingplatz beginnt der Wald und hier herrscht höchstens noch auf den nächsten 200 Metern ein wenig Betrieb. Danach wird es sehr ruhig. Teich_im_Donnergrund_kleinDer Waldweg passiert zwei Teiche und auch wenn nach ½ Kilometer der grüne Wanderweg nach rechts abbiegt, so wandert man weiter geradeaus. Nach wenigen Metern passiert man eine riesige Futterkrippe und dann geht es an den ersten Aufstieg. Knueppelweg_Donnergrund_kleinDer Weg nach oben ist ziemlich breit und fällt besonders dadurch auf, dass als Untergrund ganz viele Baumstämme liegen. Damit wird auf jeden Fall verhindert, dass der nächste Gewitterschauer den Waldweg ausspült.
Der Aufstieg heißt Donnergrund und nach 110 Höhenmetern ist es geschafft. Danach geht es super angenehm weiter. Auf der linken Wegseite sind rote Ringe an die Bäume gemalt. Das soll darauf hinweisen, seltsames_Bauwerk_am_Donnerberg_kleindass hier die Grenze der böhmischen Nationalpark-Kernzone verläuft. Auf dieser Wegseite fällt auf der weiteren Wanderung ein sehr rätselhaftes Bauwerk auf. Eigentlich sieht es so aus wie zwei Widerlager einer Brücke, aber die wären an der Stelle ziemlich unsinnig, da in einem Abstand von 10 Metern ein Hang und damit ein Weg verläuft. Aber irgendetwas wird sich der Baumeister damals schon gedacht haben.
Ein Stück weiter findet man auf der rechten Wegseite eine kleine Quelleinfassung. Hier soll es nachher zum Karlshaus hinauf gehen, aber vorher wird noch eine andere interessante Stelle erkundet. Dazu wandert man auf dem bequemen Waldweg weiter bis 100 Meter hinter dem gut sichtbaren Forststein mit der Nummer 90. Hier ist auf der linken Wegseite keine Kernzone mehr und so darf man in den Grund absteigen. Vom Weg aus kann man schon sehen, dass sich dort in der rechten Seite des Grundes eine Schichtfugenhöhle befindet. Gedenkstein_Aldringen_in_der_Huehnerboofe_kleinDiese Höhle ist tatsächlich eine der offiziellen böhmischen Boofen und heißt Hühnerboofe. Bis ins 2013 hat dort in der Boofe ein Gedenkstein an Hieronymus Grafen Clary v. Aldringen gestanden, aber irgendwelche fleißigen Mitmenschen haben das wuchtige Ding auf den Berg Karlshaus hinaufgeschleppt. Wenn man sich aus der Boofe den steilen Hang ansieht, dann ist das bestimmt ein ordentliches Stück Arbeit gewesen.
Für die weitere Wanderung muss man wieder auf den Waldweg hoch krabbeln und die paar Meter bis zu der bekannten Quelle zurückkehren. Im Jahre 2013 lag die kleine Schutzhütte der Quelle zerstört neben der Quelleinfassung, aber netterweise ist sie im Jahre 2014 wiederhergestellt worden und leuchtet jetzt mit neuen Brettern. Wenn man über die Quelle hinweg blickt, dann sieht man im Hintergrund eine Felswand, die in einer Ecke einen relativ flachen Aufstieg bietet. Genau dorthin geht es. Von der Quelle bis zur Felswand muss man sich so einigermaßen einen Weg durch ein paar Minifichten bahnen, aber das sind nur ein paar wenige Meter und ab der Felswand geht es dann auf einigen kreuz und quer liegenden Stufen aufwärts. Da die Steigung wirklich nicht groß ist, kommt man ganz gut hinauf. Noch gleich an der unteren Felswand befindet sich die Jahreszahl 1710, was wohl auf keine touristische Erschließung, sondern eher auf Jäger oder Förster hinweist. An mehreren Treppen_zum_Karlshaus_kleinStellen kann man Bearbeitungsspuren an den Felsen erahnen und natürlich sind die Stufen künstlichen Ursprungs. Im unteren Teil des Aufstieges sind die Stufen ein wenig durcheinander, aber im oberen Teil liegen sie noch perfekt in einer Felsaussparung. Dadurch, dass diesen Aufstieg nur ganz wenige Leute kennen, liegen die Stufen voller Laub und Nadeln und dadurch fühlt man sich wie ein Entdecker auf dem Weg zu einer Pyramide (so eine im Dschungel in Guatemala – nach Ägypten sah es eher nicht aus). Zumindest hat der weibliche Teil unserer Familie das so empfunden. Das ursprüngliche Karlshaus hat auf dem linken (östlichen) Blick_vom_Karlshaus_zum_deutschen_Raumberg_kleinFelsplateau gestanden. Seit 2014 steht auf dem Plateau des Karlshauses der Gedenkstein an Hieronymus Grafen Clary v. Aldringen. Diese Felsplatte soll schon bis zum Ende des 2. Weltkrieges hier oben gestanden haben und jetzt ist sie wieder zu ihrem angestammten Platz heraufgetragen worden. Die Inschrift besagt folgendes: „Zum ewigen Andenken an Hieronymus Grafen Clary v. Aldringen; Leutnant in einem Panzer-Regiment gefallen am 28. Juli 1941 bei Sokolowka in der Ukraine im 24. Lebensjahre.“ Leider ist die Aussicht zugewachsen, was früher ganz bestimmt anders gewesen ist. Heutzutage hat man nur noch eine Sichtachse hinüber zum deutschen Raumberg.
Für die weitere Wanderung geht es wieder ein ganz kleines Stück vom Karlhaus herunter und gleich auf der gegenüberliegenden Seite des Sattels (10 Höhenmeter unterhalb des Karlshauses) wieder aufwärts. Wenn man sich hier ein wenig an der linken Hangseite entlang bewegt, dann ist es der einfachste Weg. Auch wenn der Weg hier nur mit sehr viel Fantasie in den Heidelbeersträuchern zu entdecken ist, lässt er sich doch gut erahnen, da es einfach Pfad_zum_Donnerberg_kleinauf dem Grat entlang geht. Gleich mehrmals hat man einen wirklich guten Blick in die böhmische Landschaft. 400 Meter hinter dem Bergsattel befindet sich der Bouřňák (Donnerberg) auf der rechten Seite. Der Aufstieg bis hoch auf den Gipfel des Bouřňák (Donnerberg) ist nicht lohnenswert, Blick_vom_Donnerberg_nach_Boehmen_kleinda er leider komplett bewachsen ist. Dafür hat man am linken Rande noch mal eine schöne Aussicht, da hier in den letzten Jahren ein Streifen Wald gerodet wurde. Genau dieser Streifen ist auch eine passende Gelegenheit, von dem Berg abzusteigen. Man könnte zwar noch ohne ein Problem weiter am Hang bzw. auf dem Grat weiter wandern, aber hier ist ein deutlicher breiter Waldweg zu erkennen, der durch den Grund abwärts führt.
Dieser sehr leichte Abstieg endet auf dem Dlouhá úbočnicová cesta (Schlafgrund). Diesen Waldweg geht es Abstieg_durch_Schlafgrund_kleinzuerst nach rechts und dann mit der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter abwärts. Obwohl ich kurz vorher auf der Wanderung Karlshaus den Dlouhá úbočnicová cesta (Schlafgrund) hochgestiegen war, hatte ich dabei nicht mitbekommen, dass es den stark ausgespülten Waldweg und gleich daneben einen breiten Wanderweg gibt. Im Abstieg sieht man beide Wege sofort und es ist sehr empfehlenswert, den Weg links zu wählen. Am Ende des Abstiegs stößt man wieder auf den bekannten Weg mit der roten Wanderwegmarkierung und hier geht es nach links bis zum Ausgangspunkt in Mezní Louka (Rainwiese). Es ist immer wieder nett, wenn Leser unserer Wanderbeschreibungen noch Verbesserungen schicken. So haben wir wieder mal eine Stelle kennengelernt, die wir so ganz bestimmt nicht ausprobiert hätten. Natürlich ist es auch toll, dass es Autoren gibt, die in Kleinserien Bücher herausbringen und darin immer wieder weitere verborgene Stellen beschreiben. Danke schön.

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Donnergrund

Die Wanderung Donnergrund ist dadurch entstanden, dass uns ein netter Leser unserer Wanderbeschreibungen eine andere Variante der Luchsstein-Wanderung empfahl. Bei unserer ersten Luchsstein-Erkundung ging es von Deutschland aus zur besagten Felsmurmel und diesmal sollte es von Böhmen aus rüber gehen. Der Startpunkt liegt in Mezní Louka (Rainwiese). Hier findet man immer einen Parkplatz, aber leider schlagen die Tschechen inzwischen gewaltig über die Stränge und verlangen für ein Tages-Park-Ticket 5 €. Wenn man überlegt, dass der Mindestlohn für eine 40-Stunden-Arbeitswoche in Tschechien 8 000 CZK (entspricht 315 € Stand: Anfang 2008) pro Monat beträgt, dann sind 5 € ein typischer Fall von Touristennepp. Ganz besonders, wenn man z.B. in Brtníky (Zeidler) für 7 € ein vollständiges Essen mit Getränk bekommt.
Die Wanderung startet nach links, wenn man auf das Hotel Mezní Louka blickt. Der Weg führt ein kurzes Stück (höchstens 100 Meter) auf der Fahrstraße entlang, bis nach links die Zufahrt zum Campingplatz kommt. Hier biegen die beiden Wanderwegmarkierungen roter und grüner Strich grüner Strich ab. Aufstieg_Donnergrund_kleinDer Weg führt über den Campingplatz mit den festen Hütten und verschwindet dann in den Wald dahinter. Beide Wegmarkierungen biegen nacheinander nach rechts ab, die Wanderung geht aber immer weiter geradeaus. Auch wenn der Weg an der Stelle schon Donnergrund heißt, so sollte man sich nicht täuschen lassen, da es zwischen den Hundsteinen und dem Donnerberg hindurchgeht. Damit steigt der Weg bis zur höchsten Stelle der Wanderung an, um dann auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter zu gehen. So ungefähr 200 Meter hinter dem höchsten Punkt kommt dann die einzige wirklich schwierige Stelle, und das auch nur im Sinne der Streckenfindung. Links vom Weg steht eins dieser seltsamen grünen Schilder mit der Aufschrift: Zugang_Kleiner_Ziegengrund_klein1. ZÓNA NÁRODNÍHO PARKU. AUSSERHALB DER MARKIERTEN WANDERWEGE EINTRITT VERBOTEN. Dieses Schild haben wir überhaupt nicht verstanden, da der Weg schon seit die beiden Wanderwegmarkierungen abgebogen sind unmarkiert ist. Auch würde dieser breite Forstweg in einem großen Bogen um den Donnerberg herum führen und das ohne jegliche Markierung. Oder ist mit markiertem Wanderweg womöglich nur der Eintrag in einer Wanderkarte gemeint? Dann wäre der weitere Weg über den Pfad nach links legalisiert. Falls man diesen Abzweig verpasst, dann wird der aufmerksame Wanderer spätestens nach weiteren 200 Metern noch eine Zugangsmöglichkeit auf den Pfad entdecken. Uns ist es selber auch so passiert, deshalb wissen wir das so genau. Der Pfad führt wunderbar ruhig immer weiter abwärts. Auf der linken Wegseite befindet sich eine Felswand mit einer ganzen Ansammlung Inschriften. Das auffälligste ist ein männlicher Kopf, der aussieht wie ein Felsinschrift_Irokese_kleinIrokese, oder vielleicht ein russischer Soldat mit Käppi. Außerdem sind noch einige Herzen und Jahreszahlen in den Felsen gemeißelt. Die Jahreszahlen weisen drauf hin, dass dieses Tal schon seit ein paar Jahrhunderten begangen wird. Ein paar Jahreszahlen, die wir auf Anhieb entziffern konnten, sind 1923, 1880 und 1842. Der Pfad führt durch den Kleinen Ziegengrund, der eine sehr ruhige Felsschlucht ist, bis zur deutschen Grenze.Kleiner_Ziegengrund_klein Ab der Grenze geht es nach links auf der Grenzlinie weiter. Auch wenn es sich beim weiteren Streckenverlauf nur um einen Pfad handelt, so ist er durch die Grenzsteine sehr einfach zu finden und nach 200 Metern erreicht man den Luchsstein auf der rechten Wegseite. Luchsstein_im_Schnee_kleinDie Inschrift auf dem Felsen zeigt einerseits einen Luchs in originaler Lebensgröße und andererseits den Hinweis darauf, dass auf sächsischer Seite der letzte Luchs 1743 vom Förster Joh. Gottfried Puttrich erschossen wurde. In letzter Zeit sind wieder Luchse hier eingewandert. Sie sind aber sehr scheu, so dass man sie nicht zu Gesicht bekommt. Selbst der Revierförster der Hinteren Sächsischen Schweiz hat während seiner gesamten Arbeitszeit keinen Luchs zu sehen bekommen, und das, obwohl er sogar gleich im Nationalpark am Zeughaus gewohnt hat.
Der weitere Weg führt durch das Lindengründel nach oben, um nach einem ¾ Kilometer auf den grün markierten Wanderweg grüner Strich zu treffen. Hier geht es nach links bis zum Altarstein. Der markierte Wanderweg verläuft sehr angenehm mit nur einer kleineren Steigung bis zum Altarstein. Auch wenn die Wanderung den grün markierten Wanderweg ca. 30 Meter vor dem Altarstein_im_Schnee_kleinAltarstein verlässt, so sollte man sich dieses Naturdenkmal nicht entgehen lassen. Ich finde es immer wieder verwunderlich, dass Menschen für ihren Glauben solche Strapazen auf sich nehmen und aus Böhmen bis hierher gewandert sind, um ihren Gottesdienst abzuhalten. Vermutlich ist so etwas heutzutage, zumindest in unseren Religionsgemeinschaften, nicht mehr vorstellbar. Um die Wanderung auf dem geplanten Weg fortzusetzen, geht es wieder die besagten 30 Meter zurück, um dann nach rechts abzubiegen. Die ersten paar Meter des Weges führen noch fast horizontal am Berg entlang, dann geht es aber ein bisschen steiler aufwärts. Der Weg führt zwischen den südlichen Ausläufern der Thorwalder Wände und den Hundsteinen hindurch. Wenn man von unten kommt, dann erinnert diese Stelle an Thorwalder_Waende_Felssenke_Caspar_David_Friedrich_kleinCaspar David Friedrich. Nachdem man auch auf diese Erhöhung hoch geschnaubt ist, geht es auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter. Der Streckenverlauf ist ziemlich einfach zu finden und nach dem Abstieg erreicht man den roten Wanderweg roter Strich. Hier traf uns dann fast der Schlag, als wir die Menschenmassen sahen. Bis dahin waren uns am Ostersamstag ganze drei Wanderer auf der gesamten Strecke begegnet und jetzt kamen uns auf dem letzten Kilometer gut 50, meist Deutsche, entgegen, die vermutlich alle zum Prebischtor unterwegs waren. Auf jeden Fall folgt man der roten Markierung nach links, bis man den Ausgangspunkt der Wanderung wieder erreicht. Ganz witzig sieht noch das erste Haus an der Straße aus. Hier ist eine Wandmalerei mit einem plastisch aus der Wand ragenden Hirsch zu sehen. An der Seite des Hauses steht ein Jäger. Ob diese Verschönerung nun Kitsch oder Kunst ist, kann man sich drüber streiten, auf jeden Fall hat sich hier jemand ziemlich viel Arbeit gemacht.
Das war eine sehr nette Wanderung, nicht zu lang, nicht zu kurz, nicht übermäßig anstrengend, schön ruhig. Dies ist eine Bewertung von mir, Steffi, der Ehefrau. Für Ingo wird es eher ein Nachmittagsspaziergang gewesen sein, so für zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken…

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