Oelsen

Informationstafel des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. Herr Siegfried Fischer zur Ortschaft Oelsen:

Bis ins 12. Jahrhundert prägte undurchdringlicher Wald den Erzgebirgskamm – die Germanen nannten ihn Miriquidi (= Dunkelwald). Dann setzte die Besiedlung ein – Dörfer, wie Oelsen und vom Bergbau lebende Städtchen wie Gottleuba, wurden gegründet.

Oelsen (olesna – tschechisch für Erle) ist eines der ältesten Dörfer im Osterzgebirge und wurde am Kulmer Steig errichtet, einem alten Handelsweg nach Böhmen. Um Siedlungsflächen, Äcker und Wiesen zu gewinnen, wurden große Waldflächen gerodet. Beträchtliche Holzmengen benötigte außerdem der Bergbau (siehe Tafel Bienhof).

Im Laufe mehrerer Jahrhunderte entstand die heutige Verteilung von Wald, Grün- und Ackerland. Die steinigen Böden dieser Landschaft erschwerten den Ackerbau ungemein. Zur Erleichterung der Bodenbearbeitung wurden die größeren Steine von den Feldern gesammelt und an den Flurstücksgrenzen zu Lesesteinhaufen oder langgezogenen Steinrücken aufgeschichtet – darauf wachsende Gehölze lieferten Brennholz. Die umliegenden Wiesen dienten damals überwiegend der Heugewinnung, heute geben sie meist Grünfutter oder werden beweidet.

Von der Oelsener Höhe aus sehen wir die für das Osterzgebirge typischen Basaltkegel: den Geisingberg im Westen, den Luchberg im Nordwesten und den Sattelberg (Špicák) unmittelbar jenseits der böhmischen Grenze. Durch seine besonderen geologischen und klimatischen Bedingungen im Zusammenhang mit der spezifischen Landnutzung beherbergt das Oelsener Gebiet viele seltene Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten der Steinrücken, Bergwiesen und Bergmischwälder.

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Wanderungen im Elbsandstein