Ziegengrund

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unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 4,00 h
Entfernung:
ca. 11,00 km
Höhenunterschied:
ca. 463 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg
Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Nationalpark Böhmische Schweiz;
Nationalpark Böhmische Schweiz
Region:
Mehr Details
hier

Warnung:

Achtung diese Tour lässt sich im Moment so nicht durchführen, weil:
der Hintere Brückengrund, der Zugang zum Schwarzen Tor (Rotes Floss), der Pohligsgrund und der Untere Weg am Käs und Brot durch querliegende Fichten versperrt sind

Kurzbeschreibung:

Rainwiese - grüner Strich - Donnergrund - Kleiner Ziegengrund - Luchsstein - Lindengründel - grüner Strich - Altarstein - Treppengrund - Thorwalder Wände - Langes Horn - Christelschlüchte - Großen Zschand - roter Strich - Ziegenrücken - Rainwiese

Ziegengrund

Als wir auf der Wanderung zum Karlshaus unterwegs waren, fiel uns ein Kernzonenschild am Wegesrand auf. Diese Schilder sind stets ein deutlicher Hinweis auf irgendetwas Interessantes, das dahinter versteckt ist und in diesem Fall war es der Weg in den Kleinen Ziegengrund. Bevor man zu dieser Wanderung startet, sollte man sich aber dessen bewusst sein, dass es zwei Mal ein Stück auf unmarkierten Wegen durch die Kernzone geht und sich bitte nicht bei uns darüber beschweren.
Die Wanderung beginnt am riesigen Parkplatz in Mezní Louka (Rainwiese). Von hier geht es zuerst einmal bis vor das Hotel. Wenn man von dem Hotel auf die gegenüberliegende Straßenseite blickt, biegt an der rechten Seite die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Die ersten paar Meter führen noch über einen Campingplatz und dann geht es in den Wald hinein. Nach etwas mehr als ½ Kilometer biegt die grüne Wanderwegmarkierung nach rechts ab, hier wird aber weiter auf dem Waldweg geradeaus gewandert. Schon bald nimmt die Steigung des Weges ordentlich zu und man staunt, wie hier Forstmaschinen hochfahren können. Damit der Weg anscheinend nicht ganz so wild durchgewühlt wird, ist er mit aneinander gelegten Baumstämmen ausgelegt. Nach ½ Kilometer und 100 Höhenmetern geht es noch ein kurzes horizontales Stück weiter, um dann das schon erwähnte Schild anzutreffen. Hier wird darauf hingewiesen, dass der Weg eigentlich nicht betreten werden darf, da es sich um die Zone 1 (die tschechische Kernzone) handelt. Praktisch können wir es nicht so ganz verstehen, warum ein Weg, der nachweislich seit mindestens 250 Jahren benutzt wurde, heutzutage einfach gesperrt wird. Vermutlich werden die paar wenigen Wanderer in dem Grund auch kaum einen nennenswerten Schaden verursachen. Einen viel größeren Schaden richten unserer Ansicht nach die Förster mit der Kettensäge an, die gleich viele dutzend Bäume in dem Tal kreuz und quer umgelegt haben. Der Pfad steigt leicht abfallend in den Grund ab. Pfad_im_Kleinen_Ziegengrund_kleinGleich an mehreren Stellen haben die Förster neue kleine Schonungen angelegt, die mit ganz seltsamen Zäunen umgeben sind. Diese Zäune bestehen aus zwei Lattenreihen, über die eine dichte Reihe ausgerissene Jungfichten gehangen sind. Eine sehr ungewöhnliche Konstruktion, die aber sicherlich wirkungsvoll sein wird. Inschriften_Kleiner_Ziegengrund_Maennerprofil_kleinAuf dem weiteren Weg den Ziegengrund hinunter fallen gleich zwei Stellen mit alten Inschriften und Jahreszahlen auf. So kann man gleich mehrmals die Jahreszahl 1823 entdecken und dann die Zahl 1842 und ein Profilbild eines Mannes. Kurz (350 Meter) vor der Grenze bzw. dem Ende des Kleinen Ziegengrundes passiert die Wanderung ein Gebiet, in dem der Borkenkäfer zugeschlagen hat. Das sieht im ersten Moment nicht besonders schön aus, aber entspricht eher dem Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“.
Unterhalb dieses Borkenkäferbereichs kann man dann auch sehr schön sehen, wie sich diese kleinen Übeltäter weiter in Richtung Deutschland fressen, da ein dichter, unserer Ansicht nach hässlicher Fichtenwald folgt. Hier sind immer wieder vereinzelt Bäume schon befallen und so wird sich die Natur gegen die Monokulturen durchsetzen. Ganz kurz vor der Grenze befinden sich rechts vom Weg mehrere Tümpel, die im Sommer 2014 ein erstklassiges Mückenbrutrevier waren. Aber im Gegensatz zu Zecken oder Bremsen sind ein paar Mücken gar nicht so schlimm. Felsmurmel_Luchsstein_kleinDie Grenze ist durch die vielen unterschiedlichen Schilder kaum zu übersehen und hier geht es nach links weiter. Nach weniger als 200 Metern ist der Luchsstein erreicht. An dieser Felsmurmel ist ein deutlich sichtbarer Luchs eingemeißelt und die Jahreszahl 1743. Die Inschrift darüber erinnert daran, dass ein Förster hier einen Luchs erschossen hat. Heutzutage ist es eher anders herum und man freut sich, endlich wieder Spuren von diesen Katzen zu entdecken.
Überraschenderweise ist bis zum Luchsstein ein Bergpfad (grüner Pfeil Bergpfad) ausgeschildert und genau auf diesem geht es jetzt durch das Lindengründel aufwärts. Nach etwas mehr als ½ Kilometer erreicht man den Brückengrundweg mit der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich, auf dem es nach links weiter geht. Dieser Waldweg ist sehr angenehm zu wandern und hier trifft man wirklich nur ganz selten andere Wanderer an, da der Weg für den größten Teil der sommerlicher_Altarstein_kleinLeute viel zu weit von einem Parkplatz oder sonstiger Zivilisation entfernt liegt. Vermutlich ist das aber auch der Grund, warum man hier auf einmal nach ½ Kilometer auf den Altarstein trifft. Hier sollen anno 1630 verfolgte böhmische Protestanten ihren Gottesdienst abgehalten haben und dazu ist natürlich ein so abgelegener Platz sehr gut geeignet.
Die Wanderung folgt weiterhin der grünen Wanderwegmarkierung, erst den Stimmersdorfer Weg abwärts und dann nach links die Hinteren Pechschlüchte aufwärts. Zuerst ist die Steigung kaum merklich, aber je näher man den Thorwalder Wänden kommt, umso anstrengender wird es. Aber genau aus diesem Grund hat der Treppengrund seinen Namen. Es geht bis zum Scheitelpunkt mit so einigen Stufen aufwärts und dann auf der gegenüberliegenden Seite ein paar Meter wieder abwärts. Grundsätzlich könnte man natürlich bis zur Hickelhöhle und dann die Hickelschlüchte hinunter wandern, aber die Strecke kannten wir schon zu gut und so haben wir nach 80 Metern Abstieg den nach links abbiegenden Zugang zum Klettergipfel (schwarzer Pfeil Kletterzugang) gewählt. Aussicht_Langes_Horn_Grosser_Zschand_kleinDieser Pfad schlängelt sich am Felsenfuß des Langen Horns durch eine Vielzahl an Heidelbeeren und ist über eine Strecke von ¾ Kilometer wirklich leicht zu wandern. Nach rechts geht es in ein Ameisenloewen_Trichter_Langes_Horn_kleinpaar Metern Entfernung zwar ordentlich abwärts, aber dafür hat man auch immer wieder einen schönen Blick über die oberen Ausläufer des Großen Zschands bzw. die Partschenhörner. Was an diesem Pfad auch noch besonders auffällt, sind die vielen hundert trichterförmigen Löcher im Sand neben der Felswand. Pfad_am_Langen_Horn_Grosser_Zschand_kleinDabei handelt es sich um die Fallen des Ameisenlöwen. Dieses kleine Insekt hat sich am tiefsten Punkt des Trichters eingegraben und wartet darauf, dass sein Opfer in die Sandkuhle fällt und dann entkräftet immer weiter nach unten rutscht. Nach dem besagten ¾ Kilometer wird der Pfad von einer Felsspalte unterbrochen, an der wir uns nicht weiter getraut haben. Grundsätzlich geht der Pfad dort weiter, aber wir sind dann in den Zeichengrund abgestiegen. Der Abstieg ist überraschend angenehm und endet auf dem oberen Weg durch den Großen Zschand.
Hier geht es für diese Wanderung nach links weiter und nach ¼ Kilometer wird die Grenze mit ihrem Schilderwald passiert. Kurz dahinter passierte uns dann das Missgeschick, dass wir einen tschechischen Ranger bei seiner Brotzeit störten. Eigentlich sah es zu ulkig aus, wie er auf einmal mit seiner Tasse in der einen und Bemme in der anderen Hand vor uns stand. Er stellte sich sehr angenehm in Tschechisch und Englisch vor und erklärte uns, dass wir hier in der Zone 1 unterwegs wären und nicht weiter gehen dürften. Er hat uns sehr nett, aber bestimmt wieder zurück geschickt. Da er auf die Sperrung des Weges beharrte, sind wir wieder zurückgegangen. Es ist wirklich zu doof, dass hier der uralte, breite und gut ausgebaute Weg auf einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer einfach gesperrt ist. Wir vergleichen es damit, das auf einmal dem Bundesverkehrsminister einfällt, dass die A4 bei Chemnitz auf einer Strecke von 20 Kilometern wegen Lärmschutzmaßnahmen gesperrt wird. Es ist vollkommen uninteressant, ob die Straße schon seit Jahrzehnten/Jahrhunderten befahren wird und selbst wirtschaftliche Interessen sind uninteressant. Die bestehende Straße wird für jede Art von Verkehr gesperrt und damit ist das Thema beendet.
Für uns war es eine ordentliche Verlängerung der Wanderstrecke, da wir jetzt einen Bogen um den pausierenden Ranger auf östlicher Seite unternommen haben. Das war nicht gerade einfach, aber immerhin sind wir wieder auf dem Zugang zum Großen Zschand gelandet und damit ging es auf dem geplanten Weg weiter. Schon bald war der rot markierte Wanderweg roter Strich zwischen dem Prebischtor und Mezní Louka (Rainwiese) erreicht. Mit großem Überraschen mussten wir hier ein Auto des Nationalparks entdecken. Auch die tschechischen Ranger scheinen nicht gerade die bewegungsfreudigsten Mitmenschen zu sein und mit ihren Kisten bis an die so gelobte Kernzone heranzufahren. Nur weil der Ranger uns sehr nett behandelt hat (und keinerlei Strafe erhoben hat) sind seine Reifen nicht entlüftet worden (nein, sowas würden wir nicht wirklich tun – Anm. d. Ehefrau). Nach ein paar angenehmen Metern (ca. ¾ Kilometer) auf dem tschechischen Ziegenrücken erreicht man wieder den Ausgangspunkt Mezní Louka (Rainwiese).
Natürlich ist uns bewusst, dass es eine Kernzone gibt und man diese nur auf markierten Wegen betreten soll. Wir glauben aber nicht, dass durch ein paar Wanderer das Gleichgewicht der Natur ins Wanken gerät, wenn man auf den uralten Wegen wandert. Aber durch einen Weg_durch_sommerlichen_Grossen_Zschand_kleinWanderweg zwischen dem Großen Zschand und Mezní Louka (Rainwiese) könnte man eine tolle Verbindung zwischen den zwei Nationalparks tatsächlich herstellen und nicht nur an offiziellen Stellen mit schönen Phrasen von der Verbindung und Zusammenarbeit schwafeln. Die Wanderung hat eigentlich eher 3 oder 4 Sterne verdient, aber wir wollen lieber keine Wanderer auf die Strecke schicken, die im Nachhinein uns vorwerfen, dass es irgendeine Form an Ärger gegeben hat. Deshalb sind in der sichtbaren Bewertung nur 2 Sterne vorhanden und die Zufallswanderer werden der Strecke überhaupt keine nähere Beachtung schenken.

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Theodorenhalle

Ich wollte mal wieder dem Trubel in der Sächsischen Schweiz entweichen und habe einen Ausflug in die östliche Böhmische Schweiz unternommen. Hier kann man mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ganz angenehm ruhig wandern. Der Startpunkt dieser Wanderung liegt am nördlichen Ortausgang von Doubice (Daubitz). 300 Meter hinter dem letzten Haus biegt nach links ein breiter Waldweg ab, der als Fahrradweg 3031 markiert ist. Hier an der Einfahrt können ein paar Autos abgestellt werden und so kann man die Stelle gut als kostenlosen Parkplatz benutzen. Schon nach wenigen Metern (50 Meter) in den Wald hinein zweigt nach rechts ein Waldweg mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Innerhalb kürzester Zeit schrumpft der Waldweg zu einem Pfad, der aber trotzdem recht gut zu gehen ist. Dieser Pfad hat nur einen gravierenden Nachteil: wenn es ordentlich geregnet hat und die kleinen Fichten links und rechts des Weges noch feucht sind, dann kann man schon zu Beginn der Wanderung hier nasse Beine bekommen. Nach etwas mehr als ½ Kilometer stößt der Wanderweg wieder auf den Fahrradweg 3031, den man schon vom Startpunkt der Wanderung kennt. Im Gegensatz zur Sächsischen Schweiz sind die Radwege in Böhmen super gut ausgeschildert/nummeriert und so werden sie auch gerne genutzt. Auf der tschechischen Seite sind viel mehr Radfahrer als Wanderer unterwegs, ganz im Gegensatz zur deutschen Seite der Grenze. Deshalb sollte man auf dem nächsten Kilometer ein bisschen achtgeben, aber auf dem Teilstück trifft man noch relativ wenige Radfahrer.
Nach dem besagten Kilometer auf dem Rad-/Wanderweg/grünen Strich passiert die Wanderung Zugang_Divoka_Rokle_kleinauf der linken Seite den Hřebec (Hengstberg) und biegt dann nach links ab. Die Stelle ist für Radfahrer mit einer Schranke versperrt, Weg_Divoka_Rokle_kleinda der Weg dahinter doch ziemlich verführerisch aussieht, um auf der gut ausgebauten Strecke hinunter zu flitzen. So wandert man leicht abfallend auf dem super angenehmen Weg Divoka Rokle (Hřebcovy důl). Nach ein paar hundert Metern fällt auf der rechten Wegseite ein deutlich bearbeiteter Felsklotz auf, Rote_Quelle_kleinder anscheinend extra für den Wegebau halbiert wurde. Der Felsen ist aber schon vor ein paar Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten bearbeitet worden, da er fast an allen Stellen von einer ordentlichen Moosschicht überzogen ist. Je länger man in den Grund absteigt, desto enger rücken die Felsen an den Weg heran. Nach einer Strecke von etwas mehr als 2 Kilometern erreicht man die kleine Quelle Červený pramen (Rote Quelle), die ganz besonders durch ihre kleine „Hundehütte“ auffällt.
Nach noch ein paar hundert Metern stößt von rechts die blaue Wegmarkierung blauer Strich zu der Wanderung dazu. Die Wanderwegmarkierung führt noch einen halben Kilometer weiter im Grund abwärts. Hier im untersten Teil des Grundes wird der Weg trotz Wanderwegmarkierung schmaler. Hier stehen zwar links und rechts des Weges richtig hohe Fichten, aber am Boden sind sehr viele kleine Fichten (2 Meter hoch) gewachsen. Trotzdem kann man den Weg auch weiterhin super gut wandern. Nach ½ Kilometer auf der blauen Wegmarkierung biegt man eigentlich nach links ab. Hier bietet sich aber noch ein Abstecher von einem Kilometer (einfache Strecke) geradeaus an. Dann erreicht man ein unübersehbares Felsentor, das den Weg überspannt. Das Černá brána (Schwarzes Tor) befindet sich wenige Meter vor der Mündung des Minibächleins Červený potok (Rotes Floß) in die Kirnitzsch.
Dieser Weg bis zum Felsentor ist eine Sackgasse und deshalb muss man wieder bis zur blauen Wegmarkierung zurück wandern. Da es die gesamte Wanderung bis hierhin nur abwärts gegangen ist, muss man jetzt über einen ziemlich hubbeligen Pfad aufsteigen. Der Untergrund ist genau das andere Extrem zu der bisherigen Strecke bzw. dem gesamten Abstieg, den man bis hierher gewandert ist. Trotzdem macht der Weg hier entlang Spaß (solange es nicht gefroren ist). Gemaelde_Jungferntanne_Panenska_jedle_kleinInsgesamt geht es einen Kilometer über diesen Aufstieg, bis man die Panenská jedle (Jungferntanne) erreicht. Von der Tanne ist heutzutage nur noch ein 6 Meter hoher Stumpf übrig geblieben. Früher hat hier ein Gemälde gehangen, das die Geschichte von einem Mädchen erzählte, das sich hier bei einem Jäger vor einem aufdringlichen Köhler in Sicherheit bringt. Das Bild ist über Jahrzehnte verschwunden gewesen, aber im Jahre 2010 wieder aufgetaucht. Es ist das erste Ölgemälde auf dieser Wanderung und hängt jetzt an einer mächtigen Buche, die aber leider auch schon zur Hälfte abgebrochen ist.
Jetzt geht die Wanderung wieder super angenehm weiter auf der bekannten blauen Wanderwegmarkierung. Gemaelde_Hubertusbuche_Buk_sv_Huberta_kleinNach 1 ½ Kilometer hängt an einer großen Buche das nächste Gemälde. Es handelt sich um die Buk sv. Huberta (Hubertusbuche). Wenn man normalerweise in den Wäldern der Sächsischen und Böhmischen Schweiz nur neumodische Hinweisschilder findet, dann ist so ein aufwändiges Ölgemälde eine echte Bereicherung. Sehr nett, dass sich hier irgendein Mitmensch so viel Mühe gibt und die Landschaft so unauffällig verschönert. Hoffentlich werden die Bilder nicht von irgendwelchen Trotteln zerstört, aber zum Glück hängen sie hoch genug.
Insgesamt wandert man fast 4 Kilometer auf dem Waldweg zwischen der Panenská jedle (Jungferntanne) und der Na Tokání (Balzhütte). mittleres_Haus_Balzhuette_Na_Tokani_kleinDort erreicht man ziemlich untypische Häuser im Wald. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Jagdunterkunft für die Familie des Fürsten Kinsky und Aufzuchtstation für Auerhähne. Heutzutage befinden sich hier gleich drei Gaststätten, in die man zu vernünftigen Preisen und ganz guter Qualität einkehren kann. Eine ganz besondere Attraktion versteckt sich gegenüber des mittleren Hauses: ungefähr 100 Meter rechts neben der Straße befindet sich oben in dem Felsen ein blaues Schwimmbecken. Hier sollte man natürlich nicht ein 25-Meter-Becken erwarten, aber es ist schon ein ganzes Stück größer als eine Badewanne. Obwohl ich schon einige Male an dieser Stelle gewesen bin, habe ich aber bis heute noch nie Wasser in dem Becken gesehen.
Die Wanderung geht hinter dem letzten Haus noch 200 Meter weiter auf der Zufahrtsstraße, bis vollkommen unauffällig nach links der gelbe Strich gelber Strich in den Wald abbiegt. Obwohl es sich um den zweiten ernstzunehmenden Aufstieg handelt, geht es zuerst noch ein paar Höhenmeter abwärts und dann beginnt in der Senke der Aufstieg. Gleich zum Anfang fällt ein Felsklotz auf der linken Wegseite auf, der irgendwann mal in weit vergangenen Wappen_Fuerst_Kinsky_kleinZeiten vom Felsen abgebrochen und senkrecht zum Liegen gekommen ist. So sind die sonst waagerechten Felsfugen hier senkrecht und damit wird der Felsen viel schneller verwittern, als sonst der Sandstein. Nach ein paar Metern Aufstieg ist in der rechten Felswand das Wappen der Fürstenfamilie Kinsky mit dem Datum 10.06.1849 zu sehen. Knapp dahinter gabelt sich der Weg und es gibt zwei unterschiedliche Wanderwege für den Aufstieg. Treppe_Enge_Stiege_Uzke_schody_kleinBeide sind mit der gelben Wegmarkierung gekennzeichnet. Der linke Aufstieg ist der komfortablere mit einigen breiten Stufen. Der rechte Weg führt durch mehrere enge Felsspalten, die aber auch alle mit gut gehbaren Stufen ausgestattet sind. Aussicht_oberhalb_Enge_Stiege_Uzke_schody_kleinBei diesen Stufen handelt es sich aber um Eisenstufen, die gut mit dem Begriff schmale Hühnerleiter beschrieben werden könnten. Auch wenn der Ausdruck Uzké schody (Enge Stiege) ein wenig übertrieben ist, da eine Stiege doch meistens etwas anspruchsvolles ist, so ist es ein ganz hervorragender Aufstieg, der oben gleich mit mehreren schönen Aussichten belohnt.
Die Wanderung folgt weiter der gelben Wegmarkierung bergaufwärts und schon bald sind die Felsklotz_Theodorenhalle_kleinabwechslungsreichen Durchgänge bei der Theodorenhalle erreicht. Durchgang_Theodorenhalle_kleinDer Namensgeber dieses Bereiches ist Theodor von Thun – Hohenstein. Dabei handelt es sich um den Schwager von Rudolf Fürst Kinsky von Wchinitz und Tettau. Damit der Aufstieg durch die Schlucht überhaupt erst möglich wurde, sind die Felsen an ein paar Stellen bearbeitet worden und so kommt man heutzutage sehr angenehm aufwärts. Auch nachdem man die beiden Felsspalten mit der Felsenüberdachung passiert hat, geht es durch so einige Engstellen weiter.  Je weiter man nach oben kommt, desto breiter werden die Schluchten und dann geht es weiter, Jagdhuette_U_Eustacha_kleinbis man die ehemalige Jagdhütte Gemaelde_Jagdheiliger_Sv_Eustach_kleinU Eustacha erreicht. Die Hütte steht tatsächlich noch am Wegesrand, aber sie wirkt eigentlich eher wie eine der Waldarbeiterhütten, wäre nicht das nächste Ölgemälde auf der gegenüberliegenden Wegseite. Das Gemälde hängt ziemlich weit oben in einer Buche (ca. 5 Meter Höhe) und zeigt einen Mann mit einem Sperr und einen mächtigen Hirsch. Oben drüber steht Sv. Eustach, was die Person auf dem Bild zu dem Jagdheiligen macht.
Nachdem man einen weiteren ¾ Kilometer der gelben Wanderwegmarkierung gefolgt ist, ist auf der Wanderkarte ein Berg namens Bor (Heedberg) eingetragen. In der Natur ist der Hügel auch zu sehen, aber von einem Berg würde ich hier wirklich nicht sprechen. Baum_Dreipfotiges_Buechel_Tripackovy_buk_kleinIch würde mal schätzen, dass der Hubbel 5 Meter über dem Weg liegt. 200 Meter hinter dem Hügel biegt der gelbe Wanderweg rechtwinklig nach rechts ab. Wenn man hier noch 50 Meter weiter geradeaus wandert, dann erreicht man noch ein weiteres Ölgemälde. Dieses Gemälde ist an einer Buche mit ungewöhnlich dicken Ästen angebracht und der Baum ist sehr ähnlich auf dem Gemälde auch wiedergegeben worden. Gemaelde_Dreipfotiges_Buechel_Tripackovy_buk_kleinDas Gemälde hat den Titel Třípackový buk (Dreipfotiges Büchel) und gleich an der Buche geht auch ein Waldweg abwärts, der schon nach ganz wenigen Metern wieder auf die gelbe Wanderwegmarkierung zurückführt. ½ Kilometer hinter der Třípackový buk (Dreipfotiges Büchel) erreicht man eine Kreuzung mit dem Fahrradweg 3076, auf dem man nach links weiter wandert. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und entweder noch nicht bei den Fahrradfahrern bekannt oder durch seinen zum Teil doch ziemlich unebenen Untergrund einfach nur unbeliebt. Eine seltsame Stelle erreicht man nach einem ¾ Kilometer. Hier befindet sich auf der linken Wegseite eine große Wildwiese mit Stangen, an denen man normalerweise Pferde festmacht. An dem Ding steht auch irgendwas von Úvaziště (Stellplatz, Liegeplatz) und gefördert durch die EU. Die Wanderung geht noch etwas mehr als ½ Kilometer weiter, bis der bekannte Radweg 3031 erreicht wird. Wenn man diesem Weg nach rechts folgt, dann erreicht mal bald (nach ca. 300 Metern) den Ausgangspunkt der Wanderung.
Diese Wanderung ist sehr empfehlenswert, ganz besonders durch die wunderbare Ruhe auf der Runde. Nette Abwechslungen sind auf dieser Wanderung die vielen Gemälde, die immer mal wieder zu persönlichen Interpretationen einladen.

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Thomasdorf

Auch wenn ich die Wanderung in ähnlicher Form schon einmal hier beschrieben habe, so entstand diese Runde dadurch, dass Bekannte aus Saupsdorf meinten, sie wären noch nie auf dem Tanzplan gewesen und das muss natürlich sofort geändert werden. Daraus ist dann diese Wanderung entstanden, die tatsächlich noch ein bisschen besser ist als der erste Versuch. Den Startpunkt haben wir auf den großen Parkplatz von Saupsdorf gelegt. Von dort geht die Strecke erstmal ein paar Meter den Wachberg hoch. Da es aber überhaupt nicht notwendig ist, am Anfang schon bis ganz auf den Berg hinauf zu schnauben, verlässt die Wanderung nach ca. 400 Metern die asphaltierte Straße und biegt nach links auf einen Feldweg ab. Der Feldweg führt in einem Bogen auf gleichbleibender Höhe um den Wachberg herum, bis man den Prof.-A.-Meiche-Weg erreicht. Kapelle_in_Thomasdorf_kleinDiesem Weg am Waldrand folgt man nach links. Markiert ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich und führt geradewegs auf die Fahrstraße unterhalb der Gaststätte Waldhaus. Rapunzelturm_in_Thomasodrf_kleinAuf der Straße wandert man bis zum Waldhaus (ca. 400 Meter) und dann biegt die Wanderung in Richtung tschechische Grenze nach rechts ab. Der Weg geht geradewegs auf die Miniortschaft Tomášov (Thomasdorf) zu. Das erste Gebäude der Ortschaft ist eine kleine Kapelle auf der rechten Wegseite. Rechts dahinter befindet sich eine Ferienanlage, die in den letzten Jahren wieder neu hergerichtet worden ist. Auf der gegenüberliegenden Wegseite befinden sich mehrere Wohnhäuser, wobei eins mit einem sehr nett hergerichteten Turm auffällt. Der Turm überragt das eigentliche Wohnhaus zwar nur ein kleines Stück, aber irgendwie sieht er so wie der Turm von Rapunzel aus.
Die Wanderung verlässt die Fahrstraße nach links und es geht weiter in einem großen Bogen um den westlichen Teil des Tanečnice (Tanzplanes). Der Forstweg ist sehr angenehm zu wandern, da fast kein Höhenunterschied zu bewältigen ist und außerdem ist auf dem Weg nie ein Mensch unterwegs. Nach einer Strecke von 2,1 Kilometern erreicht man die erste gut sichtbare Wegkreuzung mit einer Informationstafel. Hier kreuzt der gelb markierte Wanderweg gelber Strich den Forstweg und dieser Markierung folgt man nach rechts den Hang zum Tanečnice (Tanzplan) hoch. Im Gegensatz zum Forstweg steigt der Waldweg merklich an und auf den letzten paar Metern bis zum Gipfel werden noch ein paar Höhenmeter überwunden. Aussicht_vom_Bismarkturm_am_Tanzplan_kleinAuf dem Gipfel angekommen, findet man eine äußerst beliebte Gaststätte und einen Aussichtsturm vor. Da der Tanečnice (Tanzplan) dicht bewachsen ist, hat man keinerlei Aussicht und so empfiehlt es sich, den Aussichtsturm zu besteigen. Da der Tanečnice (Tanzplan) ein ziemlich hoher Berg (597 Meter) der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz ist, hat man von hier eine erstklassige Aussicht. Im und am Aussichtsturm informieren gleich mehrere Tafeln über die Geschichte. Auch dieser Turm wird, wie so häufig bei Aussichtstürmen, Bismarckturm genannt.
Vom Tanečnice (Tanzplan) geht es über die geschotterte Fahrstraße herunter. Dieser Weg ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert. Die Hälfte des Abstieges auf der Straße vom Tanečnice (Tanzplan) ist für Lieferfahrzeuge und Fahrradfahrer reserviert. Danach erreicht man einen Parkplatz, auf dem eigentlich auch Besucher der Gaststätte parken könnten, aber irgendwie sind hier nur sehr selten Autos abgestellt. Vielleicht ist es den Leuten einfach zu anstrengend, noch den Kilometer zu wandern, wo man es doch in einigen Ortschaften an der Grenze viel einfacher haben kann, eine Gaststätte zu besuchen. Der Abstieg endet auf der Zufahrtsstraße von Tomášov (Thomasdorf). Der Straße folgt man wenige Meter nach rechts, bis nach links ein Waldweg abbiegt. Diesem Weg könnte man jetzt bis zur Rückseite des Wachberges folgen, da aber unsere Mitwanderer noch einen Geocaching- Punkt hinter der Ortschaft Tomášov (Thomasdorf) suchen wollten, haben wir dorthin einen kleinen Abstecher unternommen. Dazu ging es wieder nur wenige Meter auf dem Waldweg entlang, Suehnekreuz_hinter_Thomasdorf_kleinum dann nach rechts abzubiegen. Dieser Weg verläuft parallel zur Zufahrtsstraße von Tomášov (Thomasdorf) und wir sind ca. ¼ Kilometer auf ihm geblieben, bis auf der linken Seite ein paar Meter in den Wald hinein ein steinernes Kreuz auftauchte. Es steht so ungefähr 25 Meter neben dem Waldweg und soll angeblich von einem Mörder als Sühnekreuz aufgestellt worden sein. Dafür, dass dieses Kreuz schon seit dem 21.Oktober 1753 hier im Wald stehen soll, ist es in einem sehr gut erhaltenen Zustand. Auf jeden Fall hätten wir dieses Kreuz niemals entdeckt, würden sich unsere Mitwanderer nicht mit dieser neumodischen Variante der Schatzsuche beschäftigen.
Die Wanderung führt wieder auf den Waldweg zwischen Tomášov (Thomasdorf) und Wachberg zurück, um dann nach rechts in Richtung Wachberg weiter zu gehen. Dieser Weg verläuft zwischen einer Weide und dem Waldrand sehr angenehm auf den Wachberg drauf zu. Nach etwas mehr als einem Kilometer erreicht man einen Abzweig nach rechts mit einem neu aufgestellten Hinweisschild zum Wachberg. Der Aufstieg auf den Wachberg ist von dieser Ausblick_vom_Wachberg_nach_Saupsdorf_kleinSeite überraschend einfach und schon hat man eine tolle Aussicht erreicht. Früher ist die Aussicht bzw. der Berg auch die Schweizerkrone genannt worden und das ist schon eine ganz nette Bezeichnung für diesen schönen Ort. Auch hier könnte man sich noch mal in der Gaststätte stärken, um dann auf der Zufahrtsstraße runter nach Saupsdorf abzusteigen. Normalerweise wäre ich immer über den rot markierten Wanderweg abgestiegen, aber auch die Zufahrtsstraße zum Wachberg bietet einen sehr schönen Ausblick auf Saupsdorf und die Hintere Sächsische Schweiz. Damit ist eine sehr nette Wanderung zu Ende gegangen, die mit besonders schönen Aussichten und einem sehr angenehmen Höhenprofil aufwartete. Ganz besonders hat uns gefallen, dass der Aufstieg auf den Wachberg von der Rückseite super leicht war und das versteckte Sühnekreuz war auch sehr interessant.

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Tyssaer Wände

Die Wanderung der Tyssaer Wände Wasserhahn_Tyssa_kleinstartet mitten in der Ortschaft Tyssa (Tisá). Gleich gegenüber der Kirche befindet sich ein Parkplatz, der anscheinend meistens kostenlos ist. Nur zu echten Urlauberhochzeiten muss man eine Parkplatzgebühr entrichten. Recht neben der Kirche geht es den Hang hoch. Gegenüber von der Kircheneingangstüre steht ein wirklich schick aussehender Wasserhahn. Irgendwie kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sich schon vor hundert Jahren Leute an dem Ding mit Wasser versorgt haben. Der Aufstieg bis zum Eingangsbereich der Tyssaer Wände ist sehr angenehm. Zuerst geht es über ein paar Stufen bis zu einem Gedenkstein hoch und dann verläuft der Weg schräg nach links bis zum Eingangsbereich der Tyssaer Wände. Im Eingangsbereich steht eine kleine Hütte, in der eine nette Dame sitzt und einen drauf aufmerksam macht, dass man zum Betreten der Tyssaer Wände 30 Kč bezahlen muss. Netterweise kann man das Geld natürlich auch in Euros bezahlen. noerdliche_Tyssaer_Waende_kleinWenn ich mich richtig erinnere, dann war der Eintrittspreis im Oktober 2005 0,70 €. Im ersten Moment war ich leicht irritiert, dass man einen Eintrittspreis für das Betreten einer Landschaft bezahlen muss, aber dann habe ich mich dran erinnert, dass es z.B. in den USA vollkommen normal ist und so ziemlich alles aus den USA irgendwann in Europa ankommt. Vielleicht setzt sich so etwas dann auch für den Nationalpark Sächsische Schweiz durch.
Felsspalte_2_Tyssaer_Waende_kleinDer Wanderweg wird durch das typische Wegekennzeichen eines Naturlehrpfades grüner Querstrich gekennzeichnet. Außerdem sind alle möglichen Stationen nochmals durchnummeriert und damit ist dann auch gleich der genaue Streckenverlauf definiert. Bevor man jedoch nach links in die Felsen verschwindet, sollte man noch einen kurzen Blick auf die Informationstafel „Geologie der Tyssaer Wände“ werfen. Nach diesen ersten Grundlageninformationen geht es auf der westlichen Seite (linke Seite) auf die Felsen. Der Weg geht über ein paar Stufen durch eine Felsspalte auf die Felsplattform. Von hier oben hat man einen ganz hervorragenden Ausblick auf die Ortschaft Tyssa und die Vorderseite der Tyssaer Wände.
Felsspalte_Tyssaer_Waende_kleinNach diesem optischen Wohlgenuss, geht es auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter. Der Weg schlängelt sich zuerst auf der Vorderseite der Felsen entlang, bis es ab dem Wendepunkt durch eine Felsspalte zum Kassenhäuschen zurückgeht. Der Weg dorthin ist toll und es macht richtig Spaß durch die breiten Felsspalten zu klettern. Der Weg erinnert schwer an das Labyrinth, nur dass man hier durch die Breite der Weg nicht schmutzig wird.
Vom Kassenhäuschen geht es auf der Rückseite der Felsen weiter. Dieses Teilstück der Wanderung hat wieder eine ganz andere Charakteristik. Der Weg verläuft sehr angenehm am Felsfuß entlang, auf der linken Seite befindet sich der Wald und wenn man Glück hat ist eine angenehme Ruhe vorhanden. Gleich zwei Tafeln weisen am Wegesrand auf unterschiedliche Natur hin. Felsloch_Tyssaer_Waende_kleinDie eine Tafel beschäftigt sich mit der Vogelwelt, die andere mit der Pflanzenwelt der Tyssaer Wände. Fast am Ende der Tyssaer Wände geht es wieder hoch auf das Felsplateau. Auf dem Felsplateau kann man nach links bis zur Touristeninformation wandern. Hier befindet sich auch eine Gaststätte, in der man sich erfrischen und im Sommer sogar draußen sitzen kann. Gleich an diesem zweiten Eingang in die Tyssaer Wände steht auch noch eine weitere Informationstafel zum historischen Tourismus an den Tyssaern Wänden.
Von diesem Punkt aus gibt es zwei Möglichkeiten wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück zu kehren. Einerseits kann man an der Vorderseite zurück wandern, andererseits ist der viel schönere Weg über das ganze Felsplateau bis zum Kassenhäuschen zurück zu gehen. Von dem Eingangsbereich steigt man dann den schon bekannten Weg wieder herunter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Eigentlich ist das nicht gerade eine Wanderung, sondern eher ein angenehmer Spaziergang, den man selbst mit den kleinsten Kindern ganz hervorragend absolvieren kann.
Kleiner Nachtrag zu den Preisen: Seit dem EU-Beitritt scheint die tschechische Inflation gravierend zu sein. Das Parken kostet inzwischen 40 Kc (ca. 2 €) und der Eintritt liegt bei 1,50 €.

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Tyssaer Wände & Schneeberg

Die Wanderung zum Schneeberg und den Tyssaer Wänden sind wir im April 2002 schon einmal gegangen, aber damals war uns nicht bewusst, dass man nicht unbedingt über die hässliche, wirklich schnurgerade Straße zwischen den beiden Hauptpunkten wandern muss. Netterweise hat uns genau auf diesen Umstand der Betreiber der Webseite www.saechsische-schweiz.info hingewiesen und damit konnte die Wanderung nett aufgewertet werden. Da uns unsere ursprüngliche Wanderung nur sehr eingeschränkt gefallen hat, haben wir gleich mal den kompletten Vorschlag für die Runde übernommen und noch ein paar Abstecher mit eingebaut. Damit ist eine komplett neue Wanderung entstanden, die mit dem ursprünglichen Reinfall nichts mehr zu tun hat.
Als Wanderzeitpunkt hatte ich mir einen Sonntag Mitte März ausgesucht, an dem eigentlich schönes Wetter sein sollte. Die Realität hatte aber leider nichts mit dem Wetterbericht zu tun. Zu meinem Wanderzeitpunkt war es ganz leicht am nieseln und so war weit und breit kein Wanderer oder Kletterer unterwegs. Der Startpunkt liegt im Bielatal am Parkplatz Ottomühle. Von hier geht es auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich leicht ansteigend dem Bachlauf entgegen. Steg_Singeborn_kleinDie kleine Ortschaft ist schnell durchquert und dann geht es in das meistens sehr ruhige Bielatal. Nach ziemlich genau einem Kilometer auf dem gut ausgebauten Forstweg passiert man den Singeborn mit seinem Zugangssteg. Die Geschichte zu dieser Quelle ist, dass der Rosenthaler Pfarrer mit der Schuljugend zur Osterzeit hierher gezogen ist und mit Gesang Weihwasser geholt hat. Heutzutage gibt es in den umliegenden Dörfern nur noch ganz wenige Jugendliche und  nur noch eine einzügige Grundschule. Dass man da zu so einem Umzug mit Gesang unterwegs war, kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen.
Die Wanderung geht auch weiterhin auf dem Forstweg durch das Bielatal, wenn die rote Wandermarkierung nach links das Tal verlässt. Im Winter 2014/15 sind riesige Mengen Holz im Bielatal geschlagen worden. Netterweise war der Forstweg schon wieder glattgezogen, nur an einer Stelle lag am Wegesrand noch ein kleiner Schneehaufen. Ich habe den kleinen Hügel fotografiert, da ich eigentlich dachte, es wäre der einzige Schnee, den ich an diesem Wandertag sehen würde. Insgesamt geht es vom Ortsausgang Ottomühle 3 ½ Kilometer auf dem Forstweg entlang, bis man den Grenzübergang erreicht hat. Direkt hinter dem Grenzübergang befindet sich die Ortschaft Ostrov (Eiland) und komischerweise lag gleich ab der Grenze Schnee. Im Dorf ging es noch so einigermaßen, aber auf der gegenüberliegenden Ortsseite waren es auf einmal ein paar Zentimeter. Ohne dass man es bei der Wanderung merkt, liegt die Ortschaft 100 Meter höher als der Startpunkt der Runde und das kann schon den Unterschied zwischen Schnee und Regen ausmachen. winterliches_Himmelreich_kleinAuf der Ortsstraße trifft man auf die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich und diesem wird auch gleich nach rechts in Richtung Tiské Stěny (Tyssaer Wände) gefolgt. Die Wanderung führt spürbar aufwärts und bald wird der Felsenkessel Himmelreich erreicht. Die hier stehenden Felsen sehen zu jeder Jahreszeit nett aus und laden zu einer kleinen Rast ein.
Auf dem weiteren Weg nach oben geflasterter_Weg_beim_Himmelreich_kleinfällt ganz besonders auf, dass hier vor langer Zeit ein gepflasterter Weg angelegt worden ist. Dadurch, dass es ein bisschen geschneit hatte und der Weg heutzutage nicht mehr besonders eben ist, war der Aufstieg schon ein ganzes Stück winterliches_Felsentor_Tyssaer_Waende_kleinanstrengender als üblich. Etwas mehr als einen Kilometer später wird die Turistická chata (Touristenbaude) bzw. der östliche Teil der Tiské Stěny (Tyssaer Wände) erreicht. Um einen Bogen über die Felsen zu unternehmen, müssen Erwachsene einen winterlicher_Felsen_Tyssaer_Waende_kleinObolus von 30 Kronen und Kinder 15 Kronen (Stand Winter 2014/15) entrichten. Danach gibt es ein wirklich lohnenswertes Felsenlabyrinth mit so einigen netten Aussichten. Der markierte Weg ist ein Rundweg, mit dem man wieder zum Ausgangspunkt zurück gelangt.
Es geht für die weitere Wanderung auf der breiten Fahrstraße ein Stück (600 Meter) aufwärts, also nach links. So ein Latschen auf einer Landstraße ist bei weitem kein Genuss, aber leider lässt es sich hier nicht vermeiden. winterlicher_Rastplatz_Tyssa-Schneeberg_kleinGleich an der ersten Möglichkeit geht es nach rechts auf einem Waldweg von der Straße weg. Nach kurzer Strecke gabelt sich der Weg und man folgt dem linken. Damit gelangt man bald auf den gekennzeichneten Radweg Nr. 3017. Auch dieser Weg ist schnurgerade, aber immerhin ist es ein Waldweg und ziemlich genau in der Mitte gibt es einen netten Rastplatz mit gleich zwei unterschiedlichen Karten (normale Karte und Skiloipenkarte).
Der Weg endet in der Ortschaft Schneeberg an der kleinen, aber gut gepflegten Kirche. Als ich die Kreuzung erreichte, war von dem eigentlichen Schneeberg überhaupt nichts zu sehen. Er versteckte sich perfekt im Nebel. Tja, eigentlich braucht man bei dichtem Nebel auch nicht auf den Schneeberg hoch zu kriechen, aber wenn man schon da ist, dann kann man die paar Meter als nettes Training betrachten. Also geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich hinterher. Nach ½ Kilometer biegt der markierte Wanderweg nach links ab und der Aufstieg beginnt. winterlicher_Zugang_Schneeberg_kleinNach den ersten paar Metern über eine Wiese wechselt der Untergrund in einen angelegten Granitweg, genauso wie zwischen dem Himmelreich und den Tiské Stěny (Tyssaer Wände). Auch hier war es ganz schön hässlich, mit der leichten Schneeschicht aufzusteigen. Ganz komisch war, dass nicht nur Schnee dort lag, sondern auch noch 1 – 3 cm lange Eiskristalle. Ich habe erst ein ganzes Stück später begriffen, dass diese Kristalle an den Bäumen durch den Nebel entstanden waren. Nach dem ordentlichen Aufstieg geht es noch ein paar hundert Meter auf der Ebene bis vor zum Aussichtsturm bzw. der Gaststätte. eisiges_Gelaender_kleinObwohl ich durch das Navigationssystem sehr genau wusste, dass ich knapp vor dem Aussichtsturm stehen müsste, konnte ich ihn erst sehen, als ich kaum noch 100 Meter davon entfernt war. Damit war dann auch geklärt, dass ein Aufstieg nicht so richtig lohnenswert wäre. Sehr interessant sah das Geländer am Turmfuß aus. Hier hatten sich durch den Nebel und den konstanten Wind richtig lange Eiskristalle gebildet.
Nachdem man sich hoffentlich bei besserer Aussicht satt gesehen und auch für das leibliche Wohl etwas gefunden hat, geht die Wanderung auf der Zufahrtsstraße zurück. Bis zur Dresdener Aussicht führt die Zufahrt horizontal entlang und dann geht es mit einem angenehmen Gefälle abwärts. Am Ende der Zufahrt erreicht man die abknickende Vorfahrtsstraße, auf der es Hotel_Schweizer_Hof_Schneeberg_kleinnach rechts weiter geht. Hier wandert man der blauen Wanderwegmarkierung blauer Strich hinterher. Zuerst passiert man ein paar Häuser, inklusive dem schick aussehenden Schweizer Hof, und dann geht es außerhalb der Ortschaft 400 Meter auf der Landstraße weiter, bis die blaue Wanderwegmarkierung nach links in den Wald abbiegt. Damit ist das elende Straßenlatschen erledigt und die Wanderung wird wieder ruhiger. Nach etwas mehr als einem Kilometer taucht auf der linken Wegseite die Grenze auf und man kann einen Haken der Wanderung ein wenig abkürzen, wenn man einfach links auf der Grenze entlang wandert. Hier ist zwar kein markierter Wanderweg vorhanden, aber ein deutlich sichtbarer Trampelpfad folgt den Grenzsteinen. Nachdem man ¼ Kilometer der Grenze gefolgt ist, sind rechts gleich mehrere Waldwege zu sehen. An dieser Kreuzung steht eine der vielen historischen Sandsteinsäulen, Wasserbecken_Duerre_Biela_kleindie den Hang hinunter den Weg zur Schweizermühle weist. Man folgt der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt den Dürrebielegrund hinunter. Sehr abwechslungsreich sieht die Dürre Biela gleich neben dem Forstweg durch die vielen unterschiedlichen Wasserbecken aus. Am Ende des Abstiegs erreicht man den schon bekannten Weg durch das Bielatal. Hier könnte man geradewegs nach rechts bis zum Ausgangspunkt zurück wandern.
Da das aber zu langweilig ist, wird der Forstweg nach ½ Kilometer auf dem Lattenweg verlassen. Eingang_Schwedenhoehle_kleinEs geht ein paar Höhenmeter aufwärts, bis nach links die erste Möglichkeit abbiegt. Ausgeschildert sind dort die Schwedenhöhle und die Verlassene Wand. In den angenehmeren Jahreszeiten (zumindest für die Kletterer) hängen hier an den Felsen und Nadeln überall die Felsakrobaten. Ich habe immer wieder großen Respekt vor dieser Körperbeherrschung und dem Vertrauen in kleine Eisenhaken. Die Wanderung geht auf jeden Fall weiter auf dem Waldweg und erreicht nach ½ Kilometer den Wegweiser auf die Schwedenhöhle und das Eisloch. Der kurze Abstecher bis zu diesen Höhlen ist schnell gemeistert und schon können die besonders Mutigen das Versteck vor den räuberischen Schweden erkunden. Auf jeden Fall sollte man eine ordentliche Taschenlampe dabeihaben, weil sonst schon nach der ersten Ecke die Erkundung zu Ende ist.
Für die weitere Wanderung folgt man dem bekannten Waldweg weiter und schon bald endet der Weg auf der Forststraße im Bielatal. Mit dem breiten Weg geht es auf der roten Wanderwegmarkierung roter Punkt die ersten Meter in die Ortschaft Ottomühle hinein. Nach 300 Metern biegt nach links die letzte Abwechslung für diese Wanderung ab. Die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich führt zwischen den Häusern ein paar Höhenmeter aufwärts. Blick_Richtung_Ausgang_Bennohoehle_kleinHier ist die Bennohöhle ausgeschildert. Am Ende der Gärten geht es einfach weiter geradeaus und schon bald erreicht man einen breiten Waldweg, an dem gleich zweifach die Bennohöhle wieder ausgeschildert ist. Im Gegensatz zur Schwedenhöhle ist die Bennohöhle geräumig und leicht zu erforschen. Trotzdem ist es sehr interessant, diese Höhle zu erkunden. Zuerst geht es ein paar Stufen in die Höhle hinunter (ca. 20 Meter) und dann kann man wieder ein Stückchen aufsteigen oder nochmal 15 Meter absteigen. Insgesamt ist die Höhle 13,8 Meter tief, aber man braucht keinerlei Kenntnisse oder Vorrichtungen, um sie zu erkunden.
Das letzte Stück der Wanderung geht wieder auf dem Waldweg zurück und dann nach links in einem kleinen Schlenker um die Ortschaft herum. Dann wird der Glasergrund erreicht, in dem es abwärts bis zur Dorfstraße hinunter geht. Hier werden die letzten Meter nach links bis zum Ausgangspunkt am Parkplatz auf der Wanderwegmarkierung roter Punkt bewältigt.
Auch wenn das Wetter auf meiner Wanderung nicht so ganz mitgespielt hat, war die Wanderung ein ganzes Stück besser als der erste Versuch, die Tyssaer Wänden und den Schneeberg zu erkunden. Außerdem hat damit der Schneeberg seinem Namen alle Ehre gemacht und war so einigermaßen angenehm mit Schnee verziert. Wiedermal war es so, dass wenige Höhenmeter den Unterschied zwischen Regen und Schnee ausgemacht haben, aber zum Glück ist das in einem Mittelgebirge nicht ganz so ausschlaggebend.

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Tyssaer Wände 2

In dem großformatigen Urlaubermagazin „Sächsische Schweiz“ des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz (www.saechsische-schweiz.de) sind immer mal wieder tolle Empfehlungen für Freizeitaktivitäten und diesmal (2009) interessierte mich ganz besonders eine Wanderung zu den Tyssaer Wänden. In Tisá (Tyssa) bin ich schon einige Male gewesen, aber auf einem netten Weg dorthin zu kommen ist eine Herausforderung. Der Startpunkt liegt in Deutschland am großen Parkplatz vor der Ottomühle. Von hier geht es beständig der Biela entgegen. Immer wieder stoßen irgendwelche Wanderwegmarkierungen dazu und verschwinden wieder, aber für diese Wanderung braucht man die alle nicht. Es geht einfach der Talstraße immer weiter hinterher. Nachdem man die Ortschaft durchquert hat, wird die Wanderung ruhiger. Der Weg durch das Tal ist einer der schnellsten Wege und wird sehr gerne von Wanderern genommen, um z.B. zur Grenzplatte zu gelangen oder von ihr wieder weg zu wandern. Trotzdem sind die Besucherzahlen hier unten ganz anders als z.B. auf den Wanderautobahnen der Hinteren Sächsischen Schweiz. Am Ortsausgang befindet sich auf der linken Wegseite die Station der Bergrettung und wenn man kurz davor über das Gebäude schaut, sieht man den überhängenden Felsen des Großvaterstuhls. Die Kletterer an dem Felsen finde ich immer wieder beeindruckend, wenn sie nur mit einer Hand unterhalb des Felsens hängen. Ich bin noch nicht mal in der Lage, drei Klimmzüge zu machen. Nach einer Strecke von ca. 1,7 Kilometern passiert man eine Kreuzung mit einem steinernen Wegweiser und es geht immer noch auf der Forststraße durch das Bielatal. Ungefähr 1 ½ Kilometer hinter der Steinsäule erreicht man die Grenze und damit dann auch den Ortsrand von Ostrov (Eiland). Bei diesem Ort kann man sehr gut beobachten, wie die Erweiterung der EU in Richtung Osten ein wahres Aufblühen bewirkt. Früher lag Ostrov (Eiland) so im Abseits, dass nur noch ein paar alte Leute da wohnten. Inzwischen kehrt neues Leben in den Ort ein und es wird wieder investiert. Das schönste Beispiel dafür ist das Hotel (www.hotelostrov.com) in Ostrov (Eiland).
Diealtes_Pflaster_Richtung_Tyssaer_Waende_klein Wanderung führt durch den Ort hindurch, bis der grün markierte Wanderweg grüner Strich nach rechts abbiegt und ziemlich direkt auf einen Campingplatz, wo es aber auch feste Hütten gibt, zusteuert. Als ich die Wanderung zu Ostern 2009 unternommen habe, saß auf der Terrasse des Hauptgebäudes eine große Gruppe junger Leute, die erstklassig gesungen haben. Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber es hörte sich ganz hervorragend an. Kurz vor dem Campingplatz biegt der markierte Weg nach links ab und führt aus dem Ort hinaus. Felsoffnung_Afrika_Tyssaer_Waende_kleinDer Wanderweg verläuft recht angenehm in Richtung der Tyssaer Wände und nur einmal muss man über einen ziemlich unebenen Weg ein paar Höhenmeter zwischen Felswänden aufsteigen. interessante_Felsgebilde_Tyssaer_Waende_kleinDie Wegmarkierung führt die Wanderung bis ans östliche Ende der Tyssaer Wände. Hier befindet sich eins der beiden Kassenhäuschen, an denen man einen Obolus (Winter 2022/2023 Erwachsene 50 Kronen und Kinder 25 Kronen) für die Besichtigung der Felswände bezahlen muss. Das sind deutsche Besucher normalerweise nicht gewohnt, aber in Tschechien (und z.B. auch in den USA) ist eine Benutzungsgebühr für besondere Naturdenkmäler nichts Ungewöhnliches. Felsnadel_Tyssaer_Waende_kleinZu dem Besuch der Tyssaer Wände sollte man sich zusätzlich noch das kleine Felsschlucht__Tyssaer_Waende_kleinHeft mit den Erklärungen gönnen. Auf dem gesamten Rundweg findet man überall deutlich sichtbare Nummern, die ohne das Heftchen nur eine Orientierungshilfe sind, aber mit dem Heft kann man noch so manche lustige Erklärung zu den Felsen erhalten. So kann man ein paar Tiere in versteinerter Form sehen oder auch bewiesen bekommen, dass man zu fett ist. Der Weg führt in einer großen „8“ über bzw. hinter den Felsen entlang und bietet viele unterschiedliche Aussichten auf die Felsen. Villa_2_Tisa_kleinAuf der Vorderseite Villa-1_Tisa_klein(also der südlichen Seite) kann man schön auf die Ortschaft Tisá (Tyssa) hinunter sehen. Ganz besonders fallen dabei gleich mehrere Häuser, bzw. vielleicht wäre die Bezeichnung Villen besser, auf, die in den letzten Jahren wieder richtig schön herausgeputzt worden sind.
Die Felsenlandschaft der Tyssaer Wände verlässt man auch wieder an der östlichen Seite. Jetzt wird es interessant, weil dieser Weg den meisten Wanderern der Sächsischen Schweiz (inklusive mir) unbekannt sein dürfte. Dazu geht es von der Touristenbaude ca. 150 Meter zurück auf der bekannten Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Hinter dem Wasserbehälter biegt nach links die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich ab. Hier wandert man einfach weiter geradeaus auf einem typischen Waldweg im Bereich des Schneebergs und der Tyssaer Wände. Aussicht_Richtung_Tyssaer_Waende_kleinDer Weg verläuft ziemlich gerade durch den Wald, bis auf der rechten Wegseite ein Schild mit der Aufschrift „Vyhlídka na tiské stěny; 30 m; Neznačeno“ auf eine Aussicht zur Rückseite der Tyssaer Wände (also links vom Weg) weist. An dieser Aussicht stellt man dann fest, dass die Wanderung auf einer Felsplatte verläuft und zwischen den Tyssaer Wänden und dieser Felsplatte eine große Senke liegt. Die Felswand vor einem heißt Bürschlitzwände.
Die Wanderung geht von der Aussicht wieder zurück auf den breiten Waldweg und nach links. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und nach 1 ½ Kilometern erreicht man die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Geradeaus würde man auf dem Forststeig weiter wandern, aber auf dieser Wanderung geht es nach links für 200 Meter weiter. Hier erreicht man eine Kreuzung und zwei große Informationstafeln des Lehrpfads Das vergessene Grenzgebiet. Zugang_Glassergrung_Fundament_kleinAuf der linken Wegseite befindet sich ein sehr stabiles Fundament, das ganz bestimmt noch irgendetwas mit Wehrtechnik zu tun hat. So etwas Stabiles baut kein normaler Mensch und es wird auch noch die nächsten 200 Jahre vollkommen unverändert hier vergraben bleiben. Deshalb kann man den Klotz gut zur Orientierung nehmen. Hier geht es nach rechts in Richtung Deutschland zurück. Ab der Grenze wandert man auf einem hervorragend ausgebauten Waldweg. Dieser Weg war so perfekt glatt, dass der Eindruck entstand, er wäre asphaltiert. Irgendwann hat mal ein anderer Wanderer es mit den Worten beschrieben: „Die Waldwege im Bereich Bielatal/Rosenthal sind viel besser als die Ortsstraßen.“ Eigentlich ist das traurig, aber in diesem Fall stimmt es. Als ich das letzte Mal (Winter 2022/2023) die Wanderung unternommen hatte, war sogar der Schnee geräumt, was ich sehr ungewöhnlich fand, denn in meinem Wohngebiet schafft der Winterdienst das nicht. 
Die Wanderung führt also über den glatten Weg weiter geradeaus und geht in den Glasergrund über. Der Weg hier entlang ist nicht besonders aufregend, da es ziemlich gerade immer weiter runter in das Bielatal geht, aber dafür herrscht hier eine sehr angenehme Ruhe. Von der Grenze wandert man fast 4 Kilometer geradeaus, bis man in der Miniortschaft Ottomühle wieder an der Fahrstraße durch das Bielatal ankommt. Hier geht es nach links bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.
Damit ist eine ganz nette Runde zu Ende gegangen, die eine Alternative zu den gewöhnlichen Tyssaer-Wände-Wanderungen ist. Sie bietet sich auch ganz hervorragend bei Hochbetrieb in der Sächsischen Schweiz an. Dann hat man höchstens bei den Tyssaer Wänden mit etwas mehr an Besuchern zu rechnen.

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Wilde Klamm – Edmundsklamm

Eigentlich habe ich diese Runde schon mehrmals in abgewandelter Form beschrieben, da es aber doch immer wieder Spaß macht, sich mit den Boot durch die Schlucht fahren zu lassen, wird hier noch mal eine Variante beschrieben:
Startpunkt ist der große Parkplatz hinter dem Hotel Mezní Louka (Rainwiese). Von hier geht es erst ein paar Meter (höchstens 100 Meter) nach rechts auf der Straße vor dem Hotel entlang, bis nach rechts der blau markierte Weg blauer Strich abbiegt. Auf diesem Weg steigt man mit einem sehr angenehmen Gefälle ins Tal hinunter. Warum auch immer es so ist, auf jeden Fall macht der Weg selbst bei schönsten Wetter immer einen ziemlich dunklen Eindruck. Vermutlich liegt es an dem dichten Fichtenwald. An der ersten Wegkreuzung verlässt unsere Wanderroute den markierten Weg und es geht auf dem breiten unmarkierten Weg nach rechts. Der Weg folgt einem kleineren Bachlauf, der nach einem ½ Kilometer im Kamnitzbach, bzw. in tschechischer Sprache heißt der Bach Kamenice, endet. Der Kamnitzbach ist dann schon ein ganz ansehnlicher Bach, und nach der allgemein gültigen Definition, dass der Unterschied zwischen Bach und Fluss die Schiffbarkeit ist, Eisensteg_Kamnitzbach_klein müsste er nach wenigen Metern Kamnitzfluss heißen. Zuerst muss man aber noch zwischen dem Bach und der Felswand entlang wandern. Zum Teil ist die Schlucht schon so eng, dass ein Weiterkommen nur mit besonders raffinierten Konstruktionen möglich ist. So hat man zum Teil an die Felswand einen eisernen Steg befestigt, der einem den Weg bis zur ersten Bootsstation überhaupt erst ermöglicht. Wilde_Klamm_Kamnitzbach_kleinNachdem man dann die oberste Bootsstation erreicht hat, muss man meistens kurz warten, bis einer der Bootsfahrer auftaucht und mit einem auf das Boot steigt. Bei der oberen Station, dieser Bereich nennt sich Wilde Klamm, ist es so, dass die Gebühr im Boot bezahlt wird. In welchem Zeitrhythmus die Fahrten stattfinden, habe ich bis heute nicht herausgefunden. Auf jeden Fall ist es so, dass man sehr häufig ein anderes Boot auf dem gestauten Bach bzw. eigentlich müsste es ja jetzt ein Fluss sein, antrifft. Anscheinend fahren auch viel mehr Leute den Fluss aufwärts als die Wanderrichtung, die ich empfehle. Damit kann es aber auch tatsächlich sein, dass man eine ganz private Bootsfahrt erhält und in der Gegenrichtung 20 Leute im Boot sitzen. Genau das ist mir jetzt schon zweimal passiert.
Nach den 500 Metern Bootsfahrt erreicht man die Bootsstation an der Staumauer. Hier hat man für die Fische extra eine Fischtreppe eingerichtet. Ich habe jetzt diese Treppe schon mehrere Male bestaunt, aber mich auch drüber gewundert, Felsentor_Kamnitzbach_kleindass sie eigentlich nie richtig in Betrieb ist. Der Abfluss durch die Fischtreppe war jedes Mal durch Bretter verschlossen gewesen und nur ein kleines Rinnsal konnte überhaupt ablaufen. Der Großteil des Wassers lief wie gewohnt über die Staumauer. Durch das 1 cm hohe Rinnsal glaube ich aber nicht, dass irgendeinem Fisch die Treppe nützt. Der Weg geht weiter dem Fluss nach. Im Gegensatz zum oberen Weg geht jetzt der Wanderweg zum Teil durch mehrere Tunnel, die in den Felsen getrieben worden sind. Auf ungefähr halber Strecke zwischen den beiden Bootsfahrten befindet sich ein Bereich, in dem früher eine kleine Gaststätte zum Verweilen einlud. Heutzutage steht das Gebäude der Gaststätte noch, aber die Wanderer werden durch einen Kiosk/Imbiss versorgt. Hinter diesem Bereich erreicht man bald die Stelle, an der ein Wanderweg die Schlucht kreuzt. Nach links geht es nach Růžová (Rosendorf) hoch, nach rechts würde es nach Mezná (Stimmersdorf) gehen. An dieser Kreuzung stoßen die meisten Wanderer ins Tal und damit ist es auch klar, warum in den Booten im Edmundsklamm immer viel mehr Betrieb ist, als im Wilden Klamm. Was mich dann aber vollkommen überrascht hat, ist die kleine Hütte, die hier unten in der Schlucht auf einmal (seit Anfang 2006) steht. Hier scheint doch tatsächlich der Nationalpark Böhmische Schweiz eine Gebühr für das Betreten der Schlucht zu verlangen. Das hat mich schwer verwundert. Auf meiner Wanderung musste ich noch keine Gebühr bezahlen, da ich von oben durch das Tal kam, aber die Hütte am unteren Ende der Schlucht war geöffnet und hier wurde jeder zur Kasse gebeten. Grundsätzlich habe ich gegen so eine Gebühr überhaupt nichts einzuwenden, solange sie dann auch irgendwie für den Erhalt oder die Pflege des Gebiets genutzt wird. So bin ich es gewohnt, dass z.B. die Nationalparks in den USA auch von jedem Besucher eine kleine Gebühr verlangen. Aber dann findet man auch einen ordentlichen Service in Form von sauberen Sanitäreinrichtungen und einer regelmäßigen Müllentsorgung vor. Davon sind aber die drei gebührenpflichtigen Bereiche (Prebischtor, Edmundsklamm und Tyssaer Wände) in der Böhmischen Schweiz weit entfernt. So empfinde ich diese Gebühr als reine Touristen- Abzocke und hoffe, dass sich das in der nächsten Zeit noch ändert. Die Gebühr scheint im Edmundsklamm 25 Kronen zu sein. Zu dem Preis kommt dann natürlich noch die eigentliche Kahnfahrt hinzu. Dass man für diesen Transport bezahlen muss, ist für mich verständlich, da hier ja immerhin eine Leistung erbracht wird. Wasserfall_Edmundsklamm_kleinWenn man an der oberen Bootstation des Tichá soutěska (Edmundsklamm) ankommt, muss man die Gebühr an dem kleinen Häuschen entrichten und dann hoffentlich nicht zu lange auf seine Fahrt warten. Bei dieser Bootsfahrt gibt es, zusätzlich zu den üblichen Felsendeutungen (z.B. hier sieht man eine Schlange, einen Großvater, einen Delphin usw.), noch eine Überraschung in Form eines Wasserfalls. Diesen Wasserfall betätigt der Bootsführer und es sieht schon wirklich nett aus, wie die Wassermassen über die Felswand schießen. Nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Staumauer und damit natürlich die unterste Bootsstation. Staumauer_Fischtreppe_Edmundsklamm_kleinAuch hier hat man eine Fischtreppe gebaut, die noch ein bisschen aufwendiger aussieht als die Fischtreppe vom Wilden Klamm. Danach geht es die letzten paar Meter (ca. 2,1 Kilometer) durch die Schlucht bis zur Fahrstraße weiter. An dem Ende der Schlucht befinden sich gleich mehrere Gaststätten, die alle mit einer Erfrischung für den geschafften Wanderer locken. Jetzt kommt eigentlich das unangenehmste Teilstück der Wanderung. Es geht am Rande der Fahrstraße zwischen Hřensko (Herrnskretschen) und Mezní Louka (Rainwiese) den Berg hoch. Hier sind üblicherweise immer eine ganze Menge Wanderer unterwegs, da der Parkplatz am Ende von Hřensko (Herrnskretschen) die nächste Möglichkeit für das Prebischtor ist. Da das nächste Ziel der Wanderung die Ortschaft rechts oberhalb der Straße sein sollte und auf mehreren Wanderkarten mindestens zwei Pfade nach dort oben eingezeichnet waren, habe ich den Hang äußerst aufmerksam beobachtet. Leider habe ich erst an der Abzweigung zum Prebischtor den Weg hoch zur Ortschaft Mezná (Stimmersdorf) gefunden. Vielleicht sollte ich mich tatsächlich nur noch auf die Wanderkarten von Hr. Böhm verlassen, weil in seiner Karte zur Böhmischen Schweiz kein Pfad eingezeichnet war. Die Wanderung steigt auf einem breiten Forstweg mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich den Hang hinauf. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und nach etwas mehr als 3 Kilometern erreicht man dann die Ortschaft Mezná (Stimmersdorf). Der Ort ist vollständig auf Urlauber bzw. hungrige Touristen eingestellt. So viele Gaststätten und Hotels wie in dieser Miniortschaft sind wirklich selten im ganzen Grenzgebiet zu finden. Denkmal_Stimmersdorf_kleinDie Wanderung geht auf das letzte Teilstück und das ist die Straße zwischen Mezná (Stimmersdorf) und Mezní Louka (Rainwiese). Die Straße ist keine Durchgangsstraße, sondern nur die Zufahrt nach Mezná (Stimmersdorf) und damit nur selten befahren. Auf halber Strecke steht auf der rechten Straßenseite ein Gedenkstein für Opfer der beiden Weltkriege von Stimmersdorf. Das sehr sonderbare an diesem Gedenkstein ist, dass alle Namen entfernt worden sind und man jetzt nur noch sehr grob erkennen kann, dass es irgendwann mal deutsche Namen gewesen sein müssen. Was ist den Menschen damals nur in den Kopf gekommen, alle Namen auszuhacken, aber den Stein stehen zu lassen? Von hier geht es die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt zurück. Man erreicht den Parkplatz von der Rückseite. Damit ist eine ganz nette Runde beendet, die leider durch das Teilstück auf der Fahrstraße ein wenig getrübt wurde. Aber trotzdem gehört die Runde mit der wunderschönen Wilden Klamm und Edmundsklamm zu einer der schönsten Wanderungen der Böhmischen Schweiz.
Durch einen netten Hinweis eines Lesers dieser Wanderung gibt es eine sehr gute Information:
Der Gedenkstein (Stimmersdorf) für die Opfer der beiden Weltkriege wurde restauriert. An 3 Seiten des Steines wurden neue Granittafeln mit den Namen der Opfer angebracht. Unter den Namen sind auch die Deutschen zu verzeichnen. Die 4. Seite (vom Weg abgewandte) hat noch einen ausgemeißelten Schriftzug den man aber nicht entziffern kann.

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Wildwasserfahrt

Also erst mal eine kurze Aufklärung, dass es sich nicht um eine echte Wildwasserfahrt handelt. Das ist meiner Erkenntnis nach in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz nicht mehr möglich. Früher ist auf der Kirnitzsch durch das Ziehen der beiden Schleusen bei Hinterhermsdorf im Herbst hin und wieder eine Flutwelle entstanden, die für Wildwasserfahrten genutzt wurde, aber durch das heute herumliegende Holz dürfte das unmöglich sein. Hier müsste erst mal der Bachlauf aufgeräumt werden, was aber nicht das Ziel der beiden Nationalparks ist. Der Wanderungsname ist geklaut aus einem Wanderführer, der aber leider heutzutage nicht mehr erhältlich ist. Dabei handelt es sich um den Wanderführer „Böhmische Schweiz“ (ISBN 80-86050-30-0) von den beiden Autoren Petr David und Vladimír Soukup (Verlag Soukup & David www.soukup-david.com). Hierin ist diese Wanderung beschrieben und hat die Überschrift „Eine Wildwasserfahrt über das Meer der Steine“. Auf diese Wanderung hat mich ein netter Leser unserer Internetseiten aufmerksam gemacht und dafür bin ich sehr dankbar. Das kann ich jetzt schon mal sagen, es war eine spitzenmäßige Empfehlung. Hier kommt jetzt meine eigene Beschreibung:
Der Startpunkt liegt in der Ortschaft Doubice (Daubitz). Hier habe ich gleich mal wieder die Länge des Ortes überschätzt und schon war ich wieder auf der nördlichen Seite aus dem Dorf herausgefahren, ohne einen brauchbaren Parkplatz entdeckt zu haben. Deshalb habe ich unseren Wagen an dem erstbesten Waldweg abgestellt und musste mit Überraschen feststellen, dass die Wanderung genau an dieser Stelle einige Stunden später Holzfigur_Stara_hospoda_kleinwieder herauskommen sollte. Also ging es von dort erst mal bis in den Ort zurück. Holzfiguren_Doubice_Schneewittchen_und_die_sieben_Zwerge_kleinAn der einzigen ernstzunehmenden Kreuzung befindet sich das auffällige Gasthaus „Stará hospoda“ (www.starahospoda.cz). Hier stehen überraschend viele Holzstatuen im Garten der Gaststätte herum. Bei mehreren der Figuren lässt sich über Geschmack streiten, aber es sind auch ganz besonders lustige und schöne (z.B. Schneewittchen und die sieben Zwerge) dabei.
Die Wanderung führt weiter durch den Ort und dann ein kurzes Stück (höchstens 400 Meter hinter dem letzten Haus) über die kleine Landstraße in Richtung Dolní Chřibská (Niederkreibitz). Die Wanderung ist ab der Gaststätte mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und genau dieser biegt dann auch nach rechts von der Landstraße ab. Als ich die Wanderung im Sommer 2009 unternommen habe, war am Tag zuvor ein richtiges Gewitter durch die Böhmische Schweiz gezogen. Schon auf der Hinfahrt begegnete mir eine Straßenkehrmaschine, die versuchte, über die Straße geschwemmte Erde wegzukehren. Als ich jetzt von der Straße in den Waldweg abbog, tauchte gleich das nächste Hindernis auf. Bachueberquerung_nach_Gewitter_bei_Doubice_kleinDer kleine Bach (Pekelský Důl) war angeschwollen und zu einem ordentlichen Bach mit einer Breite von 10 Metern angewachsen. Das Wasser war nicht tief, aber gleich zum Anfang der langen Wanderung durch ein einige Zentimeter tiefes Wasser-Matsch-Gemisch zu waten, erschien mir als nicht besonders sinnvoll. So habe ich erst mal einen kleinen Schlenker eingelegt und bin doch im Wasser gelandet.
Die Wanderung steigt erst parallel des Baches aufwärts und dann geht es der gelben  Wanderwegmarkierung weiter hinterher. Es geht insgesamt 1 ½ Kilometer leicht ansteigend aufwärts. Bild_an_Dreipfotiges_Buechel_kleinNach diesen ersten 100 Höhenmetern erreicht man eine mächtige Buche, an der es nach links weitergeht. Die Wanderung verläuft sehr angenehm ruhig durch den Wald und passiert Dreipfotiges_Buechel_kleinzwischendurch eine ungewöhnliche Buche mit dem Namen Třípackový buk (Dreipfotiges Büchel). Wer auch immer das auf dem Schildchen übersetzt hat, ich würde mal deuten, dass es eigentlich dreistämmige Buche heißen soll. Man erreicht nach einem Kilometer die ehemalige Jagdhütte U Eustacha. Hier wechselt der Weguntergrund und es geht auf einem schmaleren Weg nach links runter. Hier wird der Weg abwechslungsreicher und steigert sich bis hin zu einem Felsenlabyrinth. In diesem Felsenlabyrinth wird der Weg auch ein kleines bisschen anspruchsvoller (es geht über eine Leiter in einen Höhlengang). Theodorgang_kleinDieses Teilstück heißt Theodorova hala (Theodorhalle) bzw. zwischen den Felsen Theodorova chodba (Theodorgang). Auf dem weiteren gelb markierten Weg erreicht man die Smolárna (Pechofen). Krone_1849_kleinIn diesem breiten Talkessel soll einerseits in weit vergangenen Zeiten Pech aus Kiefern gewonnen worden und außerdem sich die Einheimischen vor den Napoleonischen Truppen versteckt haben. Auf jeden Fall sicher ist, dass an der linken Felswand eine königliche Krone und das Datum 10.6.1849 eingemeißelt ist. Die Wanderung führt noch ein kleines Stück abwärts und erreicht bald die Zufahrtsstraße zur Na Tokání (Balzhütte).
Auf der Zufahrtsstraße wechselt die Wanderwegmarkierung in den blauen Strich blauer Strich und es geht ein paar Meter nach rechts, bis man die Minisiedlung mit den hinterstes_Haus_in_Balzhuette_kleinschwarzen Häusern im Wald erreicht. Heutzutage ist die Na Tokání (Balzhütte) ein beliebter Rastplatz von Wanderern und Radfahrern. Im Ursprung, vor mehr als 450 Jahren, war diese Siedlung für Jäger und später für Gäste des Grafen Kinský (1574 – 1634). Leider sind die Gebäude mit einer großen Sammlung Jagdtrophäen im Jahre 1905 abgebrannt. Da diese Wanderung doch einen ziemlich großen Bogen durch die Böhmischen Wälder unternimmt, bietet sich eine der Gaststätten der Na Tokání (Balzhütte) als Rastplatz an. Bis heute habe ich die vorderste und die hinterste Gaststätte ausprobiert und beide waren gut und sehr günstig.
Die Wanderung führt durch die Siedlung und dann weiter auf der blauen Wanderwegmarkierung. Hinter der Siedlung beginnt einer der ruhigsten und angenehmsten Wanderwege der Böhmischen Schweiz. Auf diesem relativ breiten Waldweg trifft man normalerweise nie irgendjemanden und wenn doch, dann ist man fast davon überrascht. Vermutlich liegt es daran, dass die meisten Wanderer einzelne kleine Hauptattraktionen (z.B. Balzhütte) herauspicken, Hubertusbuche_kleinaber vor einem Waldweg mit einer Länge von mehr als 5 Kilometern zurückschrecken. Hubertusbuche_Gemaelde_kleinAuf der rechten Wegseite taucht eine relativ große Buche auf, die mit einem schönen Gemälde geschmückt ist. Auf dem Gemälde steht, dass es sich bei der Buche um die Buk sv. Huberta (Hubertusbuche) handelt. Die Wanderung verläuft weiterhin auf dem Waldweg und erreicht dann die Jungferntanne. Tja, von der ehemals mächtigen Tanne steht nur noch ein Stumpf auf der rechten Wegseite. Auf der gegenüberliegenden Seite sollte eigentlich eine besonders erwähnenswerte Buche mit zwei mächtigen Stämmen stehen, aber auch hier hat im Frühjahr 2009 einer der Teile keine Standfestigkeit mehr gehabt und jetzt ist es nur noch eine ganz gewöhnliche alte Buche. Die Wanderung folgt weiterhin der blauen Markierung und erreicht nach einem Abstieg von 80 Höhenmetern den Zugang zum Schwarzen Tor. Schwarzes_Tor_bei_der_Kirnitzsch_kleinDieses unübersehbare Felsentor sollte man sich nicht entgehen lassen und dafür muss man einmal nach links in die Schlucht bis fast zur Kirnitzsch wandern. Komischerweise stehen gleich am Beginn der Schlucht und dann noch einmal wenige Meter vor dem Schwarzen Tor lustige grüne Schilder, die behaupten, dass der markierte Weg hier endet und man doch bitte umkehren soll. Früher ist der Weg durch das Schwarze Tor einer der Hauptwanderwege gewesen und am Ende der Schlucht führte eine Brücke über die Kirnitzsch. Auch wenn diese Wanderung weiterhin durch den Böhmischen Wald führen soll, so kann ich solche Schilder nicht verstehen, da 160 Meter westlich des Schwarzen Tores der Wanderweg durch das Kirnitzschtal verläuft.
Nach der Besichtigung des Felsentores geht die Wanderung wieder durch die Schlucht bis zur blauen Wanderwegmarkierung zurück und dann nach links hoch. Der Weg verläuft parallel zur Kirnitzsch und damit zum Grenzverlauf und macht ein leichtes Hoch und Runter. Kurz bevor man den Wander-/Radfahrergrenzübergang erreicht, passiert man eine größere Wolfstafel_Kirnitzschtal_kleinFelsmurmel auf der linken Wegseite mit der Wolfstafel. Darauf wird über die Jagd eines Hegers namens Grohmann auf zwei Wölfe im Jahre 1640 berichtet. Die Inschrift ist über Jahrzehnte unter einer Wurzel versteckt gewesen und durch einen Blitzeinschlag wieder zu Tage gefördert worden.
Zwischen der Tafel und dem Grenzübergang biegt nach rechts eine unscheinbare Schlucht ab. Hier befindet sich wenige Meter vom Weg entfernt eine kleine Gedenkstätte an ein düsteres Stück deutscher Geschichte. Wenige Tage vor Kriegsende wurden durch dieses Tal Insassen eines Konzentrationslagers getrieben und hier sind leider mehrere umgebracht worden. Vor ein paar Jahren wurde diese Gedenkstelle traurigerweise zerstört, aber jetzt wieder mit einem stabilen Gedenkstein ausgestattet. Die Wanderung geht noch ein Stückchen an der Grenze entlang, bis sich Grenze und Kirnitzsch voneinander trennen. Jetzt wandert man an der Křinice (Kirnitzsch) weiter. Der Wanderweg ist mit dem roten Strich roter Strich gekennzeichnet. Im tschechischen Teil der Kirnitzsch heißt das Tal Kyjovské údolí (Khaatal) und ist sehr gut ausgebaut. Den Weg durch das Tal muss man mit den Radfahrern teilen, aber bis jetzt sind mir hier nur sehr gesittete Radfahrer begegnet. haessliche_Touristenbruecke_Kirnitzsch_kleinNach ungefähr 2 Kilometern durch das Tal erreicht man die Turistický most (Touristenbrücke), die auch schon in den Anfängen des Tourismus ein Knotenpunkt von Wanderwegen war. Sehr interessant ist die Informationstafel, auf der die Brücke in früheren Zeiten abgebildet ist. Auf dem Bild ist eine schöne zierliche Brücke mit zwei schicken Besucherinnen zu sehen. Wenn man sich die Brücke heutzutage ansieht, dann hat der riesige betonierte Klotz überhaupt nichts mehr mit der damaligen Brücke zu tun. Aber auch die Wanderer (inklusive mir) sehen heutzutage bei weitem nicht mehr so fein aus.
Die Wanderung folgt der Křinice (Kirnitzsch) noch einen ¾ Kilometer, bis nach rechts die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich abbiegt. Hier wechselt der Wanderuntergrund schnell in einen Pfad, der an manchen Stellen schon ganz gut ansteigt und mit so einigen Wurzeln überwuchert ist. Ziemlich überraschend ist, dass man am Ende dieses Weges wieder auf einem dieser gut ausgebauten Radwege (Radwegnummer 3031) ankommt. Hier beginnt das letzte Stück der Wanderung von etwas mehr als 2 Kilometern. Dazu wandert man auf dem breiten Waldweg mit der grünen Wanderwegmarkierung weiter. Zwischendurch trennen sich der Radweg und die Wanderwegmarkierung, aber wenige Meter vor dem Ausgangspunkt der Wanderung stoßen sie wieder aufeinander.
Die Böhmischen Wälder bzw. die Böhmische Schweiz ist sowieso ein viel ruhigeres Wandergebiet als die Sächsische Schweiz, aber mit dieser Wanderung findet man die sehr große Ruhe. Wenn man diese Runde an einem Wochentag unternimmt, dann grenzt es schon fast an ein Wunder, jemand anderes anzutreffen. Wenn denn überhaupt, dann bei der Na Tokání (Balzhütte) und in der Ortschaft Doubice (Daubitz).

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Wolfsberg/Wolfsbach

Auf der Wanderung Umrundung Hinterhermsdorf war mir mehrmals ein einzelner Wanderer begegnet, der mich im Weißbachtal dann gefragt hat, ob ich denn wüsste, wie man von hier zum Vlčí Hora (Wolfsberg) kommen würde. Oh, dieser Berg erschien mir von der Stelle so weit entfernt, dass ich einfach keinen guten Rat hatte. Zu Hause erinnerte ich mich an die Frage. Also bin ich mit dem Finger über die Wanderkarten gefahren und musste mit Überraschen feststellen, dass es eine Entfernung ist, die man als Wanderer tatsächlich schaffen sollte. Wenn ich die Strecke nun schon theoretisch geplant habe, dann muss diese natürlich auch in der Praxis ausprobiert werden und hier kommt die passende Beschreibung dazu.
Der Startpunkt für diese Runde liegt in der Dorfmitte von Hinterhermsdorf. Von hier geht es rechts neben dem Erbgericht auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich aus dem Dorf heraus. Pfarhaus_Hinterhermsdorf_kleinNoch in der Ortschaft passiert man das Pfarrhaus und den sehr schön gestalteten Platz davor. Es ist sehr nett zu sehen, wie aus einem hässlichen Wendeplatz so etwas Verstecktes, aber sehr Hübsches werden kann. Hier haben die Kinder bestimmt viel Spaß, nass zu werden. Hoffentlich ist es mit dem Platz nicht so wie häufig, dass für die Anlage einmal Geld zur Verfügung gestellt, aber die Erhaltung dann schleifen gelassen wird.
Der gelbe Wanderweg führt durch die Senke namens Viehbigt in Richtung Weifberg bzw. Schäferräumicht. Schild_zum_Schaeferraeumicht_kleinDie Wanderung erfolgt hier nord-östlich von Hinterhermsdorf über eine leicht geschwungene Wiesenlandschaft und erst hinter dem Zugang zum Schäferräumicht geht es in den Wald. Nach einem schnurgeraden Stück von fast einem Kilometer biegt der markierte Wanderweg nach links ab und führt dann ordentlich den Hang wieder hoch. Der Hügel ist schon leicht irritierend, wenn man eigentlich davon ausgeht, dass man ins Weißbachtal absteigen möchte. Aber für die Überquerung der Kalkstraße muss man die Höhenmeter überwinden.
An der Kalkstraße kreuzen sich gleich mehrere Wege und man Bach_und_alter_Zeidlerweg_kleinwandert schräg nach links vorne, weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung folgend. Der Waldweg führt in einem Schlenker runter ins Weißbachtal. Sobald man den Weißbach erreicht hat, führt ein sehr unauffälliger Pfad auf der gegenüberliegenden Bachseite weiter. Seit ein paar Jahren ist dieser Pfad auch mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich markiert. Der Pfad macht einen Rechtsschwenk und steigt angenehm an. Je länger man dem markierten Wanderweg folgt, desto breiter wird der Weg. Als ich das erste Mal diese Wanderung unternommen habe (2011) habe ich mich schon über die Monokultur an Fichten gewundert und gedacht, hoffentlich schlagen hier nicht mal irgendwelche Schädlinge zu. Tja, im Jahre 2019 sind die Schäden durch den Borkenkäfer in diesem Bereich wirklich unvorstellbar. Alle Fichten links und 50 Meter rechts des Weges sind befallen und schon zum Fällen markiert. Im Moment sieht es ganz schön traurig aus, aber vermutlich wird sich bald wieder ein junger Wald bilden, der viel schöner aussieht als eine Monokultur.
Die Wanderroute ist sehr einfach zu finden, da man einfach immer den breiteren Waldwegen und der grünen Wanderwegmarkierung folgt. Nach 1 ¼ Kilometer gabelt sich der Waldweg an einer ziemlich großen Wildfütterungshütte und man wählt für den weiteren Weg die rechte Richtung. Noch mal 350 Meter später gabelt sich der Weg erneut und auch hier wandert man nach rechts auf dem leicht abfallenden Waldweg weiter. Ein paar hundert Meter später wird der Wald verlassen und die Wanderung führt über eine schöne große Wildwiese. Bald wird ein ganz kleiner Wald auf der rechten Wegseite passiert und dahinter biegt man im spitzen Winkel nach rechts ab. Blick_Wolfsberg_von_Hemmehuebel_kleinAuch hier verläuft die Wanderung sehr schön weiter über die Wildwiesen und vorbei an ganz vereinzelt liegenden Häusern. Es handelt sich um die oberen Häuser von Kopec (Hemmehübel), von denen man schön über das Tal rüber zum Vlčí Hora (Wolfsberg) blicken kann. Zwischen diesen Häusern und der eigentlichen Ortschaft wandert man auf der Zufahrt abwärts. Der Weg ist gewaltig hubbelig, was beim Wandern nicht ganz so stört, aber als Autofahrer würde ich mir schon Sorgen machen oder nur super vorsichtig fahren.
Gleich am Ortseingang (eigentlich ist es eher das Ende des Orts) von Kopec (Hemmehübel) passiert man eine Gaststätte, die durch ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis ziemlich beliebt bei den Deutschen ist. Die Wanderung führt auf der Dorfstraße entlang. Sehr ungewöhnlich sehen die flachen Wiesen rechts neben der Straße aus. Entweder war hier mal irgendein Betrieb mit massig Platzbedarf oder es sind einfach nur verlandete Mühl- oder Fischteiche. Zwischendurch verlässt man das bewohnte Gebiet, aber es geht weiter auf dieser Minilandstraße in Richtung Brtníky (Zeidler) bis zur Hauptstraße. Hier wandert man geradewegs auf ein ziemliches ehemaliges_Ferienheim_CEZ_Zeidler_kleingroßes Gebäude drauf zu. An dem heutzutage leeren Gebäude hängt eine verwitterte Tafel mit dem Text: Školské rekreační středisko; OPRAVÁRENSKÁ ZÁKLADNA; ČEZ; KONCERNOVÝ PODNIK; TEPLICE. Google sei Dank, lässt sich am heimischen Rechner herausfinden, dass der Text im Deutschen ungefähr folgendes bedeutet: Schule Ferienort; OPRAVÁRENSKÁ ZÁKLADNA; ČEZ; Konzern Werk; TEPLICE. Aha, es war also anscheinend mal ein Ferienheim von einer Konzernfiliale aus Teplice.
Auf der Hauptstraße geht es nach rechts bis zu der abknickenden Vorfahrtsstraße, wo man ein wunderbar schoenstes_Haus_in_Zeidler_kleinsaniertes Gebäude passiert, das heute als Heim benutzt wird. An der Vorfahrtsstraße geht es noch ein kleines Stück (150 Meter) geradeaus. Allee_zur_Kapelle_von_Zeidler_klein
Heutzutage ist der weitere Verlauf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich sehr gut zu erkennen, da nach rechts ein sehr schöner Eisenbogen mit dem Schriftzug Křížová cesta (Kreuzweg) den Weg weist. Beispiel_Jesusbild_bei_Zeidler_kleinNach einem leichten Anstieg stößt man auf eine ganze Allee mit Bildern aus dem Leben von Jesus. Die Bilder sind in 12 Sandsteinsäulen eingefasst und führen bis zu einer Kapelle. Innenansicht_kleine_Kapelle_Zeidler_klein
Leider kann man das Gebäude nur von außen und durch die gläserne Türe betrachten, aber trotzdem kann man sehr gut den sanierten Innenraum und den kleinen Altar erkennen. Gleich hinter der ersten Kapelle befindet sich eine etwas kleinere zweite Kapelle, an deren Stirnseite ein Bild mit dem aufgebahrten Jesus ist.
Die Sandsteinsäulen und die beiden Kapellen stehen auf einem langgezogenen Bergrücken, der jetzt auch bis zum Ende am Waldrand weiter bewandert wird. Hier ist mir die Wanderwegmarkierung irgendwie mal wieder verloren gekommen, aber wenn man sich schräg rechts hält, dann kommt man nach ein paar Metern auf einen Feldweg. Da man den Vlčí Hora (Wolfsberg) schon sehr deutlich vor sich sieht, ist es selbstverständlich, dass es auf dem Feldweg nach links weiter geht. Zuerst geht der Weg noch ein paar wenige Meter bergabwärts, um danach bis hinauf auf den Vlčí Hora (Wolfsberg) anzusteigen. Zwischendurch ändert sich noch die Wanderwegmarkierung in den gelben Strich gelber Strich, aber beim Vlčí Hora (Wolfsberg) ist es nicht besonders schwierig, den Aufstieg zu finden, da es sich um einen dieser typischen kegeligen Vulkanberge handelt. Kurz bevor man den Gipfel des Berges erreicht hat, kann man auch schon einen ganzen Klotz Basaltsäulen neben dem Aufstieg entdecken. Oben auf dem Gipfel lassen sich noch viel mehr dieser Basaltsaeulen_auf_dem_Wolfsberg_kleinSechsecke entdecken und sogar der Aussichtsturm ist auf einen ganzen Klotz davon gebaut worden. Turm_auf_dem_Wolfsberg_kleinUnten im Turm, in einem wirklich kleinen Verschlag, sitzt ein Herr, an den man einen Obolus für den Aufstieg entrichten muss. Im gesamten Treppenhaus hängen kleine Bilder von anderen Aussichtstürmen, über deren Vielfalt an Formen man staunen kann. Der Ausblick vom Turm ist wirklich sehr gut und hier ist auch deutlich zu erkennen, dass die Bäume um den Turm herum immer wieder gestutzt werden, damit die Aussicht nicht zuwächst. Daran könnte man sich auf deutscher Seite (z.B. am Winterberg) ein sehr gutes Beispiel nehmen.
Auf der gegenüberliegenden (südlichen) Seite des Vlčí Hora (Wolfsbergs) geht es wieder hinunter und am Waldrand in Richtung des bewohnten Gebietes der Ortschaft Vlčí Hora (Wolfsberg). Die Dorfstraße kreuzt bald die Hauptstraße, die man nur überquert und dann gegenüber weiter wandert. Nach ¼ Kilometer erreicht man eine Aussicht mit einer Erklärungstafel, von der man sehr schön auf das Lausitzer Gebirge blicken kann. Der Feldweg endet auf einem Querweg, den man nach rechts weiter wandert. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und man kann immer mal wieder nach rechts zum Vlčí Hora (Wolfsberg) blicken. Insgesamt führt der Weg fast 1 ½ Kilometer schnurgerade über die Höhe und erst am Ende kurz vor der Fahrstraße geht es abwärts.
Der Wanderweg endet auf dem offiziellen Fahrradweg mit der Nummer 3033 und führt nach links ins Tal des Vlčí potok (Wolfsbach). Weg_durch_das_Wolfsbachtal_kleinEigentlich sind die 3 Kilometer durch das Tal nicht besonders interessant, weil es nichts außer einem kleinem Bach und ein paar Felsen zu sehen gibt, aber trotzdem ist der Weg ganz angenehm und nach den vorangegangenen Höhenmetern sehr erholsam. Wolfsbach_kleinDer Vlčí potok (Wolfsbach) schlängelt sich zum Teil mit wildesten Schlenkern runter ins Tal und an mehreren Stellen sind sich die Felsen so nah, dass man für den Weg einige nachbearbeiten musste. Sehr seltsam sind auch die steinernen Säulen, die immer wieder rechts vom Weg stehen. Sie sehen aus wie alte Zaunsäulen, aber was machen die hier mitten im Wald? Vielleicht sind sie noch aus der Zeit, als Kühe im Wald gehalten wurden, oder war mal zwischendurch hier überhaupt kein Wald mehr und deshalb eine Weide?
Am Ende des Tals Vlčí potok (Wolfsbach) erreicht man den Rastplatz namens Turistický most (Touristenbrücke) an der Křinice (Kirnitzsch). Ab hier ist der Weg durch das Khaatal mit der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich  gekennzeichnet bzw. was in Tschechien meistens besser gekennzeichnet ist, sind die Radwege und deshalb die Radwegnummer 3032. Die Wanderung folgt der Křinice (Kirnitzsch) Randbefestigung_der_Kirnitzsch_im_Khaatal_kleinflussabwärts und hier kann man am Bachlauf immer wieder entdecken, dass der Bach früher anscheinend mit ganz vielen bearbeiteten Sandsteinklötzen geführt wurde. Im Gegensatz zum Tal des Vlčí potok (Wolfsbach) ist das Khaatal schon ein ganzes Stück breiter, aber trotzdem kann man immer mal wieder schöne Felsengebilde entdecken.
Insgesamt wandert man mal wieder 3 Kilometer, diesmal durch das Khaatal, um dann einen weiteren Rastplatz und den Grenzuebergang_am_Ende_des_Khaatals_kleinGrenzübergang zu erreichen. Hier wird die Kirnitzsch überquert und dann geht es noch ½ Kilometer in Deutschland an dem Bachlauf entlang. Dieses Teilstück von dem Grenzübergang bis zum Verlassen der Kirnitzsch ist ohne jegliche Wanderwegmarkierung, danach geht es nach rechts auf der deutschen Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich für 150 Meter weiter in Richtung Hinterhermsdorf. Da die Wanderung mit ihren 24 Kilometern meiner Ansicht nach lang genug ist, wird schon an der Kreuzung der markierte Wanderweg verlassen und nach links die langgezogene Hinterdaubitzer Straße hoch gewandert. Hinterhermsdorf wird im Ortsteil Neudorf erreicht und am Ende der Dorfstraße ist man im Zentrum und damit am Startpunkt der Wanderung wieder angekommen.
Eigentlich hätte ich vermutet, dass die Wanderung noch viel länger wird, aber der andere Wanderer hatte Recht, dass man die Strecke ohne weiteres schaffen könnte. So wie ich die Route geplant und auch gewandert habe, gab es in der Mitte der Wanderung ein paar nette Aussichten, aber insgesamt waren ein paar sehr langgezogene Talstrecken enthalten. Die sind zwar wandertechnisch sehr angenehm, aber wenn man die Strecke alleine unternimmt doch ein wenig monoton.

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Zwerchloch – Quaderberg

Diese kleinere Wanderung ist dadurch entstanden, dass Herr Bellmann vom Heimatbuchverlag (www.heimatbuchverlag.de) ein Stiegenbuch zur Böhmischen Schweiz herausgebracht hat und dort gleich ein paar Stiegen und interessante Stellen nordöstlich des Stoličná hora (Quaderbergs) eingetragen sind. massive_Bank_Decin_kleinObwohl ich schon so einige Male über diesen Berg gewandert bin, waren mir viele Stellen unbekannt und so haben wir uns gleich mal auf eine Erkundungstour begeben. Den Startpunkt haben wir an den Ortseingang von Děčín (Tetschen) unterhalb des kleinen Spielplatzes bzw. des Parks gelegt. Von dort geht es sehr angenehm durch den Park aufwärts. Zuerst fällt dort eine riesige Bank auf, die einfach aus einem mächtigen Baumstamm herausgeschnitten worden ist. Auf dem Weg nach oben stehen einige Erklärungstafeln, die über besondere Bäume und Stellen im Park informieren. In dem Park sollte man sich links halten, da dort gleich an der ersten Möglichkeit der eigentliche Aufstieg beginnt. Man hätte auch gleich am Spielplatz die betonierte Fahrstraße aufwärts wandern können, aber der Weg durch den Park und der darauffolgende Aufstieg sind viel sehenswerter. Die betonierte Straße endet an der Schießanlage des Deciner Schützenvereins und auch der Wanderweg trifft an dieser Stelle darauf. Normalerweise ist das stabile Eingangstor verschlossen, sodass die Aussicht ins Elbtal von der Außenseite genossen werden muss. Aber es wird in kurzer Zeit noch eine viel schönere Aussicht erreicht. Dazu geht es gleich am Tor nach rechts den Pfad aufwärts. Blick_auf_Decin_von_Kaiseraussicht_kleinDer Aufstieg erfolgt über so einige Stufen und macht einen Haken oberhalb der Schießbahn. Dann kommt man an die Kaiseraussicht mit einem Obelisk, von der man einen tollen Blick über Děčín (Tetschen) hat. Der Platz ist sehr gut für eine kurze Erholung nach dem Aufstieg geeignet.
Auf der Rückseite der Aussicht startet ein super angenehmes Teilstück auf der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, dass hier oben auf dem Stoličná hora (Quaderberg) so eine große Ebene ist. Nach ¼ Kilometer verlässt man den roten Strich und geht geradeaus auf einem ziemlich geraden Wanderweg weiter. Etwas weniger als 1 Kilometer geht es unmarkiert durch den Wald, bis der rote Strich roter Strich von links wieder zum Waldweg dazustößt. Hier wird der gerade Weg verlassen und es geht ganz kurz dem roten Strich nach links entgegen. Nach 10 Metern biegt vollkommen unauffällig nach rechts ein Pfad ab, der in einem wilden Zickzack den Hang hinabführt. Am Ende gabelt sich der Weg und zuerst wandert man nach rechts weiter. Schon nach ganz wenigen Metern erreicht man einen von vier Türmen einer ehemaligen Trinkwasserleitung. Diese Leitung soll im Jahre 1881 eingeweiht worden sein und das besonders Raffinierte ist, dass damals der 400 Meter Turm_von_Trinkwasserleitung_1881_kleinlange Stollen von beiden Seiten in den Berg getrieben wurde. Heutzutage lacht man mit den technischen Hilfsmitteln über diese Aufgabe, aber damals war es schon eine Herausforderung. Der Stollen scheint ziemlich tief zu sein, in den Schaft des ersten Turms kann man hineinsehen und der Boden ist nicht zu erkennen.
Zwischen diesem Turm und dem nächsten befindet sich ein sehr ungewöhnlicher Bachlauf in einer riesigen, teils betonierten, teils aus dem Felsen herausgearbeiteten Rinne. Gleich neben dieser Rinne führt ein Weg aufwärts. Auch wenn einige Sandsteinstufen hier den Aufstieg vereinfachen, sollte man vorsichtig sein, da bei unserer Wanderung mindestens zwei davon komisch kippelten. Der Bach läuft über mehrere große Stufen und dahinter heißt es, die Rinne für die weitere Wanderung zu durchqueren. Der Bach ist normalerweise nicht so tief, dass man sich irgendwelche Sorgen wegen nasser Füße machen müsste. Aber Vorsicht: bei Frost sollte man diese Wanderung so nicht machen, denn wenn die Rinne gefroren ist, könnte man ziemlich schnell nach unten gelangen…  Damit man auch die richtige Stelle erwischt, sollte man die gegenüberliegende Seite aufmerksam beobachten. Dort ist an einer Stelle deutlich zu sehen, dass da ein Pfad weiter geht. Aufstieg_Samielsteig_kleinDieser Pfad sieht so aus, als ob er in beide Richtungen (bachauf- und -abwärts) weiter führt, für diese Wanderung geht es aber 50 Meter nach links, um dann den Hang hoch zu steigen. Abstieg_Samielsteig_kleinHier kommt eine kleine Klettereinlage, um dann auf einem Pfad weiter in östliche Richtung zu gelangen. Nach 150 Metern geht es mit einer weiteren kleinen Klettereinlage wieder abwärts. Am Ende des Abstieges erreicht man wieder das Bachbett, das auf der linken Seite auf einer Betonbrücke überquert wird.
Die Wanderung erreicht die bekannte Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich, der nach rechts weiter gefolgt wird. Schon bald passiert man eine Kläranlage, die ungewöhnlicherweise überhaupt nicht stinkt, aber die Geruchsbelästigung war vorher im Bereich der beiden Türme schon vorhanden und vermutlich ist das auch der Grund für die breite Rinne oberhalb der Trinkwasserleitung. Hinter der Kläranlage passiert man ein paar Häuser und eine Halle. Dann geht es wieder in den Wald des Stoličná hora (Quaderberg) und nach insgesamt ½ Kilometer erreicht man wieder die bekannte Stelle, an der es nach rechts im Zickzack abwärts geht. Hier geht es nochmals abwärts, um dann unten an der Weggabelung diesmal nach links weiter zu wandern. Felswand_im_Baeckenloch_Kaiserweg_kleinAuch wenn wir die Stelle nach ein paar Metern gar nicht als so gefährlich angesehen haben, ist hier ein alter Feuerwehrschlauch als Handlauf angebracht. Vermutlich ist es eher eine moralische Unterstützung, Andachtsstaette_im_Baeckenloch_kleinaber es ist auf jeden Fall wieder ein kleiner Hinweis, wie man mit geringsten Mitteln, ohne Umweltverträglichkeitsgutachten, Ausschreibung und Bauantrag etwas hinbekommen kann. Hinter dieser Stelle geht es ein paar Stufen hinunter und dann passiert man eine höhere Felswand. Ziemlich am Ende der Wand ist eine kleine Nische mit einem Marienbild in den Felsen geschlagen worden. So manche Kleinigkeit ist noch neben dem Bild abgelegt worden, sodass es schon wie ein Minialtar aussieht.
Der weitere Wanderweg ist ganz gut zu erkennen und so geht man zuerst 400 Meter bis zu einer Spitzkehre nach links bergan. Dort steigt man noch ein paar Meter weiter auf, um eine Bank in einer Höhle zu passieren. Die Höhle ist unwesentlich, aber sie schützt die Bank vor Verwitterung. Auf der Armlehne steht „13. 16.2. V Čertovce 1973. 13.“. Was auch immer die paar Buchstaben sagen möchten.
Von dieser Höhle bzw. Bank wandert man noch 100 Meter auf dem Pfad weiter bis zu einer markanten Felswand. Wenn man auf der rechten Pfadseite eine Quelleeinfassung sieht, ist man ein paar wenige Meter zu weit gewandert. Links neben der Felswand beginnt eine Schräge, an der an der links am Felsen die Jahreszahl 1879 auffällt. Hier geht es aufwärts. Der Weg nach oben ist so Bildnis_Bernadette_Soubirous_kleineinigermaßen zu erahnen und man kommt ganz gut hinauf bis zur eigentlichen Höhle, die Zwerchloch heißt. In der Höhle fällt als erstes ein Bild der Ordensschwester Bernadette Soubirous Felsinschriften_1566_im_Zwerchloch_kleinund außerdem eine Vielzahl an Jahreszahlen (1566, 1775, 1790, 1848, 1870, 1879) auf. In der Wand des Zwerchlochs befinden sich einige Löcher und in einem stecken mehrere eingeschweißte Seiten mit Informationen zu dem Bild. Leider ist der Text nur in Tschechisch, aber Wikipedia liefert eine sehr ausführliche Beschreibung zu Bernadette Soubirous. Was auch immer diese kleine Grotte im Stoličná hora (Quaderberg) mit der heiliggesprochenen Schwester zu tun hat, erschließt sich uns nicht, aber vermutlich ist es eins der vielen Geocaches in der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz oder vielleicht ist es auch ganz einfach nur eine kleine Gedenkstätte. Die Höhle soll 1631 auch als Zufluchtsstätte des letzten Ritters von Bünau gedient haben. Ein riesig großes Versteck ist die Höhle nicht, aber immerhin hatte er eine schöne Aussicht auf die Elbe.
Bei der Höhle bzw. dem Zugang kann man dann mal wieder gut feststellen, dass der Weg aufwärts meistens einfacher Blick_von_Zwerchloch_auf_Elbe_kleinals der Abstieg ist. In diesem Fall liegt es hauptsächlich daran, dass der Untergrund ziemlich locker ist und man nur schlecht Halt finden kann. Unter Zuhilfenahme von Wurzeln und ein paar Büschen geht es abwärts. Wer das Glück hat, ein Seil dabeizuhaben, kann dieses als psychologische Hilfe hier sehr gut einsetzen. sommerliche_Elbwarte_Decin_kleinGanz schön schauerlich fanden wir beim Abstieg, dass in einem der Felslöcher gleich neben der Jahreszahl 1879 ein Knochen lag. Aber so wild ist der Abstieg wirklich nicht. Wieder auf dem Weg angekommen, geht die Wanderung nach links weiter. Schon nach ein paar Metern passiert man die in Stein gefasste Zwergentränke und kurz dahinter geht es über ein paar Serpentinen hoch auf den Stoličná hora (Quaderberg). Noch bevor man die Ebene erreicht, fällt einem ein Pavillon auf, der dann auch schnell erreicht ist. Von der 1890 gebauten sogenannten Elbwarte hat man einen netten Blick hinunter ins Elbtal.
Gleich an dieser schönen Aussicht führt die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich entlang. Obelisk_Deciner_Kaiseraussicht_kleinDieser folgt man nach rechts in Richtung Děčín (Tetschen). Schon nach wenigen hundert Metern erreicht man die bekannte Kaiseraussicht. Hier geht es nach links auf der roten Wanderwegmarkierung den Hang bergab. geschnitzte_Bank_Quaderberg_kleinNach dem Abstieg geht man die letzten paar Meter nach rechts durch den schönen Park bis hinunter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Auf dem Weg passiert man ein paar Holzkunstwerke und eine nette Sitzecke mit der Inschrift Loretoruh 1903.
Es ist immer wieder verwunderlich, was sich so alles in einer Landschaft wie der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz entdecken lässt. Es gibt nicht nur tolle Aussichten und Felsentäler, sondern auch Stellen, an denen sich schon seit Jahrhunderten Menschen aufhalten.

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